Handytelefonate und der motor. Kortex (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 17.06.2007, 16:50 (vor 6759 Tagen)

Diese Studie zeigte keine Wirkungen auf den menschl. motorischen Kortex..
Vor einem knappen Jahr fanden Mailänder Wissenschaftler eine Reizung der Hirnrinde bei handytelefonierenden jungen Männern.
Die Expositionsdauer bei der aktuellen Studie betrug 30 Minuten, bei den Italienern waren es 45 Minuten.

In Anbetracht der immer interessanteren Handy Flatrate Tarife, die auf die verschiedenen Bedürfnisse der Handy-Telefonierende zugeschnitten sind, sind längere Gespräche über das Handy immer mehr an der Tagesordnung. Gerade bei jungen Leuten, die sich den Anschluss fürs Festnetz sparen, sind diese Tarife sehr beliebt.

Handytelefonate und der motor. Kortex

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.06.2007, 22:29 (vor 6759 Tagen) @ Doris

In Anbetracht der immer interessanteren Handy Flatrate Tarife, die auf die verschiedenen Bedürfnisse der Handy-Telefonierende zugeschnitten sind, sind längere Gespräche über das Handy immer mehr an der Tagesordnung.

Aus meiner Sicht eine höchst ungesunde Entwicklung, befeldet doch ein Handy den Kopf seines Benutzers 25-mal stärker als die stärkste Basisstation (vereinfacht dargestellt). Heute kann doch keiner genau sagen, ob Kinder und Jugendliche mit Handy-Flatrate-Dauertelefonaten nicht der vorzeitigen Demenz Vorschub leisten, sich auf Dauer also um ihren Verstand telefonieren.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Handytelefonate und der motor. Kortex

Doris @, Sonntag, 17.06.2007, 23:07 (vor 6759 Tagen) @ H. Lamarr

Aus meiner Sicht eine höchst ungesunde Entwicklung, befeldet doch ein Handy den Kopf seines Benutzers 25-mal stärker als die stärkste Basisstation (vereinfacht dargestellt). Heute kann doch keiner genau

sagen, ob Kinder und Jugendliche mit Handy-Flatrate-Dauertelefonaten nicht der vorzeitigen Demenz Vorschub leisten, sich auf Dauer also um ihren Verstand telefonieren.

Wie kommen Sie auf den evtl. Zusammenhang mit einer Demenz?. Dies war vor kurzem Thema in unserer BI und die Argumente waren für mich nicht ganz überzeugend. Gibt es Studien zu diesem Thema?
Die Studie zur Blut-Hirn-Schranke von Salford (und die wurde doch m.W. mit Demenz in Verbindung gebracht) konnte von ihm nicht bestätigt werden. Das sei in der umfangreichen Abstractsammlung der BEMS zu finden, wie RDW heute auf seiner Homepage schreibt.

Weiß jemand was zu Mobilfunkeinfluss und Demenz?

Handytelefonate und der motor. Kortex

Doris @, Sonntag, 17.06.2007, 23:13 (vor 6759 Tagen) @ H. Lamarr

Aus meiner Sicht eine höchst ungesunde Entwicklung, befeldet doch ein Handy den Kopf seines Benutzers 25-mal stärker als die stärkste Basisstation (vereinfacht dargestellt). Heute kann doch keiner genau sagen, ob Kinder und Jugendliche mit Handy-Flatrate-Dauertelefonaten nicht der vorzeitigen Demenz Vorschub leisten, sich auf Dauer also um ihren Verstand telefonieren.

Erstaunlich an der Geschichte ist allerdings, dass auch so manche junge Leute die Bedrohung eher durch Sendemasten als durch ihr eigenes Handy sehen. Ein Gespräch vor kurzem mit einer 24 jährigen, die sich eben so einen Vertrag zugelegt hat und ihr Handy als alleiniges Telefon benutzt, machte deutlich, dass sie sich eher durch einen Sendemasten, der sie rund um die Uhr bestrahlen würde, bedroht fühlen würde, als durch stundenlange Gespräche mit dem eigenen Handy. Und sie ist nicht unbedingt vertraut mit dem Thema, das ist einfach so eine gefühlsmäßige Einschätzung von ihr.

Propagandawirkung live

AnKa, Sonntag, 17.06.2007, 23:33 (vor 6759 Tagen) @ Doris

Ein Gespräch vor kurzem mit einer 24 jährigen, die sich eben so einen Vertrag zugelegt hat und ihr Handy als alleiniges Telefon benutzt, machte deutlich, dass sie sich eher durch einen Sendemasten, der sie rund um die Uhr bestrahlen würde, bedroht fühlen würde, als durch stundenlange Gespräche mit dem eigenen Handy.

Das kann man dann wohl als einen unmittelbaren Erfolg der Propaganda fundamentalistischer Mobilfunkgegner bezeichnen. Denn woher soll sie's denn sonst her haben?

Handytelefonate und der motor. Kortex

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.06.2007, 23:34 (vor 6759 Tagen) @ Doris

Wie kommen Sie auf den evtl. Zusammenhang mit einer Demenz?. Dies war vor kurzem Thema in unserer BI und die Argumente waren für mich nicht ganz überzeugend. Gibt es Studien zu diesem Thema?

Nunja, es ist bei mir eher die bildliche Vorstellung, dass Funkwellen das Hirn perforieren, denn wissenschaftlich abgefederte Erkenntnis. Aus dem Stand fällt mir dazu zwar die Hotspot-Geschichte von Antonietti ein, die aber ist nicht widerspruchsfrei. Ansonsten ist mein Kenntnisstand in Sachen Mobilfunk/Demenz ziemlich diffus, obwohl der Zusammenhang zumindest für die heute junge Generation nahe liegend ist. Wenn es dazu Studien geben sollte, sind diese im EMF-Portal der FEMU (Dr. Silny) mit ziemlicher Sicherheit irgendwo vergraben.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Handytelefonate und der motor. Kortex

dlsasv @, Montag, 18.06.2007, 23:36 (vor 6758 Tagen) @ Doris

Diese Studie zeigte keine Wirkungen auf den menschl. motorischen Kortex.. Vor einem knappen Jahr fanden Mailänder Wissenschaftler eine Reizung der Hirnrinde bei handytelefonierenden jungen Männern. Die Expositionsdauer bei der aktuellen Studie betrug 30 Minuten, bei den Italienern waren es 45 Minuten.

Es gibt noch weitere Unterschiede:
- die SAR ist bei der neuen Studie mit 0.054 +/- 0.02 W/kg angegeben, bei der Italienischen mit maximal 0.5 W/kg
- die Aktuelle hat beim Doppelpuls-Test mit TMS zeitliche Abstände zwischen den beiden Pulsen von 1, 2, 3, 4 und 5 ms verwendet, die Italienische solche von 1, 3, ... 17. Der Effekt war bei 7 ms aufwärts stärker ausgeprägt, darunter teils nicht erkennbar.

Man könnte aber keineswegs auf die Idee kommen, die Autoren der neuen Studie hätten diese Parameter 'geändert', um nichts zu finden und die italienische Arbeit zu relativieren. Denn die aktuelle Studie war schon abgeschlossen und bei Bioelectromagnetics eingereicht (Februar 2006), bevor die Ältere veröffentlicht worden war.

Handytelefonate und der motor. Kortex

H. Lamarr @, München, Dienstag, 19.06.2007, 00:31 (vor 6758 Tagen) @ dlsasv

Man könnte aber keineswegs auf die Idee kommen, die Autoren der neuen Studie hätten diese Parameter 'geändert', um nichts zu finden und die italienische Arbeit zu relativieren. Denn die aktuelle Studie war schon abgeschlossen und bei Bioelectromagnetics eingereicht (Februar 2006), bevor die Ältere veröffentlicht worden war.

Ich danke Ihnen sehr für diesen Nachsatz, dlsasv. Ohne ihn hätte womöglich die Geburtsstunde für ein weiteres unausrottbares Gerücht geschlagen, das überflüssig wie ein Kropf gewesen wäre, denn die Fakten sprechen ja schön greifbar für sich.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum