Ritalin gegen Prüfungsstress (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.07.2011, 12:54 (vor 4685 Tagen)

Unsere überzeugt elektrosensible Frau W. aus O. in M. ist eine Verfechterin der These, die in den letzten Jahren sprunghaft in die Höhe geschnellten Verschreibungszahlen für das Medikament Ritalin seien darauf zurückzuführen, dass Elektrosmog den Nachwuchs ansonsten unerträglich zappelig mache.

Nun gibt es für die Beliebtheit des Ritalin noch ein paar andere Thesen, die mit Elektrosmog nicht das geringste zu tun haben. Eine weitere solche These setze ich jetzt in die Welt, nachdem mir heute einer meiner Söhne, als er von der Abschlussprüfung in Englisch nach hause kam, folgendes erzählte:

Etwa 20 von 30 Schülern hätten unmittelbar vor der Prüfung im Klassenzimmer Ritalin genommen, das Zeugs sei unter Schülern dafür bekannt, die Konzentration erheblich steigern zu können. Nur einer aus seiner Klasse bekäme das Medikament infolge einer ärztlichen Diagnose legal. Der Junge würde auch mit einigen anderen teilen, wieder andere kämen angeblich via Internet auf krummen Wegen günstig an die Pillen heran. Mein Spross bekam seine Dosis heute von einem der ungefähr sechs Internet-Einkäufer geschenkt. Bei ihm hatte die Kapsel die versprochene Wirkung gezeigt (Konzentrationsförderung), er will einen Placebo-Effekt jedoch nicht ausschließen. Angeblich hat die Mehrzahl seiner Klassenkameraden das Medikament seit einigen Monaten im Zuge der Prüfungsvorbereitungen eingenommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ritalin, Nachwuchs

Ritalin gegen Prüfungsstress

Doris @, Freitag, 01.07.2011, 13:01 (vor 4685 Tagen) @ H. Lamarr

Hirndoping in Bildungsstätten

In diesen Tagen werden an den Universitäten, Mittel- und Berufsschulen schriftliche und mündliche Prüfungen abgelegt. Für die Studierenden ist die Zeit oft knapp, den umfangreichen Prüfungsstoff zu verarbeiten. Da ist die Verlockung zum Hirndoping gross.

Eines der beliebtesten Medikamente, um das Hirn zu dopen, ist Ritalin. Es wird in der Medizin jenen Patienten verschrieben, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden.

weiter....

unlogisch

Capricorn, Freitag, 01.07.2011, 14:50 (vor 4685 Tagen) @ H. Lamarr

Unsere überzeugt elektrosensible Frau W. aus O. in M. ist eine Verfechterin der These, die in den letzten Jahren sprunghaft in die Höhe geschnellten Verschreibungszahlen für das Medikament Ritalin seien darauf zurückzuführen, dass Elektrosmog den Nachwuchs ansonsten unerträglich zappelig mache.

Nun gibt es für die Beliebtheit des Ritalin noch ein paar andere Thesen, die mit Elektrosmog nicht das geringste zu tun haben. Eine weitere solche These setze ich jetzt in die Welt, nachdem mir heute einer meiner Söhne, als er von der Abschlussprüfung in Englisch nach hause kam, folgendes erzählte:

Etwa 20 von 30 Schülern hätten unmittelbar vor der Prüfung im Klassenzimmer Ritalin genommen, das Zeugs sei unter Schülern dafür bekannt, die Konzentration erheblich steigern zu können. Nur einer aus seiner Klasse bekäme das Medikament infolge einer ärztlichen Diagnose legal.

Merken Sie was? Die Prüfungs-Doper beschaffen sich Ritalin illegal -- aber wie kann das die Verschreibungszahlen erhöhen?

Nur, indem die legalen Patienten etwas vom ihnen verschriebenen Ritalin an Dritte abgeben. Das ist aber quantitativ sehr limitiert, denn erstens brauchen diese Patienten das Zeug ja für sich, zweitens fällt eine übertriebene "Hamsterei" ja dem Arzt auf -- vor allem, wenn diese plötzlich vor den Prüfungszeiten auftritt...

Die erhöhten Verschreibungszahlen lassen sich also nicht annähernd mit dem Prüfungs-Doping erklären.

Wenn Sie Ihre Bildung nicht nur von Wikipedia bezögen, dann hätten Sie noch andere Erklärungen als EMF dafür...

Logisch

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.07.2011, 15:13 (vor 4685 Tagen) @ Capricorn

Merken Sie was? Die Prüfungs-Doper beschaffen sich Ritalin illegal -- aber wie kann das die Verschreibungszahlen erhöhen?

Herrschaft, Sie haben recht! Taufen wir das Kind also Verkaufszahlen, und schwupps - schon ist wieder alles im Lot.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

immernoch unlogisch

Capricorn, Freitag, 01.07.2011, 15:45 (vor 4685 Tagen) @ H. Lamarr

Merken Sie was? Die Prüfungs-Doper beschaffen sich Ritalin illegal -- aber wie kann das die Verschreibungszahlen erhöhen?


Herrschaft, Sie haben recht! Taufen wir das Kind also Verkaufszahlen, und schwupps - schon ist wieder alles im Lot.

Diese Umbenennung scheitert daran, dass Ritalin rezeptpflichtig ist (fällt unters BtmG)! Oder warum haben Sie gedacht, müssen sich die Doper das Zeug illegal beschaffen?

Darum: Es geht um die Verschreibungszahlen!

Doch logisch

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.07.2011, 18:31 (vor 4685 Tagen) @ Capricorn

Darum: Es geht um die Verschreibungszahlen!

Sehe ich nicht so. Verkauft ist verkauft. Wohin ein Großabnehmer das Zeugs dann vertickt, das wissen Sie ebenso wenig wie ich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Doch logisch

Capricorn, Freitag, 01.07.2011, 22:14 (vor 4685 Tagen) @ H. Lamarr

Darum: Es geht um die Verschreibungszahlen!

Sehe ich nicht so. Verkauft ist verkauft. Wohin ein Großabnehmer das Zeugs dann vertickt, das wissen Sie ebenso wenig wie ich.

Wenn er unbedingt im Knast landen will... Auch da gilt: Kommt zwar vor, aber quantitativ marginal.

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