HF-durchlässige Scheiben in Zügen (Technik)

Gast, Freitag, 06.03.2020, 23:12 (vor 1531 Tagen)

Wenn im Freien die Mobilfunkversorgung noch gut ist, kann es in Zügen dennoch zu einer eingeschränkten Versorgung kommen. Grund ist die starke Funkdämpfung durch Fensterscheiben und metallische Zugwände. Abhilfe schaffen Repeater und HF-durchlässige Scheiben. Nach Kenntnis der Mobilfunknetzbetreiber ist jedoch nur in einem Teil der Zuggarnituren im Regionalverkehr eine solche Ausstattung vorhanden. Die aktuellen Versorgungsauflagen der BNetzA sehen diese Ausstattung jedoch vor, sodass mit Besserung gerechnet werden darf.

Tags:
Repeater, Regionalverkehr, Mobilfunkversorgung, Zügen

HF-durchlässige Scheiben in Zügen

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.03.2020, 11:29 (vor 1525 Tagen) @ Gast

Abhilfe schaffen Repeater und HF-durchlässige Scheiben.

Mehr dazu auf spiegel.de vom 11. März 2020 (Auszug):

[...] Die Bahn testet derzeit frequenzdurchlässige Scheiben. Die wärmeisolierende Metallschicht der Fenster wird dabei mit einem Laser so bearbeitet, dass sie für sämtliche Frequenzen von Funkwellen durchlässig wird. Das hat einige Vorteile: Zum einen sind die Scheiben deutlich weniger wartungsanfällig. Zum anderen sind sie laut Bahn kompatibel mit allen Mobilfunkstandards und müssen nicht um- oder nachgerüstet werden, etwa wenn bald der neue Standard 5G ausgebreitet wird.

Mit dem WLAN-Angebot im Fernverkehr der Bahn haben die Fenster übrigens nichts zu tun: Dieses Signal kommt nach wie vor über Antennen und WLAN-Router zu den Kunden. [...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

HF-durchlässige Scheiben in Zügen: hundertfach besserer Empfang

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.10.2023, 15:28 (vor 197 Tagen) @ Gast

Abhilfe schaffen Repeater und HF-durchlässige Scheiben.

Der Mobilfunkempfang für Fahrgäste in Fernzügen der Deutschen Bahn soll durch eine Nachbehandlung der Fensterscheiben verbessert werden. Dazu sollen in den kommenden Jahren 70'000 Fenster von 3300 ICE- und IC-Wagen mit einem Laser bearbeitet werden. Kostenpunkt: rund 50 Millionen Euro. weiter ...

Auch in der Schweiz werden Zugfenster nachträglich gelasert. Entwickelt hat das System ein Team der ETH Lausanne unter der Leitung von Luc Burnier. Mobilfunkdurchlässige Scheiben gibt es zwar mittlerweile auch ab Fabrik. Das sei aber mit Nachteilen verbunden, so Burnier: «Alle alten Scheiben müssten ausgebaut und ersetzt werden, was lange dauert und viel kostet.» Sein Start-up Nu Glass hingegen könne die alten Scheiben direkt vor Ort bearbeiten, parallel zur normalen Revision, wenn der Zug sowieso in der Werkstätte steht.

In dem Artikel wird behauptet, ein Repeater (in Zügen) brauche so viel Strom wie ein Schweizer Vierpersonenhaushalt. Dies sei überhaupt nicht nachhaltig. Der Wert kommt mir sehr hoch vor, denn ein Schweizer 4-Personen-Haushalt verbuttert etwa 4'000 bis 5'000 kW/h pro Jahr. Ein Intrain-Repeater (kein W-Lan-Repeater) für mehrere Mobilfunkbänder zieht dieser Quelle zufolge höchstens 250 W Leistung, was selbst bei pausenlosem Dauerbetrieb maximal nur 2'190 kW/h pro Jahr ergibt. Nimmt man zwei Intrain-Repeater pro Zug an, kommt die Behauptung eher hin.

Für metallbedampfte Fensterscheiben von Gebäuden hat Fraunhofer eine ähnliche Lösung wie für die Züge entwickelt.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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