Rot-Grünes Mobilfunk-Fachgespräch im Landtag BW (2014) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 09.05.2015, 01:58 (vor 3293 Tagen)

Am 11. April 2014 fand im baden-württembergischen Landtag ein sogenanntes "Mobilfunk-Fachgespräch" der rot-grünen Fraktionen statt. Die Referenten waren:

Dipl.-Biol. Isabel Wilke (Katalyse-Institut Köln / ElektrosmogReport).
Richter a.D. Bernd I. Budzinski (Richter a.D., Verwaltungsgericht Freiburg).
Dipl.-Ing. Jörn Gutbier (Stadtrat in Herrenberg, Vorstand Diagnose Funk e.V.).
Dr. Klaus Scheler (Dozent für Physik, Pädagogische Hochschule Heidelberg).

Kommentar: Wer immer diese Referenten nach Stuttgart eingeladen hat, er war mMn nicht an einem pluralistisch-kompetenten Fachgespräch interessiert, sondern an einseitiger Meinungsbildung durch Vertreter der deutschen Anti-Mobilfunk-Szene. Ausnahmslos alle Referenten sind als organisierte Mobilfunkgegner bekannt, mindestens zwei der Referenten haben einen kommerziellen Interessenkonflikt und wie es um die Kompetenz bestellt ist, dazu gibt ein kleiner Kompetenztest Auskunft.

Weiterführendes Material
Rot-Grünes Fachgespräch Mobilfunk 11. April 2014 – Dokumentation (PDF)

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Politik, Die Grünen, Landtag, Referenten, Baden-Württemberg, Anhörung, Gutbier, Scheler, Kompetenzgefälle, Wilke, Fachgespräch, Budzinski, Marwein

Rot-Grünes Mobilfunk-Fachgespräch im Landtag BW (2014)

KlaKla, Samstag, 09.05.2015, 12:32 (vor 3293 Tagen) @ H. Lamarr

Das Fachgespräch fand am Freitag den 11.04.2014 statt. Daran beteiligt war:
Hidir Gürakar, Richter a.D. Bernd I. Budzinski, Dipl. Ing. Jörn Gutbier, Dipl. Biol. Isabell Wilke, Dr. Klaus Scheler, Dipl. Physiker Dr. Volker Schorpp, MdL Thomas Marwein

Auf der privaten Website von Thomas Marwein erscheint erst Monate später im Dez. 2014 ein Beitrag zum Fachgespräch. Auf der Webseite der Fraktion der Grünen findest du nichts dazu.

(Die KO-Ini weiss zu berichten: Nun liegt die von Thomas Marwein (Bündnis 90 / Die Grünen) und Hidir Gürakar (SPD) herausgegebene Dokumentation vor. Dokument erstellt am 26.01.2015.)

Am 26.01.2015 war die Zusammenfassung der vier Vorträge fertiggestellt. Einen Tag später berichte darüber Diagnose-Funk und Wilke im Feb. 2015 mit einer Kurzmeldung im Elektrosmog-Report. Wobei Wilke schreibet: Die Dokumentation der Vorträge wurde von Diagnose-Funk erstellt und ist jetzt im Internet veröffentlicht, mit freundlicher Genehmigung des Büros des Abgeordneten MdL Thomas Marwein.

Es wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine öffentliche Veranstaltung mit Publikum und Abgeordneten verhält, wie bei Martin Runge im Bayerischen Landtag.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Diagnose-Funk, Elektrosmog-Report, Ko-Ini, Schorpp, Stammtisch

Gewalttat im Landtag zu Stuttgart: Fünf gegen Zwei

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.05.2015, 13:34 (vor 3292 Tagen) @ KlaKla

Auf der privaten Website von Thomas Marwein ...

Wenn ich das Foto auf der Webseite von Herrn Marwein richtig interpretiere, finden alle Teilnehmer dieses sogenannten Fachgesprächs in einem VW-Bus Platz:

4 x Referent
2 x Abgeordneter
1 x Volker Schorpp

Sollte dies zutreffend sein, darauf deuten die ausgesprochen spärlichen öffentlichen Reaktion auf diese Veranstaltung hin, stellt sich die Frage: Wozu das Ganze? Wieso laden zwei Abgeordnete fünf Mobilfunkgegner dazu ein, über sie herzufallen? Und wieso wird diese Gehirnwäsche von beiden Seiten auch noch öffentlich gemacht? Gute Antworten darauf habe ich keine.

Dass die Erwartungen der Referenten nicht in Richtung VW-Bus gingen, sondern in Richtung Olympiastadion, zeigt der Titel, mit dem Ex-Verwaltungsrichter Budzinski seinen Vortrag überschrieben hat: "Anhörung vor Abgeordneten und Ministerien in Stuttgart". Die Ausführungen dieses begeisterten Mobilfunkgegners sind gewohnt dreist, er referierte auch in Stuttgart unbeirrt über Sachverhalte jenseits seiner Kompetenzgrenzen, z.B. über den Forschungsstand. Kein Molekularbiologe, kein Genetiker, kein Bioelektriker, kein Mitglied der Strahlenschutzkommission, sondern der Ex-Verwaltungsrichter Bernd I. Budzinski weiß es wieder einmal besser als alle echten EMF-Fachleute:

Da keine untere Schadschwelle bekannt ist, müssen Mobilfunkwellen, wo immer möglich und soweit technisch möglich, vermieden oder jedenfalls minimiert werden, in der Hoffnung, dass sie auf Minimalniveau und mit zeitweiligen Erholungspausen keine gesundheitliche Gefährdung mehr verursachen.

Wer schützt uns vor solchen unqualifizierten Aufklärern?

Warum propagiert der Jurist diese abwegige Parole, die er sich aus der Diskussion um die Schadwirkung radioaktiver Strahlung abgeschaut hat?

Er wird behaupten: Aus Sorge um den Fortbestand der Menschheit.

Ich behaupte Budzinski schürt gezielt unbegründete Ängste gegenüber EMF (... keine untere Schadschwelle bekannt), um die Geschäfte der Mobilfunkgegner zu fördern, die mit "unabhängiger Standortplanung" und mit "Vorsorgemodellen" ordentlich Kohle machen. Die drei bekanntesten Nutznießer dieser Ängste sind das EMF-Institut, Köln, das Umweltinstitut München und der Rechtsanwalt Frank Sommer.

Man muss sich von der Vorstellung lösen, es gäbe hunderte oder gar tausende Akteure in der Anti-Mobilfunk-Szene. Es sind meiner Einschätzung nach bundesweit weniger als 50, bevorzugt im Süden und Westen der Republik, die sich gegenseitig die Bälle zuspielen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Gewalttat im Landtag zu Stuttgart: Fünf gegen Zwei

charles ⌂ @, Sonntag, 10.05.2015, 13:56 (vor 3292 Tagen) @ H. Lamarr

Auf der privaten Website von Thomas Marwein habe ich mir das PDF wegen Land_Vorsorgekonzept angesehen.

Ja, man schreit um niedigere Grenzwerte, aber nirgendwo wird etwas geschrieben über Fakten, Daten, usw. keinen einzigen Vorschlag wegen neue Grenzwerte, die auch in der Praxis technisch realisierbar sind.

Es heisst noch immer *Der Mast Muss Weg*.
Das es noch andere und viel schlimmere Elektrosmog Quellen gibt ist denen völlig unbekannt.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Rot ist krank, grün ist gesund

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.05.2015, 15:25 (vor 3292 Tagen) @ charles

Ja, man schreit um niedigere Grenzwerte, aber nirgendwo wird etwas geschrieben über Fakten, Daten, usw. keinen einzigen Vorschlag wegen neue Grenzwerte, die auch in der Praxis technisch realisierbar sind.

Es heisst noch immer *Der Mast Muss Weg*.
Das es noch andere und viel schlimmere Elektrosmog Quellen gibt ist denen völlig unbekannt.

Einspruch, "Charles", dass es viel schlimmere andere Elektrosmog-Quellen gibt, das wissen die mMn sehr gut. Aber: Am ertragreichsten sind nun einmal die Geschäfte mit der Sendemastenangst. So ein "Vorsorgekonzept", bei dem ein paar Sendemasten von hier nach dort geschoben werden, untermalt von hübsch-bunten rot-gelb-grün Grafiken (rot ist böse, gelb ist langweilig, grün ist gut), kostet eine kleine Gemeinde schnell mal 30'000 Euro. Schätzungsweise 100 solche überflüssigen Konzepte wurden in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren verkauft, macht ungefähr 3 Mio. Umsatz für eine handvoll Anbieter. Hinzu kommen wesentlich mehr Anbieter (geschätzt 1000), die Schirmung, "Beratung", Heilung und Messung anbieten. Ohne ständiges Schüren von Ängsten gegenüber Sendemasten würden alle diese Geschäfte eintrocknen. Die Zielgruppe, die es abzuschöpfen gilt, sind Privatleute und Kommunen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Thomas Marwein wirbt für Anti-Mobilfunk-Verein

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.05.2015, 16:00 (vor 3291 Tagen) @ KlaKla

Auf der privaten Website von Thomas Marwein erscheint erst Monate später im Dez. 2014 ein Beitrag zum Fachgespräch. Auf der Webseite der Fraktion der Grünen findest du nichts dazu.

Der Abgeordnete Marwein wirbt auf seiner Website ungeniert für den Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk, also für einen Verein, der einen Diplom-Astrologen aus der Schweiz als Geschäftsführer beschäftigt und der im begründeten Verdacht steht, den kommerziellen Interessen von Nutznießern der Elektrosmog-Angst dienlich zu sein. Die Werbung mit dem Diagnose-Funk-Signet befindet sich in der Portalsäule rechts unten (siehe Screenshot). Andere Vereine bewirbt der Abgeordnete der "Grünen" gegenwärtig nicht.

