Wissenschaftlicher Beirat Funk legte Gutachten 2021 vor (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.12.2021, 02:04 (vor 911 Tagen)

Österreich: Auch in seinem diesjährigen Gutachten sieht der WBF in einem Konsensbeschluss keinen Anlass, sich wegen Mobilfunk-Exposition Sorgen zu machen. Eine Gefährdung der Gesundheit des Menschen durch Mobilfunk sei nicht wahrscheinlich.

In der Präambel des Gutachtens schreibt der WBF:

Die Aussagen, die der WBF über mögliche Gesundheitseffekte – als Folge der Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (vor allem Mobilfunk) – macht, basieren auf den Ergebnissen von 167 wissenschaftlichen Arbeiten aus dem Zeitraum Juli 2020 bis inklusive Juni 2021.

Bei der Bewertung der Arbeiten kommt der Qualität des Studiendesigns (wie etwa Exposition, Aufbau der Untersuchung, statistische Datenanalyse) eine Schlüsselfunktion zu.

Neben der Zahl wissenschaftlich hochwertiger medizinischer Studien nimmt auch deren durchschnittliche Qualität weiterhin stark ab.

Ergebnisse aus Tier- und Zellexperimenten lassen nicht unbedingt Schlüsse auf einen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen zu und nicht jeder beim Menschen messbare Effekt hat einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit.

Die zahlreichen Befunde, die einen Einfluss auf oxidativen Stress nahelegen, beruhen ausnahmslos auf mangelhaften Messmethoden. Es liegt nahe, hier zumindest doppelt verblindete Studiendesigns zu fordern.

Bei der derzeitigen Implementation von 5G sind die von der ICNIRP vorgegebenen Richtlinien anzuwenden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wissenschaft, WBF, Richtlinien, Konsens, oxidativen Stress

Wissenschaftlicher Beirat Funk: Wortklauberei

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.12.2021, 10:30 (vor 911 Tagen) @ H. Lamarr

Neben der Zahl wissenschaftlich hochwertiger medizinischer Studien nimmt auch deren durchschnittliche Qualität weiterhin stark ab.

Nehme ich diesen widersprüchlichen Satz wörtlich, gehen die EMF-Wissenschaften auf breiter Front den Bach runter. Denn demnach sinkt nicht nur die Anzahl hochwertiger Studien stark, sondern auch deren Hochwertigkeit. Schuld an dieser Deutung ist der mutmaßlich irreführende Rückbezug auf "hochwertige Studien" mit "deren".

Wahrscheinlich meint der WBF: Die durchschnittliche Qualität medizinischer Studien nimmt stark ab und es gibt zunehmend weniger qualitativ hochwertige Studien.

Hintergrund: Missverständliche Formulierungen von Autoritäten sind für die Anti-Mobilfunk-Szene häufig ein gefundenes Fressen, um gezielt irreführende Interpretationen zu verbreiten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Wissenschaftlicher Beirat Funk legte Gutachten 2021 vor

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.01.2022, 12:38 (vor 869 Tagen) @ H. Lamarr

Österreich: Auch in seinem diesjährigen Gutachten sieht der WBF in einem Konsensbeschluss keinen Anlass, sich wegen Mobilfunk-Exposition Sorgen zu machen. Eine Gefährdung der Gesundheit des Menschen durch Mobilfunk sei nicht wahrscheinlich.

In Pandemiezeiten hat alles, was nicht mit Corona in Verbindung steht, bei den Medien ein schwieriges Durchkommen. So auch das jüngste Gutachten des WBF. Mit reichlich Verspätung hat jetzt immerhin das österreichische Nachrichtenportal Futurzone angebissen.

Zum Ärger des EMF-Paniker von Diagnose-Funk, welche die Fruchtbarkeit von Männern infolge von Mobiltefonen in Hosentaschen auf breiter Front schwinden sehen, pickt sich Futurezone aus dem WBF-Gutachten die gegenteilige Botschaft heraus:

[...] An Probanden in den USA wurden über einen Zeitraum von 8 Jahren die Auswirkungen des Mobilfunks auf die männliche Fertilität untersucht. Aus dieser methodisch hochwertigen Langzeitstudie mit insgesamt 3.100 Teilnehmern würden sich keine negativen Effekte des Mobilfunks auf die Fruchtbarkeit des Mannes ergeben, so der WBF. [...]

Die gegensätzlichen Bewertungen lassen sich einfach erklären: Diagnose-Funk sammelt für seine Bewertung exklusiv möglichst viele alarmierende Studien und lässt dabei, ob wegen fehlender Qualifikation oder absichtlich, methodische Schwächen von Studien unberücksichtigt. Mit der Verwurstung alarmierender "Schrottstudien" kommt der Verein zwangsläufig zu irreführenden Risikobeurteilungen, die er im Deckmantel der "Wissenschaftlichkeit" ahnungslosen Laien andient. Mit solchen simplen Tricks gelingen Desinformanten mühelos wundersame "wissenschaftlich" abgesicherte Interpretationen, etwa dass massenhaftes Verspeisen von Schokolade schlank macht.

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Tags:
Risikobewertung, Fertilität, WBF, Kargo-Kult

WBF: Hochwertige 5G-Dosimetriestudien

Gast, Montag, 07.02.2022, 15:03 (vor 851 Tagen) @ H. Lamarr

Das österreichische Magazin Report fischte aus dem WBF-Gutachten ein bemerkenswertes Detail heraus:

[...] Die medizinischen Expert*innen stellten fest, dass auch diesmal wieder ein Teil der einschlägigen Studien von geringer wissenschaftlicher Qualität war. Demgegenüber erwiesen sich die Studien zur Dosimetrie – bei Verdoppelung ihrer Anzahl im Vergleich zum Vorjahr – zu 90% als hochwertig. Fast 60% der dosimetrischen Studien beschäftigten sich mit 5G. Dazu Dosimetrie-Experte Georg Neubauer, Austrian Institute of Technology: „Die 5G-Technologie wird umfassend erforscht, dementsprechend haben Zahl und Komplexität der 5G-Studien im letzten Jahr stark zugenommen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass auch mit den Technologien der neuesten Generation die Einhaltung der Grenzwerte gewährleistet ist. Grundsätzlich lag die Exposition bei normgerechter Erfassung weit darunter. Dies gilt auch für 5G-Basisstationen.“

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