Märchenstunde: Elektrosensible über das DMF (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.10.2013, 23:58 (vor 4037 Tagen)

Auszug aus einer Webseite des Vereins für Elektrosensible:

Zu Beginn des flächendeckenden Mobilfunkausbaus gab es bereits wissenschaftlich fundierte Kritik und Widerstand einer wachen Bevölkerung Der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin initiierte ein Forschungsprogramm, um verlässliche Daten zu gewinnen, inwiefern sich Mobilfunk auf die Gesundheit auswirkt. Der damalige Bundeskanzler Schröder ließ jedoch eine neue Grenzwertdiskussion nicht zu, um die Industrie nicht zu verunsichern. Das von Trittin begonnene Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm mutierte unter Industrieeinflüssen zur Entwarnungsideologie. Um es griffig zu formulieren: Wenn von der Mobilfunkindustrie mitfinanzierte Studien als Begründung dafür dienen, Mobilfunk sei ungefährlich, ist das in etwa so, als würde man einen Spitzenverband der Schlachtviehproduzenten zu den Vorteilen vegetarischer Ernährung befragen.

Kommentar: Woher die das alles nur so genau wissen wollen? Als ob sie dabei gewesen wären! Natürlich waren sie nicht dabei, sondern schustern sich nachträglich ihre Sicht der Dinge zusammen aus ein paar kolportierten Fakten, gewürzt mit einer Priese Unterstellungen, Vermutungen oder Behauptungen.

Um es griffig zu formulieren: Wer glaubt, überzeugte Elektrosensible könnten sich objektiv zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm äußern, der glaubt auch, Zitronenfalter würden Zitronen falten. Soll heißen: Hat keine Ahnung, weder von sogenannten Elektrosensiblen, noch vom DMF. Denn für das Genörgel der "Elektrosensiblen" am DMF gibt es nur einen einzigen Grund. In der Aufzählung oben ist er nicht genannt, mMn ist es jedoch der wahre Grund für die unqualifizierte Einlassung des Vereins: Das DMF hat nicht die Ergebnisse gebracht, die sich die "Elektrosensiblen" sehnlichst gewünscht haben. Wäre es anders gewesen, es gäbe keinerlei dümmliches Gemecker an der Finanzierung, sondern bestenfalls leichte Irritationen, dass trotz Industriebeteiligung das gewünschte Ergebnis zustande kam :no:.

Die "Elektrosensiblen" übersehen einen elementar wichtigen Punkt. Deutschland hat zwar weltweit das größte Mobilfunk-Forschungsprogramm durchgezogen, doch es gibt etliche Länder, die eigene nationale EMF-Forschungsprogramme hatten oder noch haben und bei keinem dieser Programme kam das heraus, was "Elektrosensible" sich erhoffen, dass EMF nämlich unterhalb geltender Grenzwerte nachweislich gesundheitlich schädlich ist. Um diesen internationalen Konsens zu erklären, müssten gemäß der Vereinsmeier weltweit Politiker und Wissenschaftler aller Couleur am Tropf der Mobilfunkindustrie hängen. Doch wer das glaubt, der glaubt auch die CIA hätte 2001 das WTC gesprengt, glaubt die Amerikaner wären nie auf dem Mond gewesen oder glaubt es gäbe "Elektrosensible", und lässt sich in keiner Weise davon beirren, dass weltweit bislang kein einziger "Elektrosensibler" gefunden werden konnte, der auch noch unter wissenschaftlicher Aufsicht die behauptete "Elektrosensibilität" zeigte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Selbsthilfe, Beratungsresistent, EHS-Verein, Kolportage, Mobilfunkausbau


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