Schweiz: Bafu legt Nis-Monitoringbericht 2021 vor (Allgemein)

Gast, Donnerstag, 16.06.2022, 00:38 (vor 683 Tagen)

Bern, 15.06.2022 - Der erste Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt vor. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bevölkerung insgesamt moderat mit Strahlung belastet ist. 2019 hatte der Bundesrat dem Bundesamt für Umwelt Bafu den Auftrag erteilt, das Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz aufzubauen.

Mobilfunkantennen und -telefone, Rundfunksender, drahtlose Computernetzwerke (W-Lan) und andere Funkanwendungen, aber auch Strom- und Fahrleitungen sowie elektrische Haushaltsgeräte verursachen nichtionisierende Strahlung. 2021 wurde erstmals schweizweit gemessen, wie stark die Bevölkerung durch nichtionisierende Strahlung belastet ist. Das Bundesamt für Umwelt Bafu hatte das Projektkonsortium SwissNis mit den Messungen beauftragt (siehe unten).

Die Ergebnisse des ersten Monitoringberichts zeigen, dass der Gesundheitsschutz gewährleistet ist. An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Feldstärken klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts. Die höchsten Werte wurden an Tramhaltestellen, in Industriegebieten und Grossstadtzentren gemessen und die tiefsten Werte in Landwirtschaftszonen und im Naturgebiet. In Privatwohnungen stehen die Messungen erst am Anfang. Die bisher gemessene Belastung ist durchwegs tief, aber die Anzahl der Messungen ist noch klein. Daher lassen sich noch keine allgemeingültigen Aussagen ableiten.

Unterschiedliche Quellen der Strahlung

In öffentlich zugänglichen Aussenbereichen tragen Mobilfunkantennen in der Regel am meisten zur Funkstrahlung bei. Im Zug stammt der Hauptanteil von den Mobiltelefonen der Mitreisenden, wie der erste Bericht zum Monitoring aufzeigt. Diese Aussagen gelten jedoch nur für Personen, die kein eigenes Mobiltelefon benutzen. Denn die Strahlung während eines Gesprächs mit dem eigenen Mobiltelefon führt im Vergleich zu allen anderen Strahlungsquellen zur höchsten Belastung, wie aus andern Studien bekannt ist.

Gegenüber einer Messkampagne aus dem Jahr 2014 scheinen die Immissionen von nichtionisierender Strahlung tendenziell abgenommen zu haben. Ein direkter Vergleich muss aber relativiert werden, weil sich in der Zwischenzeit Frequenzbänder geändert haben und beim heutigen Monitoring andere Messverfahren und -geräte zum Einsatz kommen. Die regelmässigen Messungen des Projektkonsortiums SwissNis sollen in Zukunft einen Vergleich der Daten erlauben.

Umsetzung von Massnahmen des Bundesrates

Der Bundesrat hatte 2019 mit der Revision der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NisV) das Bafu beauftragt, das Monitoring der Strahlenbelastung aufzubauen, um mit periodischen Messungen eine nationale Übersicht zu gewinnen. Diese Massnahme entspricht auch einer der Empfehlungen der Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung.

Eine weitere Empfehlung der Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung, für die der Bundesrat 2020 die Umsetzung beschlossen hatte, ist die verstärkte Information und Sensibilisierung der Bevölkerung. Das Bundesamt für Umwelt Bafu, das Bundesamt für Kommunikation Bakom und das Bundesamt für Gesundheit BAG haben dafür eine neue Website erstellt. Auf 5g-info.ch werden die wichtigsten Fragen zum Thema Mobilfunk und 5G beantwortet.

Innovatives Messkonzept

Das Projektkonsortium SwissNis setzt für das Monitoring der nichtionisierenden Strahlung auf ein innovatives Messkonzept mit drei verschiedenen Messmethoden. Mit mobilen Messgeräten in einem Mess-Rucksack werden so genannte Routenmessungen durchgeführt. Abgedeckt werden so öffentliche Aufenthaltsbereiche und der öffentliche Verkehr. Es kommen Messgeräte für hochfrequente Strahlung, wie Mobilfunk oder W-Lan, und auch solche für niederfrequente Felder, etwa von Hochspannungsleitungen, zum Einsatz. In privaten Innenräumen werden so genannte Spotmessungen durchgeführt, die aus mobilen Messungen in der ganzen Wohnung und einer 24h-Messung im Schlafzimmer bestehen. Schliesslich erfolgen noch stationäre Dauermessungen mit ortsfesten Messstationen. Mit diesem Konzept wird in rund 70 Gemeinden, verteilt über die ganze Schweiz, die Strahlung gemessen.

