Dünn besiedelte Gegenden und "langsames" Internet (Allgemein)

Doris @, Freitag, 09.01.2009, 19:46 (vor 5748 Tagen) @ caro

Es geht hier um dörfliche, dünn besiedelte Gegenden. Welche "handfesten wirtschaftlichen Nachteile" entstehen denn in solchen Gegenden (in denen in der Regel keine großen, meist noch nicht einmal mittelständische Betriebe angesiedelt sind), wenn das Internet etwas langsamer ist?

Ich wohne in einer ländlichen Gegend. Es handelt sich um eine sog. Kerngemeinde mit ca. 2500 Einwohnern und dazu gehören etliche kleinere entlegene Dörfer (weitere gut 1500 Einwohner gesamt). Wir haben hier ein sehr gut entwickeltes Industriegebiet, welches doch einige Arbeitsplätze hier bietet und deshalb ist das Thema "schnelles" Internet immer wieder präsent. Unser Bürgermeister hat sich sehr engagiert, eben wegen wirtschaftlicher Ansiedelung von weiteren Firmen. Trotz sehr guter anderweitiger Versorgung hier von Ärzten, Geschäften, Schule, Kindergarten, Apotheke usw. liegt unsere Gemeinde etwas ungünstig, so dass hier z.B. teilweise nur ein 1000er Anschluss vorhanden ist und ausgerechnet im Industriegebiet gibt es Bereiche wo selbst dieser nicht verfügbar ist. Zu unserer Gemeinde gehören 7 umliegende kleinere Gemeinden und zwei davon haben gar keine schnellen Internetanschluss. Für diese beiden Gemeinden und auch für einen Teil des Industriegebietes im Kernort wurden ziemlich außerhalb zwei WIMAX Sender errichtet, da sich die Telekom trotz zähen Verhandlungen nicht bereit erklärte, das Glasfasernetz hier auszubauen.

Und solche dörflichen Situationen gibt es etliche und ohne schnelles Internet stagniert sowohl eine Ansiedlung von Firmen als auch von jungen Familien, denn es gibt zum schnellen Internet eben keine wirkliche Alternative, wie z.B. beim Handy das Festnetz.
Deshalb messe ich dem Kampf gegen WIMAX Sender überhaupt keine Bedeutung bei, denn während man beim Mobilfunk durchaus den Sender bekämpfen kann, da man ja über den Nachbarsender ganz gut telefonieren kann, ist beim schnellen Internet die Sache schnell entschieden. "Senderfrei" oder "nerviges lahmes Internet". Deshalb gibt es da m.E. eher erbitterte Streitigkeiten innerhalb von Ortschaften, wenn sich hier Senderbekämpfer formatieren, als absolute Einigkeit.

Ein löbliches Beispiel, welches Solidarität, kleine Kommunengröße und keine allzu große Entfernung von einem bestehenden Glasfasernetz voraussetzt, gibt es jedoch auch.

Und auch solche - bisher einzigartige - Beispiele gibt es für entlegene Dörfer.
Es gibt immer Wege, da muss man halt auch was dafür tun. Funklösungen werden auch hier immer wieder abgelehnt, aber ich denke weniger wegen der Strahlenbelastung, sondern weil das Glasfasernetz als sicherer und stabiler gilt.

Tags:
WiMax, Internet, Glasfaser


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