Suizide bei Teens: Kein Anstieg der Fallzahlen in Deutschland (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 21.08.2017, 23:52 (vor 2480 Tagen) @ H. Lamarr

So ist z.B. keineswegs gesichert, dass die Behauptung "Seitdem das erste iPhone 2007 erschien, stieg die Selbstmordrate und Depressivität bei Teenagern massiv an" auch auf andere Länder zutrifft.

Auf Deutschland bezogen ist die obige Behauptung in keiner Weise zutreffend. Die folgende Grafik zeigt die Anzahl der Sterbefälle wegen "vorsätzlicher Selbstbeschädigung" (ICD X60-X84), wie Suizid im Amtsdeutsch heißt, für die Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen (Teens). Quelle der Daten ist die Fachserie. 12, Gesundheit. 4, Todesursachen in Deutschland des Statistischen Bundesamtes:

[image]

Als ob die Statistik die obige Behauptung nachdrücklich widerlegen wollte, ist die Anzahl der Suizide 2015 mit 196 Fällen exakt genauso hoch wie 2007. Was für die USA zutreffen mag, muss also noch lange nicht für Deutschland zutreffen. Und noch viel weniger trifft zu, was sich in Südkorea abspielt.

Und nun, Hans? Was bleibt übrigen von deiner Eingans aufgestellten Behauptung: Hier sind wohl doch die Handys das Problem!

Du solltest nicht alles für bare Münze nehmen, was Buchautorinen wie Jean M. Twenge zum Besten geben, um ins Gespräch zu kommen. Hierzulande versucht ein geschäftstüchtiger evangelischer Theologe mit der gleichen Masche den Umsatz seiner EMF-Alarmbücher anzukurbeln.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Suizid


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