"Elektrosensible" leben in Kellern nicht selten gefährlich (Elektrosensibilität)
Verführt von Desinformation glauben sich manche "Elektrosensible" in Sicherheit, wenn sie sich zum Schlafen in die Kellerräume von Häusern zurückziehen, um der angeblich schädlichen Funkimmission in höher gelegenen Räumen zu entgegen. Was die Betroffenen dabei übersehen: Der Schutz vor dem fiktiven Risiko wird mit dem realen Risiko erkauft an Lungenkrebs zu erkranken. Denn in Kellern können sich hohe Konzentrationen von Radon ausbilden.
Das BfS sagt dazu: Radon ist ein sehr bewegliches, radioaktives Edelgas, das man weder sehen, riechen oder schmecken kann. Es entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran. Uran kommt zum Beispiel im Erdboden oder in Baumaterialien vor. Atmet man Radon und seine radioaktiven Folgeprodukte über einen längeren Zeitraum in erhöhtem Maße ein, steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Oft reichen kleine Maßnahmen aus, um den Radongehalt in Innenräumen und damit das Erkrankungsrisiko deutlich zu senken.
Das Strahlenschutzgesetz verpflichtet Staat, Arbeitgeber und Bauherren zu Maßnahmen zum Schutz vor Radon.
Wo in Deutschland das Risiko Radon hoch ist, zeigt das BfS auf dieser Webseite, besonders die südliche Hälfte des Bundesgebiets ist stark betroffen.
Ist zu viel Radon im Haus, hilft als Erstmaßnahme, regelmäßig und intensiv zu lüften. Da hohe Radon-Konzentrationen in der Regel dadurch entstehen, dass aus dem Baugrund radonhaltige Bodenluft eindringt, sollten neue Gebäude durchgehend gegen Bodenfeuchte und damit auch gegen das Eindringen von Radon abgedichtet und undichte Stellen in Bestandsgebäuden identifiziert und beseitigt werden. Über die Messung der Strahlenexpositionen durch Radon-222 gibt diese Seite Auskunft.
Mit einem auf neun Monate angesetzten Forschungsvorhaben will das BfS demnächst untersuchen lassen, ob und wie finanzielle Fördermaßnahmen dazu beitragen können, die Anzahl an Sanierungen von Wohngebäuden mit Aufenthaltsräumen mit einer erhöhten Radonkonzentration zu erhöhen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
"Elektrosensiblen"-Vereine ignorieren Radon-Problematik
Der Schutz vor dem fiktiven Risiko wird mit dem realen Risiko erkauft an Lungenkrebs zu erkranken. Denn in Kellern können sich hohe Konzentrationen von Radon ausbilden.
Die Radon-Problematik ist seit langem bekannt, ebenso, dass einige überzeugte Elektrosensible Zuflucht in Kellern suchen. Das IZgMF wies erstmals bereits 2005 auf diese unglückliche Verkettung der Umstände hin. Dennoch findet sich gegenwärtig weder auf der Site des "Elektrosensiblen"-Vereins Weiße Zone Rhön noch beim Verein für Elektrosensible, München, ein Hinweis, dass Schlafen in Kellern mit dem Risiko Lungenkrebs verbunden sein kann. Darin lässt sich im Ernstfall fahrlässige Unterlassung erkennen. Denn dass "Elektrosensible" Keller aufsuchen, ist den Münchenern ebenso bekannt wie ihren Kollegen in der Rhön.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Doofe Radon-Warnung
Der Schutz vor dem fiktiven Risiko wird mit dem realen Risiko erkauft an Lungenkrebs zu erkranken. Denn in Kellern können sich hohe Konzentrationen von Radon ausbilden.
Die Radon-Problematik ist seit langem bekannt, ebenso, dass einige überzeugte Elektrosensible Zuflucht in Kellern suchen.
Eva W. aus O. in M. ist "elektrosensibel" und findet meine Radon-Warnung doof (Auszug):
Wer die Beschwerden durch Funk kennt und keine andere Möglichkeit mehr sieht, als im um einiges unbelasteteren Keller zu nächtigen, ist froh, wenn er die nächste Zeit einigermaßen bewältigt und wird sich mit Sicherheit nicht darum kümmern, ob er in 20 Jahren durch Radon geschädigt wird.
► Eva W. übersieht, dass einige EMF-Phobiker ihre Kinder mit in den Keller nehmen (Beispiel: Familie Kind) und diese Kinder nach 20 Jahren nicht am Ende ihres Lebens angekommen sein wollen. Dies ist umso befremdlicher, da Frau W. sonst um das Wohlergehen künftiger Generationen höchst besorgt ist und Gräser aus Pflastersteinen sprießen hört.
► Eva W. spricht, als hätte sie das Mandat, die Interessen "Elektrosensibler" öffentlich zu vertreten. Hat sie aber nicht.
Es geht ihm tatsächlich um das "Jetzt". Im Übrigen sollte H. Lamarr nicht annehmen, dass Auswirkung von Radon unbekannt ist.
► Auch hier schließt Eva W. unzulässig von sich auf andere. Sie kann nicht wissen, welchen Kenntnisstand "elektrosensible" Kellerschläfer über Radon haben.
► Es würde den Websites von "Elektrosensiblen"-Vereinen zweifellos gut zu Gesicht stehen, und deren marode Glaubwürdigkeit ein wenig aufbessern, informierten sie ihre Klientel vorsorglich über das Risiko Radon und über einfache Maßnahmen (Lüften), dieses Risiko zu mindern.
Sollte er aufgrund von großen Beschwerden vom Arzt ein Medikament bekommen, wird er ihn auch nicht fragen, was das in Jahrzehnten mit ihm macht, sondern er wird froh sein, dass seine Beschwerden zumindest momentan gelindert sind.
Falsch. Vor einer Fernreise verschrieb mir ein Internist ein Mittel gegen Malaria. Doch der Beipackzettel wies dann derart schwere mögliche Nebenwirkungen aus, dass ich auf das Medikament verzichtete und mich ersatzweise mit Mückenschutzmittel eindeckte. Offensichtlich für mich die richtige Entscheidung, kehrte ich doch ohne Malaria heim.
Frau W. geht es offenbar nur um notorisches Nörgeln, weil sie der Überzeugung nachhängt, vom IZgMF kann kein sinnvoller Tipp zugunsten von "Elektrosensiblen" kommen. Meinetwegen darf sie diese Meinung gerne behalten, für andere "Elektrosensible" halte ich den Tipp weiterhin für sinnvoll. Ob die Websites der "Elektrosensiblen"-Vereine die Warnung aufgreifen ist allein deren Sache, tun sie es nicht, weil sie nicht über ihren Schatten springen wollen, sehe ich darin allerdings ein verwertbares Signal an die Außenwelt.
Richtig ist hingegen die Einschätzung von Frau W., mein Lieblingszitat von Dieter Nuhr gelte auch für mich. Der Rat "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten" gilt für jeden. Kompetente wie der Virologe Christian Drosten halten sich meiner Erfahrung nach viel eher daran als Inkompetente. Eine plausible Erklärung für dieses lästige Phänomen liefert der Dunning-Kruger-Effekt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –