USA: Malignant brain tumors most common cause of cancer death (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 21.03.2016, 00:27 (vor 3001 Tagen) @ charles

USA: Malignant brain tumors most common cause of cancer deaths in adolescents and young adults.

https://www.sciencedaily.com/releases/2016/02/160224132910.htm

First comprehensive study of 15-39 year-old population
Source: American Brain Tumor Association

Die Ursache liegt natürlich bei den zu grossen Steaks die die Amis fressen.
Handys oder Smartphones natürlich nicht. Oder?

Mensch, "Charles", Sie wissen doch, dass Sie hier im Forum keine Bauern fangen. Was also soll der Quatsch?

Wenn Hirntumoren die häufigste Krebs-Todesursache bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen sind, ist das noch lange kein Grund polemisch zu werden.

Warum taugt diese Entwicklung nicht zum Alarmieren? Schauen wir mal ...

1) Kein allgemeiner Anstieg gegenüber Vor-Handy-Ära: Die folgende Grafik zeigt, dass sich seit 1989 die Hirntumorrate bei Kindern unter 15 Jahren in Deutschland nicht substanziell verändert hat. Die Farben der Kurven sind Bundesländern zugeordnet, hellblau (steigend) ist z.B. Sachsen, rot (fallend) ist Baden-Württemberg. Quelle der Grafik: http://www.gbe-bund.de

[image]

2) Hirntumoren bei Kindern sind selten: Die Aussage, Hirntumoren seien bei Kindern die häufigste Krebs-Todesursache, sagt nichts über die tatsächliche Anzahl der Fälle aus. Die folgende Grafik macht für Deutschland deutlich, dass Hirntumoren bei Kindern im Vergleich zu Hirntumoren bei älteren Erwachsenen selten sind.

[image]

3) Der folgende Vergleich Deutschland/USA beruht auf Globoscan 2012 und gilt für Kinder bis 14 Jahren mit Hirntumoren, die Inzidenz-/Sterberate bezieht sich auf 100'000 Einwohner:

USA: Inzidenzrate = 3,3; Sterberate = 0,7
BRD: Inzidenzrate = 2,3; Sterberate = 0,7

Ich kann da keine auffälligen Unterschiede erkennen. Von 100'000 Amis bekommen 3,3 unter 14 Jahren einen Hirntumor, 0,7 sterben daran. Die USA haben rd. 320 Mio. Einwohner + 1 Donald.

4) "Häufigste Todesursache": Davon lassen sich Eva und Alfred bestimmt beeindrucken, denn mit relativen Angaben lässt sich leicht tricksen. Laut Globoscan sind 2012 in den USA 467 Kinder unter 14 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Platz 2 nahm mit 430 Todesfällen Leukämie ein. Insgesamt starben 1476 Kinder unter 14 Jahren an Krebs. Doch das ist wenig im Vergleich zu der Zahl bei alten Menschen über 75 Jahren: 266800 starben in den USA an Krebs, davon 4053 an einem Hirntumor. Über die redet niemand, zumindest kein Mobilfunkgegner.

Das beste Argument gegen Ihre Handy-macht-Hirntumor-These ist für mich die Grafik unter 1). Wäre an der These etwas dran, müssten die Kurven ganz anders aussehen. Die Idee, Kindern und Jugendlichen Hirntumoren wegen Handynutzung anzudichten ist ohnehin seltsam, denn wenn keine Erblast die Geschwulst verursacht, sondern Umwelteinflüsse, gilt bekanntlich bei Hirntumoren eine besonders lange Latenzzeit von etwa 30 Jahren. Es sind Mobilfunkgegner, die diesen Wert gerne noch höher ansetzen, um die Frage möglichst lange offen zu halten, ob Handys nun Hirntumoren bewirken oder nicht. Wie aber soll bei 30 Jahren Latenz ein 20 Jähriger wegen Handynutzung einen Hirntumor bekommen? Er müsste bereits im Bauch der Mutter und zuvor in Abrahams Wurstkessel telefoniert haben.

Nee, "Charles", das sind mir zuviele Widersprüche, die gegen Ihre Handy-These sprechen, es werden wohl doch die Steaks sein.

Da Sie gelernter Maschinenbauer sind und ich Nachrichtentechniker ist es sowieso wurscht was wir beide glauben, wir sollten die Prüfung der Handy-macht-Hirntumor-These klugen Leuten überlassen, die etwas davon verstehen und keine versteckten persönlichen Interessen verfolgen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Kinder, Hirntumor, Smartphone, Handynutzung


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum