EMF & Immunsystem: Parlamentarische Anfrage an EU-Kommission (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 06.06.2020, 23:42 (vor 1608 Tagen)

Eine Gruppe von sieben der 705 Abgeordneten des EU-Parlaments (Michèle Rivasi, Klaus Buchner, Ivan Vilibor Sinčić, Anja Hazekamp, Eleonora Evi, Piernicola Pedicini, Ivo Hristov) richtete am 24. April 2020 folgende parlamentarische Anfrage zur schriftlichen Beantwortung an die EU-Kommission:

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge stärkt kurzfristige Bestrahlung mit Hochfrequenzwellen das Immunsystem, während langfristige Bestrahlung es schwächt. Dies ist kein Widerspruch. Der Mechanismus dieses Effekts wurde inzwischen vollständig entschlüsselt und in vielen Forschungsarbeiten untersucht (1), (2), (3), (4). Durch Hochfrequenzwellen werden die Calciumkanäle in den Zellmembranen geöffnet, und es erhöht sich die Konzentration von freien Radikalen.

Durch die Öffnung dieser Calciumkanäle werden Bedingungen geschaffen, die für die Replikation von Viren besonders günstig sind. Tatsächlich erreichen einige Viren durch die Öffnung von Calciumkanälen, dass ihre Replikation ermöglicht wird. Dies wurde auch beim für die Schweine-Diarrhö verantwortlichen porzinen Deltacoronavirus (PDCoV) nachgewiesen (5).

Die Ausbreitung von Virusinfektionen wird wahrscheinlich durch die Bestrahlung mit Hochfrequenzwellen beschleunigt. Dies ist neben der Luftverschmutzung und dem Rauchen ein Kofaktor, der bei der Analyse der gegenwärtigen Pandemie zu berücksichtigen ist.

1. Hat die Kommission die immunschwächende Wirkung einer Langzeitexposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Wellen in ihre Überlegungen einbezogen, bevor sie 5G und ähnliche Technologien förderte, durch die der Grad der Bestrahlung erheblich erhöht wird?

2. Hat sie die Möglichkeit einer verstärkten Replikation von Viren berücksichtigt, die durch die Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Wellen verursacht wird?

3. Von welchem Beirat erhält die Kommission die notwendigen Fakten über die gesundheitlichen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung?

Die Abgeordnetengruppe beruft sich auf diese Studien:

(1) El-Gohary O.A. and Said M.A., „Effect of electromagnetic waves from mobile phone on immune status of male rats: Possible protective role of vitamin D“, Canadian Journal of Physiology and Pharmacology, 95, Canadian Science Publishing, Ottawa, 2017, S. 151-156
(2) Szmigielski S., „Reaction of the immune system to low-level RF/MW exposures“, Science of the Total Environment, Elsevier, Amsterdam, 2013, pp. 454-455
(3) Johansson O., ‘Disturbance of the immune system by electromagnetic fields – A potentially underlying cause for cellular damage and tissue repair reduction which could lead to disease and impairment’, Pathophysiology, 16, Elsevier, Amsterdam, 2009, pp. 157–177
(4) Yakymenko I et al., ‘Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation’, Electromagnetic Biology and Medicine , 35(2), Taylor and Francis Online, London, 2016, pp. 186-202
(5) Ponnusamy R., Moll R., Weimar T., Mesters J.R., Hilgenfeld R., „Variable oligomerization modes in coronavirus non-structural protein 9“, Journal of Molecular Biology, 383, Elsevier, Amsterdam, 2008, S. 1081-1096

Antwort der EU-Kommission steht noch aus.

Mitglieder des EU-Parlaments können Anfragen zur schriftlichen Beantwortung an den Präsidenten des Europäischen Rates, den Rat, die Kommission oder die Vizepräsidentin der Kommission und Hohen Vertreterin der Union richten.

Das Europäische Parlament ist sich der großen Zahl von Anfragen zur schriftlichen Beantwortung bewusst und hat daher die Ausübung seines Rechts, solche Anfragen zu stellen, selbst eingeschränkt (höchstens 20 Anfragen pro Mitglied des Europäischen Parlaments im Zeitraum von drei Monaten mit einer Höchstzahl von 200 Wörtern und nicht mehr als drei Unterfragen).

Hintergrund
Klaus Buchner hat auf seiner Website anlässlich seiner unverantwortlichen Äußerungen über Zusammenhänge zwischen 5G und Covid-19 kritische Kommentare unterdrückt. Am 9. April 2020 habe ich deshalb bei seiner Fraktion im EU-Parlament Beschwerde eingereicht. Eine Reaktion der Fraktion wurde mir nicht mitgeteilt, die parlamentarische Anfrage könnte jedoch vom zeitlichen Ablauf her eine mittelbare Folge der Beschwerde sein.

In der 8. Wahlperiode des EU-Parlaments von 2014 bis 2019 zeigte Klaus Buchner keine einzige parlamentarische Tätigkeit in Bezug auf das "Risiko Mobilfunk". In der 9. Wahlperiode (2019 bis 2024) waren seine diesbezüglichen Tätigkeiten zwei parlamentarische Anfragen an die EU-Kommission zur schriftlichen Beantwortung. Die jüngere ist oben zu lesen. Zuvor fragte er am 13. Dezember 2019 betreffend SCENIHR & ICNIRP, Kampf gegen Krebs und die karzinogene Wirkung elektromagnetischer Felder.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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EU-Gesundheitskommissarin klärt Klaus Buchner auf

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.06.2020, 00:04 (vor 1608 Tagen) @ H. Lamarr

Zuvor fragte er am 13. Dezember 2019 betreffend SCENIHR & ICNIRP, Kampf gegen Krebs und die karzinogene Wirkung elektromagnetischer Felder.

Text von Klaus Buchners Anfrage an die EU-Kommission:

Der Wissenschaftliche Ausschuss „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR) der Kommission hat während seines Mandats 2014–2019 beschlossen, sich dem Standpunkt der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) anzuschließen, wonach das Risiko einer schädlichen Wirkung elektromagnetischer Felder nur von thermischen Wirkungen ausgeht (1) – ein Standpunkt, der sich als falsch erwiesen hat (2) . Santé publique France, die französische nationale Agentur für öffentliche Gesundheit, hat unlängst erneut auf die Risikofaktoren für solide Glioblastome hingewiesen und festgestellt, dass aktuelle epidemiologische Studien und Tierversuche die karzinogene Wirkung der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern belegen (3) .

1 Welche Mitglieder des SCENIHR sind auch Mitglieder der ICNIRP? Wie stellt die Kommission sicher, dass ihr wissenschaftlicher Ausschuss eine unabhängige und ausgewogene Auswertung wissenschaftlicher Erkenntnisse vornimmt, wenn seine Mitglieder möglicherweise Interessenkonflikte mit anderen Organisationen haben?

2 Wie bewertet die Kommission im Rahmen ihrer 5G-Strategie die folgende gut dokumentierte Reaktionskette: elektromagnetisches Feld – Aktivierung von Kalziumkanälen – übermäßige Produktion von freien Radikalen – Schädigung der DNA – festgestellter Anstieg von Glioblastomen und anderen Gehirntumoren (4) ?

3 Wie will die Kommission bei der Einführung des 5G-Netzwerks dem Ziel, den Krebs zu bekämpfen, das Präsidentin von der Leyen als eine der vorrangigen Prioritäten festgelegt hat, Rechnung tragen? Sieht die Kommission in diesem Zusammenhang in der Visible Light Communication (VLC/Li-Fi) eine Möglichkeit?

Unterstützer (5)

(1) SCENIHR: Opinion on potential health effects of exposure to electromagnetic fields (EMF) (Stellungnahme zu möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit durch die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern), 2015.
(2) Siehe z. B. http://www.bioinitiative.org und Carlberg M., Hardell L.: „Evaluation of mobile phone and cordless phone use and glioma risk using the Bradford Hill viewpoints from 1965 on association and causation“. Biomed Res Int. 2017:9218486 und Pall M.: „5G: Great risk for EU, U.S. and international health: Compelling evidence for eight distinct types of great harm caused by electromagnetic field (EMF) exposures and the mechanism that causes them“. Europäische Akademie für Umweltmedizin.
(3) Estimations nationales de l´incidence et de la mortalité par cancer en France métropolitaine entre 1990 et 2018, Santé Publique France et al. 2019. Anthony B. Miller, L. Lloyd Morgan, Iris Udasin, Devra Lee Davis. Cancer epidemiology update, following the 2011 IARC evaluation of radiofrequency electromagnetic fields (Monograph 102). Environmental Research. 2018. 167:673-683.
(4) Ebd.
(5) Diese Anfrage wird von einem Mitglied unterstützt, das nicht mit dem Verfasser bzw. der Verfasserin identisch ist: Michèle Rivasi (Verts/ALE)


Antworten von Stella Kyriakides (EU-Gesundheitskommissarin) im Namen der Europäischen Kommission

Antwort zu Frage 1: Nach dem Kenntnisstand der Kommission ist kein Mitglied des Wissenschaftlichen Ausschusses „Gesundheitsrisiken, Umweltrisiken und neu auftretende Risiken“(1), der die Arbeit des Wissenschaftlichen Ausschusses „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“(2) fortführt, gleichzeitig Mitglied in der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung. Die Unabhängigkeit und die Abwesenheit von Interessenkonflikten werden durch den Kollegialcharakter des Ausschusses gewährleistet. Die Auswahlprozesse entsprechen den Transparenzgrundsätzen der Kommission und sorgen für eine ausgewogene Zusammensetzung der Arbeitsgruppen.

Antwort zu Frage 2: Der Ausschuss hat fünf Stellungnahmen zu dem Thema herausgegeben (zuletzt im Jahr 2015)(3), und diese enthielten keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte für die Notwendigkeit einer Überarbeitung der Grenzwerte, die mit der Empfehlung 1999/519/EG des Rates(4) festgelegt wurden. Diese Grenzwerte stützen sich auf unabhängige Empfehlungen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung(5). Was die 5G-Einführung anbelangt, so sind alle geplanten Frequenzbänder durch die Empfehlung des Rates abgedeckt. Es wird davon ausgegangen, dass die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern sehr nahe an der Exposition beim 4G-Standard liegen wird und die strengen Grenzwerte der Ratsempfehlung weit unterschreiten wird. Die Kommission hat innerhalb ihrer Rahmenprogramme für Forschung und Innovation 49 Mio. EUR für Forschungsprojekte(6) im Bereich elektromagnetische Felder bereitgestellt, um die Risikobewertung zu fördern. Die Ergebnisse der Projekte können über CORDIS(7) abgerufen werden.

Antwort zu Frage 3: Die Schwerpunkte des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung, der bis Ende 2020 vorgelegt werden soll, liegen auf den Bereichen Prävention, Früherkennung, Behandlung und Versorgung sowie Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Der Plan wird sich auf eine faktengesicherte Grundlage stützen und den Ergebnissen einer breit angelegten Konsultation der Öffentlichkeit und der Interessenträger Rechnung tragen. Die Visible Light Communication, die derzeit erforscht wird, könnte eine interessante Technologie für die Zukunft darstellen, allerdings nur mit Blick auf begrenzte und im Wesentlichen nicht mobile Szenarien.

