Spiel mit der Angst unter dem Deckmantel des Umweltschützers (Allgemein)

Lilith, Donnerstag, 18.10.2012, 09:33 (vor 4227 Tagen)

Ein Fall, der an Parallelen in der Mobilfunkdebatte erinnern lässt:

"Am 19. September stachelte der französische Forscher Gilles-Eric Séralini den Widerstand der Öffentlichkeit gegen genetisch manipulierte Futtermittel an, indem er aufzuzeigen versuchte, dass Genmais bei 200 Ratten, die sich zwei Jahre lang davon ernährt hatten, große Tumore und einen frühen Tod verursacht hätten.(...)

Aber die Forschungen Séralinis warfen einige Probleme auf. Zunächst einmal ist die Rattenart Sprague-Dawley, die er verwendete, von Natur aus anfällig für Tumore. Studien über Sprague-Dawley-Ratten ergaben, dass 88 bis 96 Prozent der Exemplare, die als experimentelle Kontrollgruppe verwendet wurden, bis zu ihrem zweiten Lebensjahr Tumore entwickelten.(...)

Die Kontrollgruppe mit Ratten, die normalen Mais ohne Roundup bekamen, bestand aus nur 20 Ratten. Von diesen starben fünf innerhalb von zwei Jahren, was ungewöhnlich ist, da nach Studien über tausende normale Sprague-Dawley-Ratten in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent hätten sterben müssen.(...)

Darüber hinaus stehen Séralinis Ergebnisse im Widerspruch zu der jüngsten Metastudie über 24 Langzeitstudien (bis zwei Jahren Dauer und über fünf Generationen), die ergab, dass die Ergebnisse "keine Gesundheitsrisiken aufzeigen” und "keine statistisch signifikanten Unterschiede” zwischen Genpflanzen und konventionellen Pflanzen nahelegen.(...)

Merkwürdigerweise hat Séralini nur einer ausgewählten Gruppe von Reportern Zugriff auf seine Ergebnisse erlaubt, und von diesen eine schriftliche Erklärung erzwungen, vor der Veröffentlichung keine andere Experten zu interviewen.(...)

Die Studie wurde teilweise durch CRIIGEN finanziert, eine Gruppe, die sich gegen Biotechnologie einsetzt. Und der Vorsitzende des wissenschaftlichen Direktoriums von CRIIGEN ist kein anderer als Séralini, der auch kürzlich ein Buch (auf französisch) und einen Dokumentarfilm gegen Gen-Nahrungsmittel herausgab."

Vollständiger Text hier:
http://www.welt.de/debatte/die-welt-in-worten/article109841968/Das-Spiel-mit-der-Angst-bei-Gentechnik-und-Klima.html

Der Autor Bjoern Lomborg ist ein international renommierter Wissenschaftler und ist als Skeptiker gegenüber Umwelthysterien bekannt.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Umweltschutz, Gentechnik

Spiel mit der Angst unter dem Deckmantel des Umweltschützers

Kuddel, Donnerstag, 18.10.2012, 20:18 (vor 4226 Tagen) @ Lilith

Die Kontrollgruppe mit Ratten, die normalen Mais ohne Roundup bekamen, bestand aus nur 20 Ratten.

Das ist meiner laienhaften Meinung nach für solche auf Statistik basierenden Studien recht wenig.
Vielleicht bestand die Kontrollgruppe ja aus einer größeren Anzahl und man hat im Sinne des "richtigen" Ergebnisses lediglich nachträglich ein paar von den früh verstorbenen Expemplaren nicht mitgezählt.

Die Kontrollgruppe ist das A und O.
Kennt man schon aus der Schule:
Kommt ein mittelmäßiger Schüler in eine leistungsschwache Klasse hebt sich sein Notendurchschnitt, kommt er in eine leistungsstarke Klasse fällt sein Notendurchschnitt. Alles eine Frage der "Vergleichsgruppe".

K

Frühausfälle

Raylauncher @, Donnerstag, 18.10.2012, 21:37 (vor 4226 Tagen) @ Kuddel

Die Kontrollgruppe mit Ratten, die normalen Mais ohne Roundup bekamen, bestand aus nur 20 Ratten.


Das ist meiner laienhaften Meinung nach für solche auf Statistik basierenden Studien recht wenig.
Vielleicht bestand die Kontrollgruppe ja aus einer größeren Anzahl und man hat im Sinne des "richtigen" Ergebnisses lediglich nachträglich ein paar von den früh verstorbenen Expemplaren nicht mitgezählt.

;-)
In der Technik bezeichnet man derartige Ereignisse als "Frühausfälle". Da bei Eintreten dieser Fehler normalerweise die Garantie noch greift, kann man die Tiere kosten- und folgenlos durch gesunde Exemplare ersetzen .....

Spiel mit der Angst unter dem Deckmantel des Umweltschützers

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.11.2012, 03:02 (vor 4185 Tagen) @ Lilith

"Am 19. September stachelte der französische Forscher Gilles-Eric Séralini den Widerstand der Öffentlichkeit gegen genetisch manipulierte Futtermittel an, indem er aufzuzeigen versuchte, dass Genmais bei 200 Ratten, die sich zwei Jahre lang davon ernährt hatten, große Tumore und einen frühen Tod verursacht hätten.(...)

Auszug aus Spiegel-Online vom 28.11.2012:

Krebskranke Ratten

Genmais-Studie fällt bei EU-Behörde durch

Schockierende Bilder von Ratten, die mit Tumoren übersät waren, dazu das Reizwort Genmais: Eine Studie französischer Forscher machte europaweit Schlagzeilen. Im Nachhinein zeigt die Bewertung durch EU-Behörden und andere Forscher - wissenschaftlich war die Arbeit mangelhaft.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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