Viel Wind um ... Werbung (Allgemein)

H. Lamarr , München, Donnerstag, 17.01.2008, 15:22 (vor 6363 Tagen) @ Doris

Ich mache mir z.B. auch oft Gedanken darüber, ob die Kritiker der 2. Generation tatsächlich besser dastehen als die der 1. Generation. Mit der Aussage "Handys sind die größere Gefahr als Masten" sind wir für die Mobilfunkindustrie mindestens genauso unbequem, zumal die Netzbetreiber immer von einer "sicheren Technologie" sprechen. Denen passen wir doch auch nicht ins Bild. Die Tatsache, warum man "uns" in Ruhe lässt, ist die, dass wir soviele Kritiker haben, die derart offensichtlichen Schwachsinn verbreiten, dass man (noch) genügend mit denen zu tun hat.

Da haben Sie für eine Tatsache sehr klare Worte gefunden, Doris. Mit diesem Brief diskreditieren sich "die Mobilfunkkritiker" einmal mehr als gleichwertige Gesprächspartner auf Augenhöhe. Das ärgert mich deshalb, weil wir mit den 1G-Betonköpfen mit in einen Topf geworfen werden. Allerdings glaube ich auch nicht daran, dass Frau Stöcker so blöde ist, zu glauben, dass ihr Brief übers erste Vorzimmer der Kanzlerin hinauskommt. Aus meiner Sicht hat der Brief nämlich eine ganz andere Aufgabe, als Angela Merkel oder uns hier zu belustigen: Er soll vielmehr - kaschiert mit viel Brimborium - für das Stöcker-Buch werben. Steht ja unverblümt drin: Lesen Sie bitte mein Buch. Und sicherheitshalber wird am Fuß des Briefes noch ganz unverfänglich die ISBN-Nummer genannt, damit die Bestellung besser klappt - obwohl doch die Frau Kanzler ein Exemplar geschenkt bekommen hat. Aber da gibt's ja noch die dankbaren Truppen, die nach Aufklärung lechtzen. Im Original heißt das dann so: Dieser Brief wird über Verteilernetze an viele Bürgerinitiativen verschickt. Klingelt's? Wem jetzt noch immer kein Licht aufgeht, der soll kaufen, kaufen, kaufen... Ich werde es mit Sicherheit nicht tun.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –