Phantomrisiko & Phantomschmerzen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 17.02.2016, 13:06 (vor 3212 Tagen) @ H. Lamarr

Schmerztherapie gegen Phantomschmerzen

Dass sich ausgerechnet "Elektrosensible" für die Phantomschmerzen von Bein- und Armamputierten interessieren, entbehrt nicht einer unfreiwilligen Komik. Denn bekanntlich betrachtet zum Ärger von Diagnose-Funk der Rückversicherer Swiss Re "Elektrosmog" nicht als reales Risiko, sondern als Phantomrisiko. Dieses Phantomrisiko löst bei überzeugten Elektrosensiblen Phantomschmerzen aus, die Phantomforscher mit Phantomstudien vergebens zu ergründen suchten. Dies wiederum stellt die Reibungsfläche dar, an der sich Phantomdebatten entzünden wie die über Mobilfunk und "Elektrosensible".

Und wozu der ganze Blödsinn? Aus meiner Sicht: Weil es eine Geschäftsgrundlage ist, die zwar in den vergangenen Jahren schmaler wurde, die von gewissen Strippenziehern jedoch noch immer nicht aufgegeben wurde. So wie etwa die heute verblassten Warnungen vor den grässlichen Folgen des Wohnens in Betonbauten, mit denen in den 60-ern und 70-ern die gleichen Strippenzieher den Angstpegel in der Bevölkerung auf Sollhöhe hielten, indem sie Betonbaubewohnern z.B. das Ende deren Stammbaums wegen Unfruchtbarkeit verhießen. Die Übergänge von einem zum nächsten Phantomrisiko sind fließend, inzwischen haben Hochspannung und Windräder regional Mobilfunk als beliebtesten Massenaufreger abgelöst und auch für morgen wird sich mit Sicherheit ein neues Phantomrisiko finden, damit sich Phantomschmerzen gegen Honorar heilen lassen. Es sei denn, wir kriegen hier ein echtes Problem, einen Krieg z.B.: Dann ist der Spuk vermutlich ratzfaz vom Tisch.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Phantomrisiko


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