(1) https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/scheer_de
(2) https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/emerging_de
(3) https://ec.europa.eu/health/sites/health/files/scientific_committees/emerging/docs/scenihr_o_041.pdf
(4) https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/9509b04f-1df0-4221-bfa2-c7af77975556/language-de
(5) https://www.icnirp.org/
(6) GERONIMO ( https://cordis.europa.eu/project/id/603794/de ), SEAWIND ( https://cordis.europa.eu/project/id/244149/de ), ARIMMORA ( https://cordis.europa.eu/project/id/282891/de )
(7) https://cordis.europa.eu/projects/de

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Klaus Buchner: Öfter mal ins IZgMF-Forum schauen

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2020, 15:36 (vor 1606 Tagen) @ H. Lamarr

1 Welche Mitglieder des SCENIHR sind auch Mitglieder der ICNIRP?

An dieser Frage wird deutlich, Klaus Buchner ist nicht im Bilde darüber, was in dem Laden, in dem er seit 2014 hauptberuflich herumturnt, vor sich geht. Denn den EU-Ausschuss SCENIHR gibt es schon lange nicht mehr, dieser ging in dem Ausschuss Scheer auf. Tipp: Öfter mal im IZgMF-Forum herumstochern, um auf dem Laufenden zu bleiben :-).

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EMF & Immunsystem: Anmerkungen zu Igor Yakymenko

Schutti2, Montag, 08.06.2020, 17:41 (vor 1606 Tagen) @ H. Lamarr

inzwischen vollständig entschlüsselt und in vielen Forschungsarbeiten untersucht (1), (2), (3), (4).

(4) Yakymenko I et al., ‘Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation’, Electromagnetic Biology and Medicine , 35(2), Taylor and Francis Online, London, 2016, pp. 186-202

Krass! DER Yakymenko ?
Der ein Jahr später so einem kleinen Handy-Aufkleberli einen "normaliserenden/schützenden Effekt" auf das genetische Innenleben bebrüteter Wachteleier bescheinigt?
Mit einer hochprofessionellen Versuchsanordnung

Das Aufkleberli heißt "WAVEEX Chip". Es gibt ihn im 3-er-Familienpack für nur 70,90 Euro zu kaufen.

Noch ein Jahr danach, nämlich 2018, bringt Yakymenko eine auf den ersten Blick ordentlich publizierte Arbeit zu diesen Wachteleiern in einer ukrainischen Fachzeitschrift.
Wieder mit diesem schönen Huawei 5YII Handy als "Strahlenquelle".
Ordentlich Gen-Schadenseffekte durch Handystrahlung hat er mit dieser Arbeit gefunden.
Komisch, irgendwie erinnern mich bei diese Balkengrafiken und Comet-Tail-Bilder REFLEXhaft an irgendwas... :confused:
Wie sollte es auch anders sein... war ja diesmal kein WAVEEX Chip aufs Handy geklebt. Jedenfalls ist davon nicht die Rede in dem paper.
Nur ganz am Ende der Publikation dann der Hinweis:
CONFLICT OF INTERESTS
The authors declare no conflict of interests.
:-)
ACKNOWLEDGMENTS
This study was partially supported by WAVEEX World GmbH.

:rotfl:

Schon krass.
Dieser Herr Yakymenko wird natürlich von Diagnose Funk in höchsten Tönen gelobt. Die weltweite Wissenschaft von Adlkofer bis Warnke applaudiert.

[Admin: Postingtitel an Inhalt angepasst, 8. Juni 2020, 21:16 Uhr]

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Yakymenko, Waveex, Elektrosmogbusiness

EMF & Immunsystem: Anmerkungen zu Igor Yakymenko

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2020, 21:31 (vor 1606 Tagen) @ Schutti2

inzwischen vollständig entschlüsselt und in vielen Forschungsarbeiten untersucht (1), (2), (3), (4).

(4) Yakymenko I et al., ‘Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation’, Electromagnetic Biology and Medicine , 35(2), Taylor and Francis Online, London, 2016, pp. 186-202

Krass! DER Yakymenko ?
Der ein Jahr später so einem kleinen Handy-Aufkleberli einen "normaliserenden/schützenden Effekt" auf das genetische Innenleben bebrüteter Wachteleier bescheinigt?
Mit einer hochprofessionellen Versuchsanordnung
[...]
The authors declare no conflict of interests.
:-)
ACKNOWLEDGMENTS
This study was partially supported by WAVEEX World GmbH.

