BfS soll sich künftig rein auf Strahlenschutz konzentrieren (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.12.2015, 13:18 (vor 3240 Tagen)

Seit 2009 ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) unter anderem Betreiber des Atommüll-Zwischenlagers "Asse" und damit beauftragt, die radioaktiven Abfälle aus dem ehemaligen Salzbergwerk zurück zu holen und die Schachtanlage stillzulegen. Zugleich errichtet und betreibt das BfS Atommüll-Endlager. Zur Seite stehen dem BfS dabei Verwaltungshelfer wie Betriebsführungsgesellschaften, die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Atommüll-Endlagern (DBE) und die Asse GmbH.

Das soll sich in den nächsten beiden Jahren ändern.

Umweltbundesministerin Hendricks will die vielschichtige Struktur der Zuständigkeiten im Endlagerbereich neu ordnen und so eine effiziente Ablauforganisation gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen die Endlager-Betreiberaufgaben in einer Bundesgesellschaft für kerntechnische Entsorgung (BGE) gebündelt werden. In dieser Gesellschaft, die bis Mitte 2016 gegründet sein soll, werden die DBE und die Asse GmbH nach und nach aufgehen. Die staatliche Überwachung der BGE mit Blick auf Sicherheit der Bevölkerung soll das Bundesamt für kerntechnische Entsorgung (BfE) in Berlin übernehmen. Der BGE und dem BfE übergeordnet ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Berlin.

Im Zuge der Reorganisation wird das BfS aller Voraussicht nach seine Fachbereiche SK (Sicherheit in der Kerntechnik) und SE (Sicherheit nuklearer Entsorgung) an das BfE abgeben. Das neue schlankere BfS soll zu einer rein auf den Strahlenschutz spezialisierten Fachbehörde werden. Dies bedeutet, dass der Standort Oberschleißheim (bei München), der seit jeher die Fachbereiche SG (Strahlenschutz und Gesundheit) und SW (Strahlenschutz und Umwelt) beherbergt, der Kern des reorganisierten BfS sein wird. Gegenwärtig ist Salzgitter Hauptdienstsitz des BfS. Wer jedoch nach Bundesamt für Strahlenschutz googlet, bekommt möglicherweise schon jetzt den Blick in die Zukunft geboten (siehe Screenshot).

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Quelle: Sitzung der Endlagerkommission am 18. Dezember 2015

Hintergrund
Nukleare Entsorgung in Deutschland
Besichtigungen der Schachtanlage Asse II 750 m unter Tage
Besichtigungen des Endlagers Konrad 1000 m unter Tage

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, BfS, Strahlenschutz


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