Interessante Studie? (Allgemein)

Doris @, Freitag, 13.06.2008, 12:23 (vor 6167 Tagen)

Diese heute im EMF Portal ausgearbeitete Studie scheint interessant zu sein.
Ich stelle diese jetzt einfach mal ein, habe mich aber noch nicht richtig damit auseinandergesetzt, weil ich mir nur ein paar Minuten für's Forum gestohlen habe ;-)

In vitro-Abschätzung der Klastogenität einer Mobilfunk-Befeldung (835 MHz) unter Verwendung des alkalischen Komet-Assays und des Chromosomenaberrations-Tests.

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das 835 MHz-hochfrequente elektromagnetische Feld im Chromosomenaberrations-Assay keine direkte klastogene Wirkung induziert, weder alleine noch in Kombination mit den klastogenen Modell-Substanzen.
Dagegen erhöhte das Vorhandensein eines applizierten hochfrequenten elektromagnetischen Feldes statistisch signifikant die klastogene Aktivität der Modell-Klastogene im alkalischen Komet-Assay.
Folglich können die Autoren die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für einen genetischen Schaden, mit wichtigen Bedeutungen für mögliche Wirkungen auf die Gesundheit, durch eine Exposition bei 835 MHz elektromagnetischen Feldern nicht ausschließen.

Themenverwandt u.a. zu der Schwarz et. als UMTS Studie, die momentan in der Kritik steht

Interessante Studie?

H. Lamarr @, München, Freitag, 13.06.2008, 23:30 (vor 6166 Tagen) @ Doris

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das 835 MHz-hochfrequente elektromagnetische Feld im Chromosomenaberrations-Assay keine direkte klastogene Wirkung induziert, weder alleine noch in Kombination mit den klastogenen Modell-Substanzen.

Also kein Effekt im Chromosomenaberrations-Assay bei einem 835-MHz-Signal.

Dagegen erhöhte das Vorhandensein eines applizierten hochfrequenten elektromagnetischen Feldes statistisch signifikant die klastogene Aktivität der Modell-Klastogene im alkalischen Komet-Assay.

Also ein Effekt im alkalischen Komet-Assay bei einem 835-MHz-Signal.

Leider fehlt die Angabe, bei welchen SAR-Werten dieser Effekt aufgetreten ist. Ohne diese Werte ist die Aussagekraft in etwa so, als wenn Sie ein Ticket kassieren und der Polizist zur Begründung nicht mehr sagt, als: "Sie waren zu schnell".

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Hier sind die Angaben

Doris @, Freitag, 13.06.2008, 23:51 (vor 6166 Tagen) @ H. Lamarr

Leider fehlt die Angabe, bei welchen SAR-Werten dieser Effekt aufgetreten ist. Ohne diese Werte ist die Aussagekraft in etwa so, als wenn Sie ein Ticket kassieren und der Polizist zur Begründung nicht mehr sagt, als: "Sie waren zu schnell".

Ich hab die Daten gefunden. M.E.schwächen sie die Bedeutung, da sie oberhalb des Grenzwertes liegen.

In vitro assessment of clastogenicity of mobile-phone radiation (835 MHz) using the alkaline comet assay and chromosomal aberration test
Kim JY, Hong SY, Lee YM, Yu SA, Koh WS, Hong JR, Son T, Chang SK, Lee M. Environ Toxicol. 2008 Jan 23 [Epub ahead of print] [Abstract]
Anmerkung: Studien einer chinesischen Arbeitsgruppe, wonach Mikrowellen knapp oberhalb des "Handy-Grenzwerts" von 2 W/kg, nämlich bei 3 bzw. hier 4 W/kg, die Wirkung von Mutagenen verstärken kann, wurden bestätigt (siehe News Woche 45/2005).

Fundstelle: Hese Woche (6/2008)

Knapp drüber und dennoch drunter

H. Lamarr @, München, Samstag, 14.06.2008, 00:51 (vor 6166 Tagen) @ Doris

Ich hab die Daten gefunden.

Toll, Sherlock ;-).

M.E.schwächen sie die Bedeutung, da sie oberhalb des Grenzwertes liegen.

Eine harte Wertung, denn a) ist der Abstand ziemlich klein und b) wird zwar der Grenzwert für die Bevölkerung überschritten, nicht aber der Grenzwert von 4 W/kg für beruflich exponierte Personen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Ok, Sie haben Recht!

Doris @, Samstag, 14.06.2008, 11:42 (vor 6166 Tagen) @ H. Lamarr

Eine harte Wertung, denn a) ist der Abstand ziemlich klein und b) wird
zwar der Grenzwert für die Bevölkerung überschritten, nicht aber der
Grenzwert von 4 W/kg für beruflich exponierte Personen.

Gut, das habe ich natürlich so nicht betrachtet, dann ist die Sache doch recht interessant und motiviert mich wieder weiterzumachen ;-)

Vor 5 Jahren als ich mein Engagement begann, haben die einschlägigen Kritiker alle behauptet, die Schädlichkeit durch Mobilfunk sei eindeutig bewiesen. Ich ließ mich auf die Sache ein und dachte, das wird ein überschaubares Engagement, in ein paar Jahren ist alles geklärt und es wird gehandelt werden. Nun sitze ich nach 5 Jahren immer noch hier und die einschlägigen Kritiker behaupten immer noch, die Schädlichkeit sei schon längst bewiesen. Eine sehr ausgeprägte Charaktereigenschaft von mir ist, dass ich eine begonnene Sache bis zum bitteren Ende durchziehe. Ich befüchte allerdings, hier sitze ich noch Jahre und werde alt, grau und runzlig. Ich glaube, ich muss mal ein ernstes Wort mit Herrn Zwerenz reden, er war maßgeblich daran beteiligt, dass ich mich auf dieses Engagement einließ. :-)

Ok, ist aber nicht richtig!

charles ⌂ @, Samstag, 14.06.2008, 12:20 (vor 6166 Tagen) @ Doris

Ein Signal von 835 MHz sagt nichts aus.

Wie war die Modulation ?

Ein hochfrequent Signal ohne Modulation tut nichts, es sei denn es ist überstark.

Und ich halte nichts von Gefröbel mit Frequenz Generatoren.

Ich kann sehr gut bestimmte Frequenzen in verschiedenen Wellenarten generieren, aber die klingen ganz, ganz anders als die tatsächliche Geräusche von drahtlose Funk.


Ein sauberes 50 Hz Signal tut nicht viel.
Aber in der Praxis gibt es das nicht mehr. Da ist sehr viel Schmutz dazu gekommen, und dabei meine ich nicht die Oberwellen, sondern die viele andere Wellen, den *dirty power*, welche von z.B. Vorschaltgeräte, Lampen, und andere elektrische Geräte erzeugt werden, und im Netz geraten.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

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