Herz für Minderheiten: erst Pädophile dann Mobilfunkgegner (Medien)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.11.2014, 23:47 (vor 3486 Tagen)

Auszug aus einer Meldung von Neues Deutschland:

Die Grünen haben sich erneut für die Unterstützung von Pädophilen-Gruppen durch Teile der Partei in den 1980er Jahren entschuldigt. Die damalige Beschlüsse »waren zu keinem Zeitpunkt akzeptabel«, heißt es in einem am Samstag auf dem Hamburger Parteitag der Grünen gefassten Beschluss. »Wir distanzieren uns in aller Entschiedenheit von den damaligen Forderungen und bedauern zutiefst, dass es in der frühen Parteigeschichte zu solchen Entscheidungen kommen konnte.« [...] Auch nach dem Bericht des Göttinger Demokratieforscher Franz Walter zu den Vorgängen solle die Aufarbeitung nun fortgesetzt werden. [...]. Bei den damals neu gegründeten Grünen habe es Tendenzen gegeben, die Positionen von Minderheiten unkritisch zu übernehmen. Ein Teil der Vorwürfe gegen die Grünen war im vergangenen Jahr erst kurz vor der Bundestagswahl bekannt geworden.

Kommentar: Ich sehe starke Parallelen zwischen der Unterwanderung der Grünen durch Pädophile und deren Unterwanderung durch Mobilfunkgegner. Besonders in Bayern haben sich die Grünen auf Landtagsebene den Einflüsterungen aus der Anti-Mobilfunk-Szene willig hingegeben und viele Jahre lang den Frontleuten bei "Anhörungen" im Bayerischen Landtag eine Bühne geboten. Inzwischen ist dieser Einfluss auf die Bayern-Grünen deutlich zurück gegangen, die Anti-Mobilfunk-Szene versucht jetzt auf Bundesebene bei "Die Linke" Fuß zu fassen, sie ist jedoch nicht wählerisch und buhlt auf allen politischen Ebenen um Beachtung.

In den 80-er Jahren gelang es einigen wenigen Frontleuten der Pädophilen die Grünen unter ihre Kontrolle zu bringen und sie zu den Beschlüssen zu verleiten, für die sich die Grünen jetzt tapfer entschuldigen. Doch nicht viel anders lief es ab 2000 mit Mobilfunk. Da genügten in Bayern schon zwei Antreiber, um das krude Thema einer Minderheit auf höchster politischer Ebene salonfähig zu machen: Anfangs war dies der parteilose Abgeordnete Volker Hartenstein, später der Grüne Dr. Martin Runge. Sie waren die Organisatoren der berühmt/berüchtigten "Mobilfunk-Anhörungen" im Bayerischen Landtag, besonders Runge gab dort sämtlichen Frontleuten der Anti-Mobilfunk-Szene die Gelegenheit zum öffentlichen Schaulaufen. Selbst umstrittene Mobilfunkgegner wie der langjährige Tabaklobbyist Franz Adlkofer durften im Maximilianeum auftreten, ernst zu nehmende Wissenschaftler gab es auch, die aber waren seltene Ausnahme. Bei der Wahl 2013 schaffte Dr. Runge den Sprung in den Landtag nicht mehr.

Inzwischen steht für mich zweifelsfrei fest, die angebliche Mobilfunkdebatte ist in Wahrheit keine gesellschaftliche Debatte, sondern eine Inszenierung von Lobbyisten. Für meine Behauptung enthält dieses Forum zahllose Belege. Bis heute gibt es keinen Beweis, Mobilfunk sei gesundheitsschädlich, keiner der angeblichen "Elektrosensiblen" konnte unter wissenschaftlicher Aufsicht seine behauptete Fähigkeit der Feldwahrnehmung nachweisen. Dennoch klebt das Thema "Elektrosmog" wie eine Klette an Medien, Parteien, Institutionen. Wie kommt das? Die Antwort gab schon Newton: Actio gleich Reactio. Es ist ein Netz von Verbands-/Vereinsarbeitern, die, angeblich ums Gemeinwohl besorgt, gebetsmühlenartig Mahnungen und Warnungen, meist in dramatischer Form, in die Zielgruppen pressen. Das Motiv ist jedoch nicht Sorge ums Gemeinwohl, sondern das Ergattern von materiellem/immateriellen Profit. Ging es den Pädophilen um Lust, geht es professionellen Mobilfunkgegnern um persönlichen Profit. Auch für diese Behauptung liefert das Forum zahllose Belege, welche Geschäftsmodelle alles mit der Angst vor Elektrosmog auf Umsatz aus sind.

Die Pädophilen brauchten die Grünen (oder jede beliebige andere Partei), um ihre Triebneigung auf politischem Weg zu legalisieren. Professionelle Mobilfunkgegner brauchen die Politik, um das Klima der Angst vor Elektrosmog aufrecht zu erhalten. Alles was diese Angst mindert, ist profitmindernd. Und da sieht es für Mobilfunkgegner nicht allzu gut aus. Insbesondere die Forschung, die der Mobilfunkgegnerei – nach einigen fetten Jahren mit dramatischen Alarmstudien – schon lange keine große Hilfe mehr ist. Auch die fleißigen "Bürgerinitiativen" wollen nicht mehr so ziehen wie früher, denn jedes Jahr seit Stunde Null (1992, Einführung GSM-Funk), das ohne die angeblich unausweichliche Katastrophe verstreicht, macht es Anti-Mobilfunk-Hetzern schwerer, ihre Gruselgeschichten glaubhaft zu erzählen.

Nur die Politik verspricht noch Erfolge. Denn dort sitzen Leute, denen Wahlen und Wiederwahlen wichtig sind. Der Trick der Anti-Mobilfunk-Lobbyisten ist simpel: Sie gaukeln den Politikern vor, draußen im Lande gäbe es große Anti-Mobilfunk-Bewegungen (Wahlvolk). Belegt wird dies mit falsch interpretierten Umfragen. Anschließend werden die Bürgervertreter mit pseudowissenschaftlichen "Fakten" eingeseift, manchmal erfolgreich. Und dann kommt es eben zu irgendwelchen Anti-Mobilfunk-Beschlüssen hoher Häuser, wie die berüchtigte Resolution 1815 des Europarats aus dem Jahr 2011. Die Europaräte haben diesen Ausrutscher längst vergessen, nicht aber professionelle Mobilfunkgegner. Sie kramen immer dann u.a. diese Resolution hervor, wenn es darum geht, Eindruck bei Laien zu schinden - um die Auftragslage für unnötige Schirmungen, unnötige Messungen, unnötige Beratungen und unnötige Arztbesuche nicht zu gefährden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Politik, Die Grünen, Minderheit, Gerücht, Lügen, Zitatverfälschung, Wahlkampf, Hamburg, Pädophile, Europarat


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