[image]

Wäre diese Werbung nur in der Mobilfunkecke von Marweins Website, könnte man sich wundern und weiterblättern. Doch so ist es nicht. Diese Werbung kriegt jeder Besucher der Site zu sehen, auch diejenigen, die sich für ganz andere Themen auf der Website des Abgeordneten interessieren wie "Binnenschifffahrt", "Rheintalautobahn" oder "Lärm". Herr Marwein überschreitet damit für mich die Grenze zur Mauschelei zwischen ihm und dem fragwürdigen Verein.

Die Verbindung zu einem anderen fragwürdigen Verein (radikale Abtreibungsgegner) hat dem ödp-Politiker Markus Hollemann erst kürzlich den bereits sicher geglaubten Posten des Umweltreferenten der Stadt München gekostet (... weil neutrale Schwangerschaftsberatung Bestandteil des Jobs gewesen wäre). Dass diese Vereinsnähe Hollemann zu Fall brachte, so beklagt es die ödp, sei u.a. das Ergebnis einer "gnadenlosen Diffamierungskampagne" der Münchener "Grünen" gewesen. Die ödp vertauscht hier Ursache und Wirkung: Denn es war ein taktischer Fehler Hollemanns, auf seiner eigenen privaten Website seine Sympathien für die Abtreibungsgegner öffentlich zu bekunden, so wie Marwein dies jetzt mit seinen favorisierten Mobilfunkgegnern noch heftiger macht.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Anti-Mobilfunk-Verein

Thomas Marwein unterstützt Elektrosensiblen-Petition

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.06.2015, 12:02 (vor 3243 Tagen) @ H. Lamarr

Der Abgeordnete Marwein wirbt auf seiner Website ungeniert für den Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk, also für einen Verein, der einen Diplom-Astrologen aus der Schweiz als Geschäftsführer beschäftigt und der im begründeten Verdacht steht, den kommerziellen Interessen von Nutznießern der Elektrosmog-Angst dienlich zu sein.

Herr Marwein muss überzeugter Mobilfunkgegner sein. Denn er gehörte mit zu den ersten, die sich bei dieser Petition in die Liste der Unterstützer eingetragen haben (wenn sich niemand anders seines Namens bediente). Klar, jedem steht es frei, Petitionen seiner Wahl offen zu unterstützen, das ist nicht Anlass meines Postings. Befremdlich finde ich, was Herr Marwein unterstützt, nämlich die Forderung nach zahlreichen strahlungsarmen Schutzzonen für sogenannte Elektrosensible in Deutschland. Diese Forderung aber ist absurd, denn bislang ist es weltweit noch keinem einzigen angeblichen Elektrosensiblen gelungen, seine behauptete Fähigkeit zur Feldwahrnehmung unter strenger wissenschaftlicher Aufsicht nachzuweisen. Herrn Marwein folgt puren Behauptungen und ignoriert den wissenschaftliche Konsens. Selbst das könnte ich noch mit Mühe verkraften, wäre da nicht die Nähe des Politikers zu dem Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk was für mich gleichbedeutend ist mit Nähe zur Geschäftemacherei mit irrationalen Ängsten gegenüber Elektrosmog. Kein Landtagsabgeordneter hat mMn in diesem dubiosen und intriganten Umfeld etwas zu suchen, selbst wenn er einer Partei angehört, die für ihre teils absurden Ansichten berühmt-berüchtigt ist, und die sich nach 30 Jahren auch schon mal öffentlich von Forderungen distanzieren muss, die sie einmal für vertretbar gehalten hat.

Sollte es Kalkül von Herrn Marwein sein, mit seinen Anti-Mobilfunk-Auftritten die Gunst der Wähler auf sich zu lenken, muss er sich auf böse Überraschungen gefasst machen. Die Abwahl seines bayerischen Parteifreundes Dr. Martin Runge und dessen Nachfolgerin als mobilfunkpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Anne Franke spricht eine deutliche Sprache. Und wenn die Grüne Jugend Baden-Württembergs auf die seltsamen Ambitionen von Herrn Marwein aufmerksam wird, kann er sich warm anziehen, sollten die hellgrünen Schwaben ebenso klarsichtig sein wie die bayerischen. Eine neue politische Heimat fände der "mobilfunkkritische" Landtagsabgeordnete bei Splitterparteien wie der ödp. Die zweite Anti-Mobilfunk-Splitterpartei nannte sich "Aufbruch", sie verging mit ihrem Gründer.

Hintergrund
Wie passend: Marwein im April 2015 zum Vorsitzenden des Arbeitskreises Petition gewählt

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Funkloch, Ziel, Petition, Wahlkampf, Splitterpartei, Karren, Landtagsabgeordneter, Anti-Mobilfunk-Verein

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum