Bienen: Entwicklung der Völker systematisch beobachten (Allgemein)
Am 17. März 2017 reichten CSU-Abgeordnete im Bayerischen Landtag einen Antrag ein (siehe unten). Dieser Antrag wird von zwei Ausschüssen beraten, bevor er im Plenum zur Abstimmung kommt:
- Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz
- Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat den Antrag am 5. April beraten und für das Plenum einstimmig die Beschlussempfehlung "Zustimmung" abgegeben.
Erfreulicherweise kommt in diesem parlamentarischen Vorgang das hinlänglich bekannte und ziemlich abwegige Verdachtsmoment aus dem Lager der überzeugten Mobilfunkgegner mit keiner Silbe zum Vorschein. Doch lesen Sie selbst ...
Entwicklung der Bienenvölker beobachten
Der Landtag wolle beschließen: Die Staatsregierung wird aufgefordert, im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu berichten,
1. über die aktuelle gesundheitliche Entwicklung der Bienenvölker in Bayern, über die Erkenntnisse aus dem deutschen Bienenmonitoring sowie den Projekten FIT BEE und TrachtNet und evtl. Prognosen,
2. über den Stand der Forschungen zu alternativen Energiepflanzen, die für die Bienenweide relevant sind,
3. über Auswirkungen des KULAP und Greenings auf die Entwicklung der Bienenweide,
4. welcher aktuelle Kenntnisstand zum Kleinen Beutenkäfer vorliegt, mit welchen Auswirkungen auf die heimische Bienenhaltung zu rechnen ist und welche Gegenmaßnahmen einsetzbar sind,
5. auf welche alternativen Pflanzenschutzmittel die Landwirtschaft aufgrund der aktuell bestehenden Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin aus der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide zurückgreift und wie diese im Hinblick auf ihre Wirksamkeit zu beurteilen sind,
6. über den aktuellen Sachstand bei der Förderung der Bienenhaltung.
Begründung
Die Bedeutung von Bienen und anderen blütenbestäubenden Insekten für den Erhalt unserer Ökosysteme und für die landwirtschaftliche Produktion durch ihre Bereitstellung der Bestäubungsleistung ist unersetzlich. Umso besorgniserregender sind die Meldungen der letzten Jahre zu massiven Verlusten von Bienenvölkern. Auch in diesem Winter wurden gebietsweise wieder deutliche Verluste festgestellt. Von den bienenwissenschaftlichen Einrichtungen wird als Hauptursache für die Völkerverluste die parasitische Milbe Varroa destructor angeführt. Aber auch Auswirkungen durch einige Pflanzenschutzmittel und der Mangel an ausreichender Bienenweide werden diskutiert. Zudem tauchen neue Schaderreger wie z.B. der Kleine Beutenkäfer auf. Für konkrete Forderungen nach Gegenmaßnahmen ist eine ausführliche Berichterstattung notwendig.
Um die bisherige Förderung zur Ausgestaltung der Bienenhaltung beurteilen zu können, soll dem Landtag hierzu ebenfalls berichtet werden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –