Nein, Oberfeld zieht Studie nicht zurück (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 04.11.2008, 01:01 (vor 5744 Tagen) @ Zulunation

GAME OVER!

Da kennen Sie die Kritikerszene aber schlecht!

Auszug aus einer heise-Online-Meldung:

Die Mobilkom Austria (als Rechtsnachfolger des damaligen C-Netz-Betreibers Post- und Telegraphenverwaltung) forderte den Studienautor daher auf, seine Studie zurückzuziehen. Als dieser der Aufforderung nicht nachkam, klagte das Unternehmen. Noch vor der für den morgigen Dienstag angesetzten zweiten Verhandlung haben sich die Parteien nun verglichen. "Späte Einsicht: Dr. Gerd Oberfeld zieht Mobilfunk-Studie zurück", freut sich die Mobilkom in einer Mitteilung.

Doch Oberfeld widersprach gegenüber heise online dieser Darstellung: "Ich nehme zur Kenntnis, dass an dem Standort keine C-Netz-Anlage war." Jedoch ziehe er seine Studie nicht zurück, sondern werde sie "an den neuen Kenntnisstand anpassen." Es gelte zu eruieren, was die Krebsfälle tatsächlich verursacht habe. Auf welche Weise er versuchen werde, das aufzuklären, wollte Oberfeld nicht sagen. Durch seinen Rückzieher verhindert er eine wahrscheinliche Verurteilung.

Kommentar: Aus meiner Sicht spielt - wenn die Aussage stimmt - Gerd Oberfeld russisches Roulette und riskiert eine wenig prestigeträchtige Kapitulation auf Raten wenn er jetzt trotzig seine Studie so zurechtbiegt, dass er zwar keine Klage mehr befürchten muss, aber auch keine sinnvoll verwertbare Aussage mehr zuwege bringen kann. Das mag für fanatische Kritiker gut sein, damit diese weiter ihre Legenden stricken können, auf die übrigen 99,99 % der Bevölkerung wird dies aber keinen guten Eindruck machen. Denn damit wird nur der schlechte Eindruck erweckt, mobilfunkkritische Wissenschaftler könnten Niederlagen unter keinen Umständen einräumen. Kein sympathischer und auch kein vertrauensbildender Eindruck. Die unglückliche räumliche und zeitliche Nähe zur (vermeintlichen) Rücknahme der Wiener UMTS-Studie verstärkt diesen Eindruck in eklatanter Weise. Aus meiner Sicht wäre Oberfeld daher gut beraten, den Fanatikern keinen Strohhalm zu reichen, sondern seine Studie mit Anstand zurückzuziehen. Dies brächte ihm sicherlich nicht nur bei mir Respekt ein. Und diesen würde ich ihm lieber zollen als Mitleid für den verzweifelten Versuch, eine Studie mit offenkundigem Totalschaden noch einmal für eine handvoll liebe Mitstreiter zurechtzudengeln.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Oberfeld, Fehlinterpretation, Fanatiker, Fundis, C-Netzt


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