Plaudern über beschleunigte Zellalterung durch LTE (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 13.03.2021, 21:32 (vor 1165 Tagen)

Eine Szene aus der lustigen Welt studienaffiner Mobilfunkgegner.

Am 9. März stellte Teilnehmer "ralb" ins Gigaherz-Forum den Abstract einer neuen Studie ein (Kontinuierliche Exposition bei elektromagnetischen 1,7-GHz-LTE-Feldern erhöht die intrazellulären reaktiven Sauerstoffspezies, um die Proliferation menschlicher Zellen zu verringern und Seneszenz zu induzieren).

Anschließend unterhalten sich die Forumteilnehmer "ralb", "Beobachter", "Josefine" und "Eva Weber" über das Ereignis. "Beobachter" plaudert über Vergangenes, "Josefine" tadelt "ralb" für seine unzulässige gekürzte Darstellung der Schlussfolgerungen im Abstract, "Eva Weber" nutzt die Gelegenheit, ihre Leidensgeschichte zum 1001. Mal vorzutragen und "ralb" ergötzt sich an dem neuen Beleg für das momentane Szene-Zauberwort "oxidativer Stress". Jede Wette: Keiner von denen hat, so wie ich, auch nur die leiseste Ahnung was unter Seneszenz zu verstehen ist. Da aber ohnehin nur mit 0 µm Tiefgang Belangloses von den "Studienbesprechern" gelabert wird, fällt dies nicht weiter ins Gewicht.

Warum ich das hier überhaupt zum Besten gebe?

Obwohl der Abstract ins Deutsche übersetzt wurde, stört sich niemand in der lustigen Runde an einem darin enthaltenen Mysterium. Denn die Autoren der Studie nennen nicht etwa die wichtigen SAR-Werte ihres Experiments, die eine Einschätzung der Alltagstauglichkeit ihrer Entdeckung zulassen könnten, sondern sie reden enigmatisch-kryptisch von 1 SAR und 2 SAR. Wovon reden die? Vom Saudi-Arabischen Rial etwa?

Da der Volltext der Studie zugänglich ist, hoffte ich auf eine Dechiffrierung. Doch Pustekuchen, auch dort bleiben die Autoren hartnäckig und ohne Erklärung bei 1 SAR und 2 SAR. Allein in Bild 2 ist eine Tabelle enthalten, in der zusammenhanglos vier SAR-Werte (1 W/kg bis 4 W/kg) und dazu korrespondierenden Leistungswerte (mutmaßlich Speiseleistung für die zur Befeldung der Petrischalen verwendete Antenne) genannt werden. Die ersten zwei Zeilen der Tabelle sind blau formatiert, die übrigen schwarz. Mit Mut zur Lücke und mit Zahnschmerzen lassen sich diese Angaben dahingehend interpretieren, 1 SAR = 1 W/kg und 2 SAR = 2 W/kg. Doch was sollen dann die übrigen SAR-Werte in der Tabelle, 3 SAR und 4 SAR kommen nirgends vor?

Die Plauderrunde im Gigaherz-Forum ficht dies alles nicht an. Wahrscheinlich haben die alle nur nach ihren persönlichen Triggerworten gesucht, die eine Studie für sie akzeptabel macht: Gesucht. Gefunden. Passt! Mehr brauch' ich nicht.

Es bleibt dabei: Das größte Problem der Anti-Mobilfunk-Szene ist ihr Personal.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Plaudern über beschleunigte Zellalterung durch LTE

Gustav, Samstag, 13.03.2021, 22:00 (vor 1165 Tagen) @ H. Lamarr

Anschließend unterhalten sich die Forumteilnehmer "ralb", "Beobachter", "Josefine" und "Eva Weber" über das Ereignis. "Beobachter" plaudert über Vergangenes, "Josefine" tadelt "ralb" für seine unzulässige gekürzte Darstellung der Schlussfolgerungen im Abstract,

Da der Volltext der Studie zugänglich ist, hoffte ich auf eine Dechiffrierung. Doch Pustekuchen, auch dort bleiben die Autoren hartnäckig und ohne Erklärung bei 1 SAR und 2 SAR. Allein in Bild 2 ist eine Tabelle enthalten, in der zusammenhanglos vier SAR-Werte (1 W/kg bis 4 W/kg) und dazu korrespondierenden Leistungswerte (mutmaßlich Speiseleistung für die zur Befeldung der Petrischalen verwendete Antenne) genannt werden. Die ersten zwei Zeilen der Tabelle sind blau formatiert, die übrigen schwarz. Mit Mut zur Lücke und mit Zahnschmerzen lassen sich diese Angaben dahingehend interpretieren, 1 SAR = 1 W/kg und 2 SAR = 2 W/kg.

Ehrlich gesagt war ich ein wenig überrascht, dass mein Beitrag alias "Josefine" veröffentlicht wurde. Die Sache mit dem "1 SAR und 2 SAR" machte mich auch stutzig aber ich machte die gleiche Interpretation wie sie und ging nicht weiter darauf ein.

Ich wollte noch anmerken, dass ein dauerhafte Bestrahlung mit 2W/kg über 72 Stunden nur wenig mit der Realität zu tun hat, aber ich bin mir sicher, dass dieser Einwand nicht durch den "Gigaherz-Eingangsfilter" gekommen wäre.

Plaudern über beschleunigte Zellalterung durch LTE

H. Lamarr @, München, Samstag, 13.03.2021, 23:29 (vor 1165 Tagen) @ Gustav

Ehrlich gesagt war ich ein wenig überrascht, dass mein Beitrag alias "Josefine" veröffentlicht wurde.

:surprised: Da wäre ich nie drauf gekommen, dass Sie das sind. Die Durchlässigkeit des Gigaherz-Eingangsfilters hängt von der Tagesforum des Forum-Admins ab, für unberechtigt unterdrückte Postings haben wir eine eigene Recycling-Station zur Dokumentation eingerichtet.

Die Sache mit dem "1 SAR und 2 SAR" machte mich auch stutzig aber ich machte die gleiche Interpretation wie sie und ging nicht weiter darauf ein.

Ihr Posting ist dort bislang das einzige, das sich substanziell mit dem Abstract beschäftigt, der Rest ist inhaltsleeres Gelaber.

Ich wollte noch anmerken, dass ein dauerhafte Bestrahlung mit 2W/kg über 72 Stunden nur wenig mit der Realität zu tun hat, aber ich bin mir sicher, dass dieser Einwand nicht durch den "Gigaherz-Eingangsfilter" gekommen wäre.

Ich würde sogar sagen, drei Tage lang ununterbrochen sein Smartphone mit höchster Sendeleistung zu benutzen hat nicht nur wenig mit der Realität zu tun, sondern nix – weil kein Akku da mitspielen würde.

Außerdem sind Experimente im Reagenzglas in der Rangfolge der Studien ganz unten angesiedelt, da eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen mit vielen Unwägbarkeiten verbunden ist. Selbst "Reflex"-Koordinator Adlkofer wies unmittelbar nach den alarmierenden Ergebnissen der Wiener/Berliner-Zellstudien ab 2003 noch explizit auf diese Einschränkung hin, wohl wissend, dass er sich dies leisten kann, weil seine Klientel aus der Anti-Mobilfunk-Szene auf diesem Ohr ohnehin taub ist. In dem Maße wie dann im Laufe der Jahre die Bedeutung von "Reflex" schwand, versiegte meiner Einschätzung nach auch bei Adlkofer der relativierende Hinweis, um das Alarmpotenzial der Befunde bei Laien zu erhalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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