Manfred Spitzer: Bit für Bit in die "Einsamkeit" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 11.03.2018, 19:38 (vor 2257 Tagen)

Das schwächelnde Diagnose-Funk-Projekt "Diagnose Media" müht sich zwar redlich den Eindruck zu erwecken, Prof. Manfred Spitzer sei einer der ihren, doch noch zeigt der bekannte Hirnforscher den Stuttgarter Elektrosmog-Alarmisten die kalte Schulter. Er hat auch so schon genug Ärger am Hals, seit er das Grundübel des Jetzt in der "Digitalisierung" schlechthin zu erkennen glaubt. Spitzer ist auf gutem Weg es Franz Beckenbauer, Toni Sailer oder Dieter Wedel gleich zu tun, und von der respektierten Autorität auf einem Fachgebiet am Karriereende in die Einsamkeit unerwartet Gestrauchelter abzurutschen.

Auszug aus Spiegel Online vom 11. März 2018:

Aktuell ist der Psychiater und Hirnforscher Spitzer wieder medial präsent, mit den gleichen Thesen, die er schon seit vielen Jahren vertritt, und die sich im Kern so zusammenfassen lassen: Computer, Bildschirme, Smartphones, digitale Medien im Allgemeinen und in der Schule im Besonderen sind von Übel. Sie zerstören unser Denkvermögen, unser Gedächtnis, unseren Orientierungssinn und so weiter. Sie sind sogar, das kommt in seinem neuen Buch "Einsamkeit" heraus, für einen wachsenden "Narzissmus" und eine Abnahme der Empathiefähigkeit verantwortlich. Auch in diesem Buch kommt die Wendung "Studien zeigen" wieder ziemlich oft vor, und auch in diesem Fall ist bei der Interpretation der betreffenden Passagen Vorsicht geboten.

Diagnose-Funk, wie Spitzer bis über beide Ohren in "Studien" als fremder Rückhalt für verwegene eigene Behauptungen verliebt, muss sich ranhalten, wollen sie vom Glanz Spitzers noch ein paar Strahlen abhaben bevor es zu spät ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psychiater, Schule, Spitzer, Demenz, Empathiefähigkeit

Manfred Spitzer: "Sarrazin der Computerkritik"

H. Lamarr @, München, Montag, 14.05.2018, 11:30 (vor 2194 Tagen) @ H. Lamarr

Das schwächelnde Diagnose-Funk-Projekt "Diagnose Media" müht sich zwar redlich den Eindruck zu erwecken, Prof. Manfred Spitzer sei einer der ihren, doch noch zeigt der bekannte Hirnforscher den Stuttgarter Elektrosmog-Alarmisten die kalte Schulter.

Fragt sich nur wie lange Spitzer sich noch ziert, denn die Einschläge kommen ihm zusehens näher. So würde es nicht wundern, wenn künftig zusammen findet was zusammen gehört.

Auszug aus süddeutsche.de vom 8. Mai 2018:

Manfred Spitzer liebt die Bühne. Längst scheint sie ihm näher zu sein als die ernst zu nehmende Wissenschaft.

Er ist Chefarzt, Hirnforscher, Sachbuchautor und ein sehr gefragter Gast auf Podien und in Talkshows. Manfred Spitzer propagiert eine äußerst simple These: Das Internet zerstört unser Leben.
[...]
Wer ist dieser Mann, der mit Sorgenfalten auf der Stirn durch die deutschen Talkshows tourt, den andere, sonst um Sachlichkeit bemühte Professoren als "Sarrazin der Computerkritik" bezeichnen? Woher stammt Spitzers Gespür für die Ängste der Deutschen? Und warum ist er so erfolgreich?

Manfred Spitzer ist Chefarzt einer kleinen psychiatrischen Uniklinik in Ulm. In seinem Besprechungszimmer mit Blick über die Stadt steht ein Gehirn aus grauem Stein, groß wie ein Fußball, gehalten von zwei steinernen Händen. Spitzer lässt sich gern damit fotografieren. In dem Zimmer findet das erste Interview statt, im Januar 2017. Ein Fernsehteam filmt, und während die Kamera läuft, läuft auch Spitzers Charme auf Hochtouren. Er redet leidenschaftlich, rattert Zahlen aus dem Kopf herunter. Wer als Journalist gelegentlich mit Wissenschaftlern zu tun hat, mag Spitzer sofort: ein knalliger O-Ton nach dem anderen, kein Zögern, kein Abwägen, kein "So eindeutig kann man das nicht sagen". Im Gegenteil. Tablet-Computer für Kinder? "Wie Zigaretten!" Medienkompetenz als Unterrichtsfach? "Wir unterrichten doch im Kindergarten auch keine Alkoholkompetenz!"
[...]