:rotfl:

Tilt!
Game over.
Next Player.

:clap:

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Game over

Nachspielzeit: Yakymenko auf der WAVEEX-Gala

Schutti2, Donnerstag, 11.06.2020, 23:49 (vor 1603 Tagen) @ H. Lamarr

Begeisterte Dankschreiben von WAVEEX bleiben nicht aus.

Ebensowenig die Einladung an Herrn Doktor, auf der WAVEEX-Gala 2017 in Wien ein Viertelstündchen über seine Forschung zu plaudern.
Böse Menschen würden sojemanden ein Mietmaul nennen.
Alle Vortragsfolien haben konsequenterweise gleich das WAVEEX-Logo und nicht etwa das von der NUFT in Kiew oder wo auch immer Yakymenko vielleicht auch noch Geld verdient.

Ich stelle mir vor, was auf einer Fachtagung bei dem Vortrag los wäre, z.B. wenn er
seine Versuchsanordnung an die Wand beamt (Im Video bei 06:00)

Ab Minute 09:00 erfahren wir, wie der WAVEEX-Chip wirklich wirkt.
Ich will´s hier nicht verraten.

Jeder Schönredner von Diagnose-Funk, der diesen Mann weiterhin als Leuchte der Wissenschaft hinstellt, sagt damit m.E. auch einiges über sich selbst.


"Yakymenko et al. haben nun die Mechanismen aufgezeigt[…]
Ob Industrie und Politik es wahr haben wollen oder nicht, für ihre über Jahrzehnte
hinweg mit Lug und Trug verteidigten Grenzwerte ist damit die Endzeit angebrochen.“

(Prof. F. X. Adlkofer)

„Seit Jahrzehnten ist man auf der Suche nach dem Mechanismus […] Yakymenko und Kollegen haben jetzt […]"

(Prof. M. Kundi)

"[…] verdanken wir nun Yakymenko et al. eine bemerkenswerte Studienzusammenstellung, die plausibel erklärt,[…]
(Prof. W. Mosgöller)

„Alle neutralen Wissenschaftler wussten seit den [...] neunziger Jahren […].
Der Arbeit von Yakymenko ist es zu verdanken, dass der Stand des heutigen Wissens zu den Gefahren nochmals übersichtlich zusammengestellt wurde."

(Dr. U. Warnke)
Eine feine Differenzierung zum "unabhängigen" Wissenschaftler?


Der guten Ordnung halber:
Diese Elogen stammen aus dem Jahr 2015, und sie beziehen sich natürlich nicht auf die Wachteleier und den kleinen Chip, sondern auf einen "Review" von Yakymenko, der 2015 in der Zeitschrift "Electromagnetic Biology and Medicine" erschien.

Nur Frage:
Welcher halbwegs informierte Fachmann würde dem Mann, nach diesem Vortrag, auch nur einen Gebrauchtwagen abkaufen? Geschweige denn ein Review.

By the way:
In der genannten Fachzeitschrift wurden auch andere bahnbrechende Artikel veröffentlicht.
Mobile phone mast effects on common frog (Rana temporaria) tadpoles: the city turned into a laboratory.
von Alfonso Balmori (2010)

eine Untersuchung zum Verschwinden des Hausspatzen wegen Funkwellen
The Urban Decline of the House Sparrow (Passer domesticus): A Possible Link with Electromagnetic Radiation
von Alfonso Balmori und Örjan Hallberg.
Das war 2007.
Die Spatzen sind zum Glück noch da.

Nochmal von A. Balmori, aus 2009,
etwas zum Weißstorch, der in der Nähe von Funkmasten schlechter Nachwuchs bekommt.

und, in der aktuellen Ausgabe
"The different sources of electromagnetic fields: Dangers are not limited to physical Health"
Ein "Review" von Herrn Fabien Deruelle, "Independent Researcher, Ronchin, France"
Der Abstract beginnt so:
The impact of electromagnetic waves on health has been clearly established by many studies in recent decades.
No State, with the exception of Russia, takes any real precautions in terms of standards for the population.
Conflicts of interest and political lies are used to hide the truth about the dangers of electromagnetic pollution.

Wie schräg ist das denn?

Ist dieses Blatt überhaupt peer reviewed?
Sitzen die peers vielleicht bei Russia Today?

Es folgen dann im Abstract noch Ausführungen zu HAARP, dem Weltklima und dem Verhalten der Bevölkerung.

Ich frage besser nicht, was in dem Review steht.
Teile der Antwort könnten mich beunruhigen.

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Seilschaft, Mietmaul, Mosgöller, Befangenheit, Yakymenko, Waveex, Echokammer

Klaus Buchner: seine Anti-Mobilfunk-Aktivitäten in Brüssel

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.06.2020, 12:55 (vor 1606 Tagen) @ H. Lamarr

In der 8. Wahlperiode des EU-Parlaments von 2014 bis 2019 zeigte Klaus Buchner keine einzige parlamentarische Tätigkeit in Bezug auf das "Risiko Mobilfunk". In der 9. Wahlperiode (2019 bis 2024) waren seine diesbezüglichen Tätigkeiten zwei parlamentarische Anfragen an die EU-Kommission zur schriftlichen Beantwortung.

Nur zwei parlamentarische Anfragen in sechs Jahren! Die mageren mobilfunkkritischen EU-Aktivitäten Buchners stehen in krassem Widerspruch zu seiner großen Anti-5G-Tournee durch Bayern anlässlich der Bayerischen Kommunalwahlen. Lebt denn der erste und einzige Europaabgeordnete der ÖDP auf europäischem Parkett seine Ambitionen als Mobilfunkgegner gar nicht weiter aus?

Doch, tut er – aber wieder auf Sparflamme. In den vergangenen neun Monaten brachte er es auf ganze drei von ihm dokumentierte parlamentarische Aktivitäten:

14. Januar 2020: Buchner telefoniert wegen 5G mit einem Mobilfunk-Fachwirt, was immer das auch sein mag.

10. Dezember 2019: Gedankenaustausch in Brüssel zu 5G mit Mobilfunkgegnern der belgischen Umweltorganisationen Ondes.Brussels und Inter-Environment Brussels.

30. September 2019: Abendessen in einem Brüsseler Restaurant mit Martin Pall, Marc Arazi und Maurizio Martucci. Man wärmt sich gemeinsam auf für das bevorstehende Symposium der sogenannten Kompetenzinitiative in Mainz.

Das war's dann auch schon, alle anderen dokumentierten parlamentarischen Besprechungen Buchners haben mit Mobilfunk nichts zu tun. Umwerfend ist dieses Wirken gegen 5G nicht. Zumindest erklärt die weitmaschige Aktivitätsdichte nicht Buchners Andeutung, er werde, seitdem er sich mit einer nicht näher benannten "5G-Lobby angelegt" habe, von dieser attackiert.

Abseits der Anti-Mobilfunk-Spur hier noch zwei weitere Aktivitäten:

2. Oktober 2019: Buchner trifft sich zur Freude von Dr. med. J. Mutter in Brüssel mit Florian Schulze von der Gesellschaft gegen Amalgam in der Zahnmedizin.

11. September 2019: Treffen in Brüssel mit der Bürgerkampagnen-Managerin Daniela Vancic von der Organisation Democracy International. Wenn ich mir die ansehnliche junge Dame betrachte wundere ich mich, dass Buchner seine Assistentin zu dem Treffen schickte. Möglicherweise erhielt Simone Lettenmayer von Vancic Profi-Tipps, wie sich der Deutsche Michel für Kampagnen begeistern lässt.

Zu Buchners Entlastung ist anzumerken, die Coronakrise bremste auch Europaabgeordnete in ihrer freien Entfaltung befristet aus.

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EMF & Immunsystem: Antwort der EU-Kommission

H. Lamarr @, München, Samstag, 21.11.2020, 23:50 (vor 1440 Tagen) @ H. Lamarr

Eine Gruppe von sieben*) der 705 Abgeordneten des EU-Parlaments (Michèle Rivasi, Klaus Buchner, Ivan Vilibor Sinčić, Anja Hazekamp, Eleonora Evi, Piernicola Pedicini, Ivo Hristov) richtete am 24. April 2020 folgende parlamentarische Anfrage zur schriftlichen Beantwortung an die EU-Kommission:
[...]
Antwort der EU-Kommission steht noch aus.

Am 10. Juli 2020 antwortete Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides im Namen der Europäischen Kommission:

Die Kommission erteilte ihrem unabhängigen Wissenschaftlichen Ausschuss „Gesundheitsrisiken, Umweltrisiken und neu auftretende Risiken“(1) den Auftrag, die möglichen mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zusammenhängenden Gesundheitsrisiken zu bewerten. Der Ausschuss hat fünf Stellungnahmen vorgelegt(2), keine davon rechtfertigt eine Überprüfung der mit der Empfehlung 1999/519/EG des Rates(3) festgelegten Grenzwerte. Bei dieser Empfehlung des Rates wurde der Vorsorgeansatz zugrunde gelegt: Die Expositionsgrenzwerte für die Öffentlichkeit beinhalten einen Reduktionsfaktor von 50 gegenüber Schwellenwerten für schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit, um der biologischen Variabilität, Unsicherheiten und Veränderungen bei den externen Faktoren Rechnung zu tragen.

Die Frage wird jedoch weiterhin kontinuierlich erforscht. Die in der Empfehlung festgelegten Grenzwerte beruhen auf unabhängigen Leitlinien der Internationalen Kommission zum Schutz gegen nichtionisierende Strahlen(4), bei der alle diesbezüglichen wissenschaftlichen Studien berücksichtigt wurden. Nach der unlängst durchgeführten Überprüfung dieser Leitlinien, die am 24. März 2020(5) veröffentlicht wurde, nimmt die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Ausschuss und erforderlichenfalls unter Heranziehung des Mechanismus für wissenschaftliche Beratung(6) eine Neubewertung der Lage vor. Dabei werden auch die derzeit verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse eingehend überprüft.

Für die 5G-Netze werden voraussichtlich kleinere Zellen mit niedrigeren Leistungswerten verwendet, die folglich geringere Expositionswerte als die bestehenden (großen) Zellen in 4G-Netzen aufweisen. Die Gesamtexposition durch die Einführung der 5G-Netze dürfte mit den derzeitigen Werten vergleichbar sein und deutlich unter den Grenzwerten für die gesundheitlich unbedenkliche Exposition der Öffentlichkeit bleiben, die auf internationaler Ebene festgelegt und auf EU-Ebene empfohlen wurden. Außerdem wird bei 5G in den Frequenzbändern, die bereits seit längerem für andere Anwendungen genutzt werden, generell eine niedrigere Sendeleistung angewandt.

(1) https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/scheer_en
(2) https://ec.europa.eu/health/sites/health/files/scientific_committees/emerging/docs/scenihr_o_041.pdf
(3) Empfehlung 1999/519/EG des Rates zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern: https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/9509b04f-1df0-4221-bfa2-c7af77975556/language- de
(4) https://www.icnirp.org/
(5) https://www.icnirp.org/cms/upload/publications/ICNIRPrfgdl2020.pdf
(6) https://ec.europa.eu/research/sam/index.cfm?pg=about

*) Die glorreichen Sieben ... kann man sich auch im Kino anschauen :-).

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