14'870 Mobilfunk-Standorte in Bayern (Stand: Juli 2018) (Allgemein)
In der Plenarsitzung vom 10. bis 12. Juli 2018 fragte die Abgeordnete Martina
Fehlner (SPD) die Bayerische Staatsregierung:
Nachdem Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Regierungserklärung vom 18.04.2018 die Errichtung von zusätzlich 1.000 Mobilfunkmasten ankündigte, frage ich die Staatsregierung, wie viele Mobilfunkmasten gibt es aktuell in Bayern (BOS/Mobilfunkanbieter) und wo sollen die 1.000 neuen Mobilfunkmasten bis 2020 mit welchen etatisierten Mitteln (Doppelhaushalt 2017/2018, 1. und 2. Nachtragshaushalt 2018) errichtet werden?
Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie:
In Bayern gibt es rund 14.000 Mobilfunkstandorte der Netzbetreiber und rund 870 Standorte des BOS Behördenfunks. Hinzu kommen die neuen Standorte in Erfüllung der Auflagen der Digitalen Dividende II. Ferner haben die Mobilfunkanbieter angekündigt, auch ohne Förderung zusätzliche Standorte auszustatten. Die Telekom kündigte 1.000 Masten allein für Bayern an. Die Mobilfunk-Anbieter melden die Fortschritte regelmäßig.
Im Rahmen des Mobilfunk-Förderprogramms wird die Errichtung von Standorten in Regionen gefördert, in denen bislang keine Versorgung mit Sprachmobilfunk besteht (weiße Flecken) und in denen in den nächsten drei Jahren ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht geplant ist. Die geförderten Masten werden zur Abdeckung dieser weißen Flecken errichtet. Eine Karte der Sprachmobilfunkversorgung in Bayern ist auf der Homepage (PDF, 42 MByte) des Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie zu finden.
Zum Aufbau des Mobilfunk-Förderprogramms sind im Nachtragshaushalt 2018 insgesamt ein Ansatz von 5 Mio. Euro sowie 20 Mio. Euro Verpflichtungsermächtigungen veranschlagt. Die für den weiteren Ausbau notwendigen Fördermittel sind für den Doppelhaushalt 2019/2020 angemeldet. Insgesamt werden für das Programm 160 Mio. Euro benötigt.
Kommentar: Die BNetzA weist für Bayern nicht 14'000 Mobilfunkstandorte aus, sondern 11'886 (Stand: 18.01.2018). Mit "Sprachmobilfunkversorgung" ist wahrscheinlich die Minimalversorgung mit GSM 900/1800 gemeint (kein UMTS, kein LTE). Die erwähnte Karte könnte für überzeugte Elektrosensible, die angeblich zu tausenden durch die Bayerischen Wälder irren, bis auf Weiteres ein Wegweiser sein, tiefe Funklöcher zu finden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –