Wiener Schulen sollen handyfrei werden (Allgemein)

Gast, Samstag, 22.10.2005, 01:00 (vor 7208 Tagen)

Österreich hat mit die höchste Handydichte in Europa und sogar die lange in dieser Disziplin führenden Finnen überholt. Mobilfunkkritik war aus der Alpenrepublik nur vereinzelt zu hören. Das war einmal. Seit etwa vier Monaten wird über die Gesundheitsgefahren des Mobilfunks auch in Austria heftig diskutiert. Jetzt sind dort die Schulen in den Blickpunkt des Interesses gerückt.

Schulen sollen handyfreie Zonen werden

Wiens Schulärzte haben gesprochen. Geht es nach ihrem Willen, werden alle
Schulen zu handyfreien Zonen. Die Schulärzte empfehlen den Schuldirektoren,
ein Handyverbot in die Hausordnungen aufzunehmen. Denn die Handy-Strahlung
könne jungen Menschen schaden, was nicht erwiesen ist. Andererseits fehlt
aber auch der klare Gegenbeweis.

Also meinen die Schulärzte: "Sicher ist sicher!"

Die kürzlich ausgesprochene Empfehlung der Schulärzte wurde in einem Kreis
von AHS-Schuldirektoren bei einer Dienstbesprechung mit dem Schulärztlichen
Dienst zunächst mündlich getätigt.

Begründet wurde sie mit dem Vorliegen einer Studie, die einen negativen
Effekt der Mobilfunkstrahlen speziell auf junge Menschen befürchtet. Die
Mobilfunkbetreiber wiesen diese Studie zurück und verwiesen darauf, dass
alle WHO-Richtlinien eingehalten würden. Dennoch nahm die Wiener Ärztekammer
ebendiese Studie im Sommer zum Anlass für Warnungen vor dem übermäßigen
Handy-Gebrauch. Logischerweise stellten sich die Schulärzte auf den selben
Standpunkt.

Nun wurde aus der mündlichen Empfehlung eines Handy-Verbots eine
schriftliche: Der Stadtschulrat erklärte sich "gern" bereit, die Empfehlung
schriftlich an die AHS-Direktoren weiterzuleiten.

In diesem Schreiben steht: "Eine kürzlich präsentierte Studie weist
eindeutig einen gentoxischen Effekt von Mobilfunkstrahlen nach. Daher hat
die Wiener Ärztekammer. . . ausdrücklich vor übermäßigem Handy-Telefonieren
vor allem bei Kindern gewarnt. . . Solange nicht eindeutig das Gegenteil
bewiesen ist, empfehlen wir die Schulordnung/Hausordnung ihrer Schule zu
überprüfen und wenn möglich ein Handyverbot auszusprechen. Sicher ist
sicher!"

Des Weiteren zählt das auf Stadtschulrat-Papier verschickte Schreiben
Empfehlungen der Ärztekammer zum Gebrauch von Handys.

"Die Empfehlung gilt natürlich auch für die Pflichtschulen", erklärt man im
Stadtschulrat. Die praktizieren ein Handy-Verbot - mehr oder weniger streng
- seit geraumer Zeit.

Schaumgebremst wendet es Direktor Jürgen Peters von der
Franz-Jonas-Europaschule in der Floridsdorfer Deublergasse an: "Bei uns darf
man ein Handy zwar mithaben - es muss aber unhör- und unsichtbar bleiben.
Bei Verstößen wird das Handy kassiert und nur den Eltern ausgefolgt. Bei der
Gelegenheit erkläre ich ihnen freundlich den Sinn des Verbots."

"Handy fern vom Körper halten"

Auszug aus den jüngsten Empfehlungen der Ärztekammer:

Kinder unter 16 Jahren sollten Handys nicht oder nur in dringenden Fällen
kurz benutzen.

Das Handy in der Hosentasche und auch SMS-Versenden unter der Schulbank kann
die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und sollte daher gänzlich unterlassen
werden.

Beim Versenden von SMS sollte das Handy vom Körper fern gehalten werden.

Handy während des Gesprächsaufbaues nicht an den Kopf halten.

Das Handy nachts ausschalten oder nicht in Kopfnähe aufbewahren.

Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren, da hier das Handy mit
höherer Leistung strahlt.

Auch Headsets sind nicht empfehlenswert.

Keine Spiele am Handy spielen.

Internet nur über Kabelverbindungen nutzen. UMTS und WLAN führen zu hohen
Strahlenbelastungen.

Die Original-Aussendung der Ärztekammer für Wien finden Sie hier: www.kurier.at/

Michael Meyer
michael_meyer@aon.at

Risiko Mobilfunk Österreich
Plattform Sozialstaat Österreich - Netzwerk Zivilcourage

A - 5165 Berndorf, Stadl 4
Tel/Fax 0043 - 6217 - 8576

Vorarlberger Schulen auch ...

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.11.2005, 00:38 (vor 7187 Tagen) @ Gast

Herrscht bald Funkstille in Vorarlbergs Klassenzimmern? Nach einer Warnung der Wiener Ärztekammer folgte eine Empfehlung der Leiterin des schulärztlichen Dienstes an AHS-Direktoren, ein Handyverbot auszusprechen.

http://www.vol.at/engine.aspx/page/vol-article-detail-page/cn/vol-news-sreiter-20051107-114113/dc/tp:vol:vorarlberg/ag/tp-ww

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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