Abhilfe schaffen Repeater und HF-durchlässige Scheiben.
Der Mobilfunkempfang für Fahrgäste in Fernzügen der Deutschen Bahn soll durch eine Nachbehandlung der Fensterscheiben verbessert werden. Dazu sollen in den kommenden Jahren 70'000 Fenster von 3300 ICE- und IC-Wagen mit einem Laser bearbeitet werden. Kostenpunkt: rund 50 Millionen Euro. weiter ...
Auch in der Schweiz werden Zugfenster nachträglich gelasert. Entwickelt hat das System ein Team der ETH Lausanne unter der Leitung von Luc Burnier. Mobilfunkdurchlässige Scheiben gibt es zwar mittlerweile auch ab Fabrik. Das sei aber mit Nachteilen verbunden, so Burnier: «Alle alten Scheiben müssten ausgebaut und ersetzt werden, was lange dauert und viel kostet.» Sein Start-up Nu Glass hingegen könne die alten Scheiben direkt vor Ort bearbeiten, parallel zur normalen Revision, wenn der Zug sowieso in der Werkstätte steht.
In dem Artikel wird behauptet, ein Repeater (in Zügen) brauche so viel Strom wie ein Schweizer Vierpersonenhaushalt. Dies sei überhaupt nicht nachhaltig. Der Wert kommt mir sehr hoch vor, denn ein Schweizer 4-Personen-Haushalt verbuttert etwa 4'000 bis 5'000 kW/h pro Jahr. Ein Intrain-Repeater (kein W-Lan-Repeater) für mehrere Mobilfunkbänder zieht dieser Quelle zufolge höchstens 250 W Leistung, was selbst bei pausenlosem Dauerbetrieb maximal nur 2'190 kW/h pro Jahr ergibt. Nimmt man zwei Intrain-Repeater pro Zug an, kommt die Behauptung eher hin.
Für metallbedampfte Fensterscheiben von Gebäuden hat Fraunhofer eine ähnliche Lösung wie für die Züge entwickelt.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –