Hochfrequenz nicht spür-/fühlbar? (Elektrosensibilität)

Noni, Montag, 08.01.2007, 16:28 (vor 6763 Tagen)

Ich lese hier immer es gäbe keine Menschen die Hochfrequenz spüren können. In Treis ist das scheinbar anders, wie schon in Oberammergau spürten viele der Anwohner etwas. Daß das alles Einbildung sein soll glaube ich keinesfalls.
Aber lesen Sie selbst:

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?id=2514810&template=d_artikel_import&_adtag=localnews&_zeitungstitel=1133842&_dpa

Hochfrequenz nicht spür-/fühlbar?

RDW, Montag, 08.01.2007, 18:22 (vor 6763 Tagen) @ Noni

Ich lese hier immer es gäbe keine Menschen die Hochfrequenz spüren können. In Treis ist das scheinbar anders, wie schon in Oberammergau spürten viele der Anwohner etwas. Daß das alles Einbildung sein soll glaube ich keinesfalls. Aber lesen Sie selbst:

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?id=2514810&template=d_artikel_import&_adtag=localnews&_zeitungstitel=1133842&_dpa

Es sind oft nur Kleinigkeiten, an denen man den Schwindel erkennt, in diesem Fall durch den "Diplom-Ingenieur Maik Will", mit dem der Giessener Anzeiger offensichtlich zugange war.
Ich nehme an, dass das dieser Maik Will war, von dem man im November folgenden Leserbrief im Giessener Anzeiger lesen konnte: Gesundheitsschäden vielfach dokumentiert

Es genügt eigentlich völlig, seine Mobilfunkkritiker-typischen Verdrehungen der Rolle der ICNIRP zur Beurteilung seiner Expertisen zu lesen, doch es wird darin auch faustdick gelogen, nämlich zur Definition der Genzwerte:
"Die Grenzwerte sind bewusst weit überhöht und zudem falsch festgesetzt worden. So wurden die Grenzwerte anhand einer Nachbildung des menschlichen Körpers (Messung am Phantom) festgesetzt. Als Feldquelle wurde ein NICHT-Modulierter-Hochfrequenzstrahler genutzt, der innerhalb einer Expositionsdauer von sechs Minuten nicht zu einer Temperaturerhöhung von 0,5 °C führen darf."

Das steht so nirgends, vielmehr definiert die ICNIRP einen Teilkörpergrenzwert von 4 W/kg entsprechend einer Temperaturerhöhung von 1 Grad. Und wie man nun bei einem Ganzkörpergrenzwert von 0,08 W/kg (also 1/50) immer noch zu einer Temperaturerhöhung von 0,5 W kommen kann, bleibt wohl Maik Will's Geheimnis.
Also entweder ein ziemlicher Irrtum oder eine bewusste Lüge: Denn diese 0,5 Grad treten als lokale Erwärmung bei der Nutzung eines Mobiltelefons mit maximalem SAR-Wert von 2 W/kg auf. Doch das hat nichts mit den Grenzwerten für Sendemasten zu tun, um die es Maik Will ja schliesslich geht.

Wollen wir wetten, dass der aktuelle Beitrag im Giessener Anzeiger ebenso mehr oder minder komplett von Maik Will dem Redakteur so "nahegelegt" wurde? Und für wie glaubwürdig soll man das nun halten? Welcher "Irrtum" oder Lüge ist diesmal enthalten?

RDW

P.S.: Weil ja sehr viele Leute die ICNIRP zwar gerne kritisieren, deren Richtlinien aber gar nicht kennen, hier die oben erwähnte Passage daraus:
"Gesicherte biologische und gesundheitliche Wirkungen im Frequenzbereich von 10 MHz bis zu einigen GHz stimmen mit den Reaktionen auf einen Anstieg der Körpertemperatur um mehr als 1 °C überein. Dieser Temperaturanstieg ergibt sich aus der Exposition von Personen unter gemäßigten Umgebungsbedingungen durch eine Ganzkörper-SAR von ungefähr 4 W kg-1 während einer Zeit von 30 Minuten. Die durchschnittliche Ganzkörper-SAR von 0,4 W kg-1 wurde daher als Grenzwert gewählt, der einen angemessenen Schutz vor beruflich bedingter Exposition gewährleistet. Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor von 5 wird für die Exposition der Normalbevölkerung eingeführt, was einer durchschnittlichen Ganzkörper- SAR-Grenze von 0,08 W kg-1 entspricht."

Die Nachbarschaft weiß (fast) alles

helmut @, Nürnberg, Montag, 08.01.2007, 18:37 (vor 6763 Tagen) @ Noni

Da der Standort mit Sicherheit "unter Beobachtung" stand ist doch klar, ab wann die Nachbarn "Kopfschmerzen" und andere typische Unpässlichkeiten haben müssen.

Auf einer "Informationsveranstaltung" hier in der Gegend wurde doch glatt behauptet, daß die Antennen der Erweiterung der bestehenden GSM 900 Station noch nicht in Betrieb seien, da noch nichts gemessen werden konnte.
Waren sie doch, aber nicht wie auf der Veranstaltung bekanntgegeben mit GSM 1800 sondern, mit UMTS.

Hatte die "Experten" anscheinend nicht richtig gemessen

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Hochfrequenz nicht spür-/fühlbar?

H. Lamarr @, München, Montag, 08.01.2007, 18:56 (vor 6763 Tagen) @ Noni

Ich lese hier immer es gäbe keine Menschen die Hochfrequenz spüren können.

Wenn Sie damit wuff meinen, so ist das nicht richtig wiedergegeben: wuff sagt, dass, weil wir Menschen kein Organ zum Strahlenfühlen haben, die Suche nach so einem Organ deshalb zu Scheitern verurteilt ist.

In Treis ist das scheinbar anders, wie schon in Oberammergau spürten viele der Anwohner etwas.

In dem Zeitungsbericht steht nichts davon, dass viele Anwohner reagieren, sondern dass einige reagieren.

Wenn wir als Kritiker irgendwann einmal wirklich ernst genommen werden möchten, sollten wir peinlich genau darauf achten, ohne Übertreibungen auszukommen, egal ob diese nun einfach oder schwierig nachzuweisen sind. Dies wäre ein erster Schritt zu mehr Glaubwürdigkeit. Aus meiner Sicht wurde unsere Glaubwürdigkeit von uns selbst, den Kritikern, zu oft mit Füßen getreten, da haben wir viel Kredit verspielt. Also bitte einfach bei den Fakten bleiben.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Hochfrequenz doch spürbar?

charles ⌂ @, Montag, 08.01.2007, 19:47 (vor 6763 Tagen) @ H. Lamarr

Ich lese hier immer es gäbe keine Menschen die Hochfrequenz spüren können.

Wenn Sie damit wuff meinen, so ist das nicht richtig wiedergegeben: wuff sagt, dass, weil wir Menschen kein Organ zum Strahlenfühlen haben, die Suche nach so einem Organ deshalb zu Scheitern verurteilt ist.

Also,

Hochfrequenz, als eine der Familien-Mitglieder der Elektrosmog Familie ist nicht fühlbar, weil wir kein Sinnesorgan dazu haben.

Aber es ist indirekt spürbar.
Das heisst, das der Körper auf die Strahlung reagiert.
Wie eine allergische Reaktion.
Jeder Mensch reagiert anders.
Der eine bekommt Kopfschmerzen, der andere wir müde, ein andere bekommt ein trockene Mund, ein andere muss aufrülpsen, ein andere hat eine Art knellender Band rund sein Kopf, ein andere hat Krämpfe im Magen, eine andere hat Schmerzen in die Beine, ein andere bekommt sofort allergische Reaktionen, ein andere bekommt sofort einen knallroten Kopf, usw.

Wir haben auch mal den Versuch gemacht mit drie Kartons wo in einer ein Telefon versteckt war.
Der Proband wurde ins Zimmer gelassen, und zeigte sofort in welcher Karton das Telefon versteckt war.
Und diese Personen sind keine Hellseher!

Selbstverständlich ist nicht jede Elektrosensible so empfindlich, aber es gibt welche.
Aber die Meisten können einen Sendemast oder DECT Telefon gut *spüren*, weil sie die Symptome als Reaktionen empfinden.
Sicher, es gibt auch welche, die diese Reaktionen später *spüren*.

Es gibt sogar Elektrosensible, die erst heute die Beschwerden haben von was sie gestern ausgesetzt waren.

Reicht dies?

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Hochfrequenz doch spürbar?

H. Lamarr @, München, Montag, 08.01.2007, 21:48 (vor 6763 Tagen) @ charles

Reicht dies?

Ja, danke Charles, Ihre Antwort ist sehr ausführlich, mir ist nur nicht klar, wie die zugehörige Frage lautet ;-)

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Hochfrequenz nicht spür-/fühlbar?

KlaKla, Montag, 08.01.2007, 19:32 (vor 6763 Tagen) @ Noni

Ich lese hier immer es gäbe keine Menschen die Hochfrequenz spüren können. In Treis ist das scheinbar anders, wie schon in Oberammergau spürten viele der Anwohner etwas. Daß das alles Einbildung sein soll glaube ich keinesfalls. Aber lesen Sie selbst:

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?id=2514810&template=d_artikel_import&_adtag=localnews&_zeitungstitel=1133842&_dpa

Auszug aus dem Artikel

Zwei Tage zuvor, am 28. Dezember, zeigten sich bei einigen Anwohnern plötzlich auftretende, heftige Kopfschmerzen, teils einhergehend mit Schwindelgefühlen. Dies völlig unabhängig voneinander, jedoch bei allen zur gleichen Uhrzeit, etwa gegen 14 Uhr.

Als wir von einer Mobilfunkbasisstation beglückt wurden, hatten wir auch Angst. Die Bürgerwelle listet ja eine ganze Reihe von Krankheiten auf. Und wenn wir Kopfschmerzen bekamen, brachten wir das auch in Verbindung mit der Antenne. Wir waren völlig vernagelt und sind super empfindlich gewesen. Es war alles neu und gefährlich. Ich will damit sagen, dass man gerade am Anfang auch mal überreagiert und andere Gründe (Stress und/oder Streit) als krank machende Auslöser einfach nicht zu lässt.

Wenn ich heute Artikel mit der o.a. Sätzen lese, stolpere ich über die Aussage: einige Anwohner. Daraus interpretiere ich, die Anzahl der Betroffen ist so klein, dass es wohl besser ist für den Artikel, keine Zahl zu schreiben. Wäre die Zahl hoch (> 20), hätte die Redaktion vermutlich die Zahl genannt. Aber so gehe ich davon aus, das vielleicht drei Leute, die vielleicht sogar zur BI gehören Kopfschmerzen und Schwindel bekamen.

Und so betrachtet, ist der Artikel für mich kein weiter Hinweis dafür, dass Menschen Hochfrequenz spüren können.

--
Meine Meinungsäußerung

Hochfrequenz spürbar!

charles ⌂ @, Montag, 08.01.2007, 19:59 (vor 6763 Tagen) @ KlaKla

Wenn ich heute Artikel mit der o.a. Sätzen lese, stolpere ich über die Aussage: einige Anwohner. Daraus interpretiere ich, die Anzahl der Betroffen ist so klein, dass es wohl besser ist für den Artikel, keine Zahl zu schreiben. Wäre die Zahl hoch (> 20), hätte die Redaktion vermutlich die Zahl genannt. Aber so gehe ich davon aus, das vielleicht drei Leute, die vielleicht sogar zur BI gehören Kopfschmerzen und Schwindel bekamen.

Und so betrachtet, ist der Artikel für mich kein weiter Hinweis dafür, dass Menschen Hochfrequenz spüren können.

Was wollen Sie hier ridikulisieren?

Wollen Sie einige durch keine ersetzen?

Es gibt viele Menschen die die Strahlung empfinden, aber darüber schweigen, um nicht belächelt zu werden.

Immerhin hat die ETH STudie gezeigt, das von den 117 Probanden 4 Personen bei eine Exposition von 45 Minuten pro Woche erhebliche Schwierigkeiten während und nach die Exposition hatten.
4 auf 117 macht 3.4 % wenn mein Japaner das so vor sich gibt.
3.4 % ist natürlich ganz wenig, eine winzige Prozentsatz.
Für Deutschland mit 60 Millionen Einwohner sind das kleine 2 Millionen Menschen.
Ist natürlich nicht viel?
Einige?
Wenige?
Keine?

Jeder ist eine zuviel.
Jeder hat recht auf ein gesundes Leben.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Hochfrequenz spürbar!

KlaKla, Montag, 08.01.2007, 22:47 (vor 6763 Tagen) @ charles

Es gibt viele Menschen die die Strahlung empfinden, aber darüber schweigen, um nicht belächelt zu werden.

Charles, dass ist doch lediglich eine wichtig Behauptung für all die, die ihr Geld mit Elektrosmog Beratung, Abschirmmaterial, merkwürdige HF-Spione, Pendel etc. verdienen.

--
Meine Meinungsäußerung

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