Hinweis: Frau Weber hat den Beitrag über Manfred Spitzer in der Süddeutschen zuerst entdeckt und beklagt im hese-Forum die Kritik an dem einst angesehenen Wissenschaftler.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Populismus, Spitzer, Kommerz, Bühne

Erich Schöndorf: vom Staatsanwalt zum Populisten

H. Lamarr @, München, Dienstag, 15.05.2018, 13:35 (vor 2193 Tagen) @ H. Lamarr

Er ist Chefarzt, Hirnforscher, Sachbuchautor und ein sehr gefragter Gast auf Podien und in Talkshows. Manfred Spitzer propagiert eine äußerst simple These ...

Einen ähnlich bedauernswerten Abstieg wie bei Manfred Spitzer, den wir hier im Forum erstmals schon 2005 auf dem Schirm hatten, sehe ich bei Erich Schöndorf (ehemals Staatsanwalt im Frankfurter Holzschutzmittel-Prozess). Schöndorf ging aus dem Prozess als eine Art "Held der Umwelt" hervor, ich verschlang sein Buch "Von Menschen und Ratten" und hielt zunächst sehr viel von ihm. Meine Einschätzung änderte sich schlagartig, als Schöndorf den Mobilfunkgegnern beitrat und anfing sich öffentlich zu äußern. Aus meiner Sicht erschreckend unqualifizierte und populistische Äußerungen Schöndorfs finden sich auch in dieser Abschrift eines Interviews aus dem Jahr 2009. Der Ex-Staatsanwalt repetiert dort lediglich die bekannte Desinformation, wie sie von Anti-Mobilfunk-Vereinen seit rund 20 Jahren verbreitet wird. Da wundert es auch nicht mehr, wenn Erich Schöndorf auf der Leiter des Erfolgs weiter nach unten klettert und mittlerweile zum "Mobilfunk-Berater" der Ex-Stewardess Gudrun Kaufmann geworden ist, die heute als mobilfunkkritische "Gesundheitsberaterin" ihren Lebensunterhalt verdient und eigenen Angaben zufolge die Odenwälder Interessengemeinschaft für gesundes Leben leitet.

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Schöndorf

Manfred Spitzer - Wutausbruch in der Teeküche

KlaKla, Freitag, 15.06.2018, 08:21 (vor 2162 Tagen) @ H. Lamarr

Vor ca. 6 Jahren brachte Dr.Dr. M. Spitzer sein Buch "Digitale Demenz", Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen ... auf den Markt. Bei Medimops gibt es das Buch für unter 7,00 Euro.

Er war dazu auf unterschiedlichen Bühnen präsent, in Print und Online Medien, Rundfunk- und Fernsehen. Seine Thesen stehen in der Kritik. Siehe Stellungnahme des Landesmedienzentrum aus BW Nachzulesen in
"Der Spitzer geht um ...

Kritik scheint er nicht zu mögen. Als der Reporter Stremmel ihn mit seiner Kritik konfrontierte, kam es zum Wutausbruch in der Teeküche. Danach gab es keine weiteren Treffen mehr. Der Reporter konnte den Hirnforscher nur noch begleiten, ohne eingeladen zu sein. Entstanden ist ein absolut lesenswertes Porträt. Und auch hier gibt es Kritik an Spitzers Thesen.

Nun bereitet die ÖDP ihm eine Bühne. Seine Thesen scheinen passend zur politischen Ausrichtung dieser Partei. Seilschaft verbindet und da wird er sicher nicht kritisiert. ;-)

ÖDP-Vortrag // Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer: "Digitale Demenz" im Theater Leo17 am 19.07.2018 Eintritt: 12,00 Euro.

Hintergrund: Plädoyer für analoge Kindheit
Diagnose-Funk ist Spitze, aber Manfred ist Spitzer

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Kritik, Kausalzusammenhang, Populismus, Spitzer, Kommerz, Bühne, Buchautor, Meinungsäußerung, Hirnforscher, Medienbildung

Einsamkeit ist keine Krankheit

H. Lamarr @, München, Montag, 31.08.2020, 21:57 (vor 1353 Tagen) @ H. Lamarr

Aktuell ist der Psychiater und Hirnforscher Spitzer wieder medial präsent, mit den gleichen Thesen, die er schon seit vielen Jahren vertritt, und die sich im Kern so zusammenfassen lassen: Computer, Bildschirme, Smartphones, digitale Medien im Allgemeinen und in der Schule im Besonderen sind von Übel. Sie zerstören unser Denkvermögen, unser Gedächtnis, unseren Orientierungssinn und so weiter. Sie sind sogar, das kommt in seinem neuen Buch "Einsamkeit" heraus, für einen wachsenden "Narzissmus" und eine Abnahme der Empathiefähigkeit verantwortlich. Auch in diesem Buch kommt die Wendung "Studien zeigen" wieder ziemlich oft vor, und auch in diesem Fall ist bei der Interpretation der betreffenden Passagen Vorsicht geboten.

Der eine hat sie, wenn er allein ist, die andere, wenn sie unter Menschen ist: Einsamkeit. Nur ist sie weder Diagnose noch Epidemie. Über ein gefährliches Missverständnis. mehr ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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