Kommerzielle Aspekte übersehen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.04.2017, 13:06 (vor 2792 Tagen) @ KlaKla

So wirken in der Gruppe der Zivilgesellschaft viele Nutznießer, Pseudowissenschaftler und fachliche Laien mit.

Ja, das ist auch meine Erklärung dafür, warum bei Diagnose-Funk die Lieblingsfarbe rot ist. Für grün fehlt es a) hinten und vorne an Fachkompetenz wie man hier im Forum nachlesen kann und b) am Willen zur objektiven Behandlung des sensiblen Themas. Dass Laien häufig eine völlig andere Risikowahrnehmung als Experten haben ist bekannt und wenig überraschend. Und Objektivität (Ausgewogenheit) kommt für Diagnose-Funk grundsätzlich nicht infrage, sie wäre den Geschäften der Branchen abträglich, für die der Verein aus meiner Sicht gezielt Lobbyarbeit betreibt.

Leider bleibt dieser kommerzielle Aspekt bei Aktivitätsbetrachtungen über vermeintlich selbstlos handelnde Vereine so gut wie immer auf der Strecke und es entsteht der falsche Eindruck, die Akteure würden aus altruistischen Motiven oder zum Wohle des Gemeinwesens handeln. Ich halte diese Blindheit bei den Betrachtungen für sehr bedauerlich, vermutlich liegt sie daran, dass bei oberflächlicher Kurzeitbetrachtung der kommerzielle Aspekt nicht sichtbar wird. Und wenn er sichtbar wird, dann trauen sich Autoren nicht ihn klar zu benennen, weil dies Anlass einer rechtlichen Auseinandersetzung sein könnte. Drüberwegsehen macht definitiv weniger Arbeit. Andererseits entsteht dadurch ein Zerrbild, das die manipulative Wirkung der Lobbyarbeiter in der Zivilgesellschaft nicht abbildet.

Erst langsam wird sich die Öffentlichkeit dessen bewusst, weil die Technik inzwischen Lobbyismus bis ins Wohnzimmer eines jeden hineinträgt und wir womöglich unter dem Einfluss Fremder eine politische Partei wählen, die wir eigentlich gar nicht wählen wollten. Ähnlich verhält es sich auf dem niedrigen Niveau des kommerziellen Interesses bei den Elektrosmog-Alarmisten, die mit Tricks und Desinformation Ängste vor den unsichtbaren Funkwellen wecken und schüren. Wer das einmal begriffen hat, kann es am Treiben der Akteure auch gut erkennen (Indizien), gerichtsfest beweisen kann er es nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Einflussnahme, Objektivierung, Kommerz


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