Hilflose Kritik an der Deltour-Studie (Forschung)

RDW ⌂ @, Sonntag, 13.12.2009, 09:10 (vor 5291 Tagen) @ Gast

Hirntumore bleiben selten
Keine Hinweise auf erhöhte Krebsraten durch Handys


Es ist verständlich, dass die Verfechter der "Gesundheitsschädigung durch Mobilfunk"-Polemik überhaupt keinen Gefallen an dieser neuen Studie finden. Wobei sich zu denen, welche die Inhalte der Studie nicht richtig begriffen haben nun auch jene gesellen, deren frühere Schwindeleien immer mehr als solche erscheinen.

Betrachten wird doch einmal einen Auszug aus diesen Beitrag von Prof. Frentzel-Beyme aus dem Jahr 2007:
"Neben diesen Einlassungen verstieg sich Prof. Lerchl in einer Sendung des Radio Bremen (Buten und Binnen, 24.8.2007) zu der unwahren Behauptung, weltweit und in Deutschland hätte sich kein Anstieg der Hirntumoren und Leukämien wie auch Bluttumoren ergeben. Als Mitautor der ersten beiden Auflagen des Krebsatlas musste ich diese Aussage anzweifeln, da sich seit 1995 ein deutlicher Anstieg von zuvor nur 2-3/100.000 Todesfällen an einem Hirntumor in der ehemaligen Bundesrepublik seit 1995 ein geradezu rasanter Anstieg bis auf das doppelte bei Männern und Frauen ergeben hat, der nur durch die Raten in der ehemaligen DDR noch übertroffen wurde. Auch die Daten des Krebsregisters des Saarlands, auf die Prof. Lerchl seine unhaltbare Aussage zurückführt, zeigt seit 1993 einen Anstieg der Hirntumorraten von um 6-7/100.000 auf fast 10/100.000 Neurerkankungsfälle seit 2004 in der Bevölkerung bei Männern und Frauen."

Ganz abgesehen davon, dass diese Aussagen schon damals auf einer Verdrehung der Fakten beruhten und daher irreführend waren, kann man heute berechtigt fragen:
Weshalb wird anlässlich des Ende des Beobachtungszeitraums im Jahr 2003 bei der Deltour-Studie nun u. A. versucht, diese aufgrund als zu lang bezeichneten Latenzzeiten oder damals angeblich zu kurze Existenz des Mobilfunks abzuwerten, wenn dies früher bei genau den gleichen Randbedingungen offenbar keine Rolle spielte?
Und auch die Beobachtungszeiträume sämtlicher Fall-Kontrollstudien von L. Hardell, dem Haupt-Schaumschläger der Hirntumorverfechter endeten im Jahr 2003, auch wenn er bis ins heutige Jahr immer wieder neue Auswertungen und Interpretationen veröffentliche und damit das Gros der Mobilfunkkritiker jedesmal in den Irrglauben versetzte, er habe etwas "Neues" gefunden.

Es ist unübersehbar:
Die Waffen der Mobilfunkkritiker sind aus Gummi, auch wenn es viele nicht merken, einige nicht wahrhaben wollen und manche, die es wissen, viel Mühe für deren Herstellung und Tarnung aufwenden. Inklusive Täuschung über ihre eigene Qualifikation und Wahrhaftigkeit, oder der ihrer Vordenker.
Dem Fortschritt in der Wissenschaft und ehrlichen Kommunikation den Menschen gegenüber ist das alles nicht gerade dienlich, im Gegenteil.

Hier noch zwei Links zur Deltour-Studie und etwas Älteres:
Original-Abstract in der Fachzeitschrift "Journal of the National Cancer Institute"
Medienmitteilung der Fachzeitschrift vom 04.12.09.
Diese Mitteilung der Zeitschrift war die Veranlassung bzw. Quelle für all die Zeitungsberichte, nicht etwa eine vorweihnachtlich terminierte Plazierung durch die Mobilfunkindustrie.
Die Historie der Studie ist wie folgt: Manuscript received May 6 , 2009 ; revised September 28 , 2009 ; accepted October 12 , 2009 ;Advance Access published on December 3, 2009.

Vorgängerstudie aus dem Jahr 2004 (Beobachtungszeitraum 1969-1998)

RDW

Tags:
Polemik, Hirntumor, Umwelt-Medizin-Gesellschaft, Abstract, Deltour-Studie, Frentzel-Beyme


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