Patienten gegenüber Homöopathie ungewöhnlich anspruchslos (Allgemein)
Auszug aus: Warum es attraktiv ist, an Homöopathie zu glauben
In einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Befragung wurden mehr als 2000 Patienten dazu interviewt, wofür Krankenkassen Geld ausgeben sollten und wofür eher nicht.
Dabei legte immerhin die Hälfte der Teilnehmer sehr strenge Kriterien an Medizin im Allgemeinen an: Behandlungen müssten nachweislich mindestens 50 von 100 Patienten nützen, zum Beispiel, indem sie Schmerzen lindern oder das Leben verlängern, damit die Kassen sie bezahlen dürften. Ein extrem hoher Wert.
Überraschenderweise schwenkte jedoch jeder zweite von diesen "strengen" Patienten um, wenn es um alternative Methoden wie Homöopathie oder traditionelle chinesische Medizin ging: Die sollten die Kassen gern bezahlen - selbst wenn die Wirksamkeit umstritten sei.
Kommentar: Diese Anspruchslosigkeit von Teilen der Bevölkerung gegenüber Homöopathie erklärt mMn auch (mit) die Tatsache, dass Mobilfunkgegner den gröbsten Stuss öffentlich verbreiten können, und dennoch immer wieder kleine Wutbürger-Cluster voll mit Elektrosmog- oder Sendemastengegnern aufquellen, die sich von dem Stuss eine zeitlang ernähren und Krawall machen, bis der Cluster still und leise verdampft ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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- Homöopathie: Als wäre ich aus einer Sekte ausgestiegen -
Gast,
05.04.2016, 19:41
- Als wäre ich aus einer Sekte ausgestiegen - H. Lamarr, 06.04.2016, 00:03
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