Download: Publikation «Expositionsmessungen nichtionisierender Strahlung: Jahresbericht 2021 - Projektkonsortium SwissNis» (PDF, 74 Seiten, 6 MByte)

Quelle: Medienmitteilung Bundesamt für Umwelt

Tags:
Exposition, Schweiz, Messung, Bafu, Monitoring

Schweiz: Bafu legt Nis-Monitoringbericht 2021 vor

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.06.2022, 01:27 (vor 683 Tagen) @ Gast

Auf 5g-info.ch werden die wichtigsten Fragen zum Thema Mobilfunk und 5G beantwortet.

Schön wär's. Doch momentan versperrt dort noch ein Türsteher allen den Zutritt, die ohne Benutzernamen und Passwort Einlass begehren :yes:.

Nachtrag vom 17. Juni: Der Türsteher ist jetzt weg ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Nis-Monitoringbericht 2021: Reaktionen der Szene

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.06.2022, 13:38 (vor 683 Tagen) @ Gast

Der erste Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt vor. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Bevölkerung insgesamt moderat mit Strahlung belastet ist.

Passionierte und pensionierte Mobilfunkgegner werden mit dem nicht ganz einfach zu interpretierenden Monitoringbericht ihre liebe Not haben. Dennoch sind Mobilfunkgegner aller Couleur eine der Hauptzielgruppen des Berichts, weshalb dieser Teilstrang Reaktionen der üblichen Verdächtigen dokumentiert.

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Nis-Monitoringbericht 2021: Gigaherz (E. Buchs)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.06.2022, 13:51 (vor 683 Tagen) @ H. Lamarr

Elisabeth Buchs, im Vorstand von Gigaherz für "Elektrosensible" zuständig, wies schon am 16. Juni im Gigaherz-Forum auf den Monitoringbericht hin und kommentierte ...

In letzter Zeit haben sich Betroffene gemeldet, die mit der bisherigen Belastung durch Mobilfunkantennen noch einigermassen leben konnten und nun seit der Aufrüstung auf 5G mehr Beschwerden haben. Dann gibt es solche, die ihr Halbtax-Abo gekündet haben, weil sie den OEV wegen der Strahlenbelastung vor allem wegen den Smartphones der Mitreisenden nicht mehr benutzen können. Neuere Smartphones strahlen öfter und etwas verändert und sind für manche Betroffene schlechter verträglich. Besonders schlimm für Betroffene sind die allgegenwärtigen W-Lan von Nachbarn in Mehrfamilienhäusern, wo sich ein direkt angrenzendes W-Lan oft nicht genügend (ab)schirmen lässt.

Kommentar: Dass sich während der Einführung eines neuen Mobilfunkstandards "Betroffene" melden und eine Verschlimmerung ihrer Symptome beklagen, ist eine Reflex-Reaktion der Szene, die jedes mal zu beobachten ist. Konkrete Angaben über die Anzahl von der neuen Technik "Betroffener" gab es zu keiner Zeit, es können zwei oder zweihundert gewesen sein. Bei 5G, das seit 2019 in der Schweiz (in der Variante NSA) verbreitet wird, war dieser Reflex in Anbetracht der zum Volkssport gewordenen "Stopp-5G-Forderungen" bislang öffentlich überraschenderweise nur sehr schwach zu erkennen. In München ist der Fall einer "Betroffenen" verbrieft, die just ab dem Tag Symptome zeigte, als die Inbetriebnahme des Digitalfernsehens DVB-T am Münchener Fernsehturm von den Lokalzeitungen gefeiert wurde. Den zuvor wochenlang gefahrenen Testbetrieb hatte die "Betroffene" nicht bemerkt :-).

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Nis-Monitoringbericht 2021: Schutz vor Strahlung

KlaKla, Freitag, 17.06.2022, 06:50 (vor 682 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug aus dem Newsletter des Schweizer Vereins "Schutz vor Strahlung" vom 16. Juni 2022:

Vielfältige Symptome durch Strahlung

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung stellte in der Vergangenheit körperliche Reaktionen auf die Belastung durch Funkstrahlung fest, auch bei Einhaltung der Grenzwerte von rund 5 V/m. Gemäss dem ETH Zürich-Report „Schweizer Umweltpanel: Fünfte Erhebungswelle: 5G“ empfinden 10% der Befragten Beeinträchtigungen in ihrer Gesundheit oder in ihrem Wohlbefinden, ausgelöst durch Strahlung. WLAN, Smartphones und Handyantennen lassen bei den Betroffenen den Blutdruck steigen, das Herz flattern und sind Grund für Kopfschmerzen, Entzündungen, Gewichtszunahme und viele weitere Beschwerden. Sobald die Strahlenbelastung abnimmt, gehen die Symptome wieder zurück.

Katastrophale Zunahme der Strahlung in Aussicht

Die Ergebnisse des neusten Messberichts von SwissNIS sind alarmierend: In Städten, Dörfern, Zügen, Einkaufszentren, Sportzonen und Restaurants wurden Spitzenwerte von mehr als 2 V/m gemessen. Bei den meisten Betroffenen treten Symptome bereits ab 0.5 V/m auf, manche vertragen nur noch Belastungen unterhalb von unter 0.01 V/m. Als Folge des neusten Bundesratsentscheids könnten zukünftig viele Antennen bis zu zehn Mal stärker strahlen. Die Folgen für die Betroffenen wären verheerend. Tausende Personen müssten sich an strahlenarme Orte zurückziehen. Immer mehr Menschen würden Schäden erleiden, da in Wohnungen und an Arbeitsplätzen die Strahlenbelastung zeitweise auf über 16 V/m steigen kann. Mitglieder der beratenden Expertengruppe des Bundes erwarten bei diesen Belastungen auch bei Kindern, älteren Menschen und Kranken Schäden.

Kommentar: WLAN, Smartphones oder ein Funkmasten lassen bei EHS-Betroffene den Blutdruck steigen. Kein Wunder bei der Panikmache, die betrieben wird von selbst ernannten Experten, die ihnen das Geld aus der Tasche ziehen oder das Thema bedienen um sich wichtig zu machen. Sobald man sich aus deren Fänge befreit, verschwinden die Symptome. Kaum einer spricht darüber öffentlich, denn es ist ihnen peinlich!

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Meine Meinungsäußerung

Nis-Monitoringbericht 2021: Schutz vor Strahlung (II)

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.06.2022, 13:54 (vor 682 Tagen) @ KlaKla

Katastrophale Zunahme der Strahlung in Aussicht

Der Newsletter von "Schutz vor Strahlung" (Ausgabe vom 16. Juni 2022) belegt, der Verein hat die Veröffentlichung des Nis-Monitoringberichts sehr wohl registriert. Auf seiner Website verliert der Verein über den Bericht bislang jedoch kein Wort! Dies muss man auf dem Schirm behalten: Der Verein verbreitet seine Desinformation über das "Risiko Mobilfunk" auf öffentlich sichtbaren Kanälen (Website, Facebook ...) und zusätzlich über öffentlich unsichtbare Kanäle wie seinem Newsletter. Dabei ist zu beachten, die unterschiedlichen Kanäle werden individuell gespeist. Welche Reichweite der Verein hat ist von außen verbindlich nicht zu beurteilen, eigenen Angaben zufolge will "Schutz vor Strahlung" mehr als 2000 Mitglieder haben, auf Facebook lassen sich gegenwärtig jedoch nur rd. 1230 Follower einseifen.

Anlass der betrachteten Newsletter-Ausgabe war nicht der Monitoringbericht, der spielt dort nur eine Nebenrolle, sondern der privat veranstaltete "Welttag der Elektrosensibilität", mit dem die Szene ziemlich verkrampft auf sich aufmerksam machen möchte. Die Desinformation der Newsletter-Leser blüht, – typisch für die geschlossenen Echokammern der Szene, – in voller Pracht. Zum Beleg hier der Beginn des Newsletters:

Am heutigen Tag der Elektrosensibilität erinnern wir daran, dass rund 800‘000 Menschen in der Schweiz unter körperlichen Folgen von Funkstrahlung leiden. Erholung ist hierzulande kaum mehr möglich, die künstliche Strahlung erreicht mittlerweile praktisch jeden Winkel der Schweiz – dem Land mit einem der dichtesten Mobilfunknetze Europas. Sollte die Strahlung wie geplant weiter zunehmen, müssten sich Tausende von der Gesellschaft abschotten und an strahlenarme Orte zurückziehen. Wir fordern ein Ende des Mobilfunkausbaus und die Anpassung der Grenzwerte [...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kinderpost, Popanz, Schutz vor Strahlung, Echokammer

Bafu legt Nis-Monitoringbericht 2022 vor

Gast, Freitag, 08.09.2023, 14:42 (vor 234 Tagen) @ Gast

Wie bereits im ersten Bericht von 2022 zeigen auch die Ergebnisse der zweiten Erhebung (PDF, 85 Seiten, deutsch), dass die Bevölkerung insgesamt moderat belastet ist. An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die NIS-Belastungen klar unter den Immissionsgrenzwerten. Der gesetzliche Gesundheitsschutz ist damit gewährleistet. Die höchsten Werte wurden an Bahnhöfen und Tramhaltestellen gemessen, wo sich besonders viele Nutzerinnen und Nutzer von Mobilgeräten aufhalten. Wobei auch diese Höchstwerte immer noch klar unter den Immissionsgrenzwerten liegen. Die tiefsten Werte wurden in Naturgebieten verzeichnet. Auch in Schulen ist die Belastung tief. Der nächste Bericht wird 2024 publiziert.

Quelle: Bafu-Medienmitteilung

Hintergrund
Informations-Plattform für 5G und Mobilfunk
Bundesrat entscheidet über das weitere Vorgehen im Bereich Mobilfunk und 5G (2020)

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