Raucherentwöhnung mit SMS: Die Rache der Mobilfunker (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.07.2011, 18:09 (vor 4724 Tagen)

Wer beim Versuch, das Rauchen aufzugeben, regelmäßig per Handy-Kurznachricht dazu ermuntert wird, ist doppelt so erfolgreich wie Raucher, die diese SMS nicht bekommen! So lautet eine Aufmachermeldung der Neuen Presse.

Der wissenschaftliche Hintergrund der Meldung ist eine aktuelle britische Studie mit rd. 6000 Teilnehmern. Nach sechs Monaten hatten in der Entwöhnungsgruppe mit SMS-Unterstützung 10,7 % dem Rauchen entsagt, bei der Kontrollgruppe (ohne SMS) waren es nur 4,9 %.

Ein solcher SMS-Dienst zur Rauerentwöhnung wird in Australien bereits seit Jahren angeboten, der Preis ist mit 20 Dollar vergleichsweise moderat.

Rauchentwöhnung mit SMS-Unterstützung kann als Rache der Mobilfunker an der Tabaklobby gesehen werden. Bekanntlich hält sich hartnäckig der Verdacht, dass Big Tobacco mit inszenierten Alarmstudien über angebliche biologische Risiken des Mobilfunks den Fokus der öffentlichen Bedenken vom Tabakkonsum (Passivrauchen) wegrücken wollte. Das Stichwort dazu lautet: Ablenkungsforschung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Raucherentwöhnung mit SMS: Die Rache der Mobilfunker

Capricorn, Mittwoch, 06.07.2011, 01:31 (vor 4722 Tagen) @ H. Lamarr

Eher ist es wohl so, dass die eine Sucht die andere verdrängt:

Studie: "Handy-Sucht" gewöhnt Jugendlichen das Rauchen ab

Viele Jugendliche gewöhnen sich einer neuen Studie zufolge wegen ihrer "Handy-Sucht" das Rauchen ab. Wie das britische Fachmagazin "British Medical Journal" am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete, fanden Forscher der Universität von Manchester und eine landesweite Initiative gegen das Rauchen heraus, dass immer weniger Teenager in Großbritannien zur Zigarette und statt dessen zum Mobiltelefon griffen.

Laut der Studie rauchten 1996 rund 30 Prozent aller 15-Jährigen in Großbritannien mindestens einmal pro Woche. Im vergangenen Jahr hätten dagegen nur noch 23 Prozent der 15-Jährigen gepafft. Im selben Zeitraum sei die Anzahl der Handy-Besitzer in der Altersgruppe von zehn auf 70 Prozent gestiegen. Nach Angaben der Autoren der Studie ersetzt für die Jugendlichen das Handy die Kippe bei ihrem Versuch, wie Erwachsene wirken zu wollen.
Mikel / afp

http://www.onlinekosten.de/news/artikel/3725/0/Studie-Handy-Sucht-gewoehnt-Jugendlichen-das-Rauchen-ab

Tabakmultis, Sendemasten & Handys

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 06.07.2011, 11:09 (vor 4722 Tagen) @ Capricorn

Studie: "Handy-Sucht" gewöhnt Jugendlichen das Rauchen ab[/size]


Ob so oder so: Die Tabakler haben augenscheinlich großes Interesse daran, in den Lack des Mobilfunks Kratzer zu machen. Genauer gesagt müssten die Tabakler eigentlich gezielt gegen den Handy-Gebrauch vorgehen, und das "Image" von Sendemasten in Ruhe lassen. Tatsächlich wurde bislang meiner Beobachtung zufolge jedoch bevorzugt beides angegriffen, indem gerne vernebelnd von Mobilfunk gesprochen wird (Sendemast + Handy), wenn eine Alarmmeldung in Wahrheit nur für Handys Gültigkeit hat. Sollte dies tatsächlich eine Strategie der Tabakler (gewesen) sein, ist sie mMn an ihrer Widersprüchlichkeit gescheitert, denn Argumente gegen Handys gelten nun einmal nicht für Sendemasten - wenn auch so manche Bürgerinitiative dies nicht wahr haben will. Der Widerspruch wäre in etwa so, als ob Tabakgegner (auch) Streichhölzer und Feuerzeuge bekämpft hätten, nur weil diese zwangsläufig mit Zigaretten in kausaler Verbindung stehen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Vernebeln

Tabakmultis, Sendemasten & Handys

Capricorn, Donnerstag, 07.07.2011, 17:02 (vor 4720 Tagen) @ H. Lamarr

Genauer gesagt müssten die Tabakler eigentlich gezielt gegen den Handy-Gebrauch vorgehen

Warum sollten sie das? Wenn ein Handy-Päffer Krebs kriegt, können sie's aufs Handy schieben. Bei einem Päffer ohne Handy nicht.

Ausserdem ist der mit der Handy-Abhängigkeit verbundene Stress dem Tabakkonsum durchaus förderlich. Man sieht ja auch sehr viele mit dem Handy in der einen Hand und der Kippe in der anderen.

Tabakmultis, Sendemasten & Handys

Alexander Lerchl @, Donnerstag, 07.07.2011, 19:24 (vor 4720 Tagen) @ Capricorn

Genauer gesagt müssten die Tabakler eigentlich gezielt gegen den Handy-Gebrauch vorgehen


Warum sollten sie das? Wenn ein Handy-Päffer Krebs kriegt, können sie's aufs Handy schieben. Bei einem Päffer ohne Handy nicht.

Da ist was dran! Vielleicht als Anregung für die Tabakindustrie: Beim Kauf einer Schachtel Zigaretten gibt's innenliegend eine 13-stellige Nummer, die das pre-paid Handy auflädt. Die könnten sogar eine billigen DZV-Tarif anbieten. Mann, was für eine Geschäftsidee! Nach dem Motto: Mobilfunk braucht Verantwortung!

Ausserdem ist der mit der Handy-Abhängigkeit verbundene Stress dem Tabakkonsum durchaus förderlich. Man sieht ja auch sehr viele mit dem Handy in der einen Hand und der Kippe in der anderen.

Und dann noch Auto fahren:

[image]
Quelle: http://zweinullig.de/wp-content/uploads/HandyAuto2.jpg

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