DMF Newsletter - Abschlussbericht der Mainzer Studie (Allgemein)

Doris @, Samstag, 06.12.2008, 00:28 (vor 5851 Tagen)

Auf folgenden Seiten wurden Aktualisierungen vorgenommen:
http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/biologie/biologie_abges/bio_115.html

Untersuchung elektrosensibler Personen im Hinblick auf Begleitfaktoren bzw. -erkrankungen, wie z.B. Allergien und erhöhte Belastung mit bzw. Empfindlichkeit gegenüber Schwermetallen und Chemikalien

Fazit

Im Rahmen des Vorhabens wurde die bisher umfangreichste bekannte Untersuchung elektrosensibler Personen im Hinblick auf die verschiedensten relevanten medizinischen Parameter durchgeführt. Ziel war nicht die Abklärung des Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs, sondern eine möglichst umfassende Beschreibung des Krankheitsbildes und der davon Betroffenen. Insbesondere sollte geklärt werden, ob die von Betroffenen behauptete im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöhte Belastung mit Allergien und Chemikalien bzw. verringerte Entgiftungskapazität der Leber tatsächlich gegeben ist.

Im Gruppenvergleich ergaben sich zwar bei einigen klinisch-chemischen Parametern Unterschiede zwischen den Elektrosensiblen und den Kontrollpersonen, die aber innerhalb der Normbereiche lagen und daher von Ärzten als klinisch nicht bedeutsam bewertet werden. Insbesondere zeigten sich keine Veränderungen, die die Symptomatik der betroffenen Personen erklären könnten. Für eine besondere Belastung mit Allergien und Chemikalien und eine verringerte Entgiftungskapazität der Leber ergaben sich keine Anhaltspunkte.

Im Rahmen eines früheren UFOPLAN- Vorhabens wurde versucht, ein charakteristisches Beschwerdenprofil oder Beschwerdencluster zu definieren, das dem Phänomen „Elektrosensibilität“ zugeordnet werden könnte. Dies ist nicht gelungen. In dem hier vorliegenden Vorhaben konnten keine medizinisch-biologischen Parameter ermittelt werden, anhand derer elektrosensible Personen eindeutig charakterisiert werden könnten. Daraus ergibt sich insgesamt, dass die Elektrosensiblen eine sehr heterogene Gruppe darstellen, die nicht mit einem einfachen Modell beschrieben werden kann.

Es zeigte sich aber, dass signifikant deutlich mehr Elektrosensible als Kontrollpersonen an somatoformen Störungen leiden, d. h. dass für die von ihnen beschriebenen Symptome keine bzw. keine adäquate körperliche Ursache gefunden werden kann.

Da die Elektrosensibilität für einige Betroffene ein ernsthaftes gesundheitliches Problem darstellt und sie unter hohem Leidensdruck stehen, ist die weitere Suche nach auslösenden oder zur Aufrechterhaltung führenden Faktoren für das Krankheitsbild notwendig. Außerdem sollten auch Voraussetzungen für effektive Therapiemaßnahmen erarbeitet werden. Hinweise dafür ergeben sich aus den Ergebnissen des vorliegenden Vorhabens und der weiteren Vorhaben im Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm zu dieser Thematik.

Weiterer Forschungsbedarf besteht hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs der Elektrosensibilität über einen längeren Zeitraum hinweg und möglicher Verbindungen zu anderen Krankheitsbildern, für die Umwelteinflüsse als Ursache angegebenen werden (wie z. B. multiple Chemikaliensensibilität).

Diese Fragestellungen sind aber unter dem Aspekt, dass kein ursächlicher Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern besteht, eher in einem breiteren umweltmedizinischen Rahmen als im Rahmen des Strahlenschutzes zu behandeln.
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Der Abschlussbericht kann hier gelesen werden.

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siehe auch:
Mainzer ES-Studie ohne Abschlussbericht

Tags:
Mainz, Entgiftung, Umwelteinflüsse, Somatoforme Störung, EHS-Studie


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