Hirntumorrate in England seit 1998 nahezu unverändert (Forschung)

Gast, Freitag, 18.03.2011, 23:34 (vor 4811 Tagen)

Was die lieben Mitstreiter im Elektrosmog-Report nicht zu lesen bekommen ...

Wenn Handys Hirntumore verursachen können, dann müsste sich nach der breiten Einführung des Mobilfunks und einer Latenzzeit eine Zunahme der Hintumorrate in der Bevölkerung abzeichnen. Dieser Frage sind Wissenschaftler in England nachgegangen. Das Ergebnis: Der zwischen 1985 und 2003 deutlich gestiegene Gebrauch von Handys hat sich im Beobachtungszeitraum von 1998 bis 2007 nicht in einem nennenswerten Anstieg der Inzidenzrate für Hirntumore geäußert. Ein beobachtete Anstieg der Inzidenzrate bei Tumoren im Schläfenlappen ist so gering, dass er, sollte er überhaupt auf Handys zurückzuführen sein, weniger als 1 zusätzlichen Fall pro 100'000 im Beobachtungszeitraum bedeutet. Die Autoren (Frank de Vocht, Igor Burstyn, John W Cherrie) leiten aus ihrer Studie ab, es gäbe keinen dringenden Handlungsbedarf zur Umsetzung von groß angelegten Vorsorgemaßnahmen für die Bevölkerung, um diese vor der HF-Exposition von Handys zu schützen.

Weitere Infos: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bem.20648/abstract

Quelle: E-Mail-Newsletter des Informationszentrums Mobilfunk e. V. (IZMF) | Ausgabe 84 | März 2011

[Nachtrag Admin vom 20.03.2011: Eine eher beruhigende Statistik der langfristigen Hirntumor-Entwicklung in Großbritannien gibt es hier]

Tags:
Hirntumor, Inzidenzrate, Hirntumorklage

Hirntumorrate in England seit 1998 nahezu unverändert

Doris @, Samstag, 19.03.2011, 12:00 (vor 4810 Tagen) @ Gast

Was die lieben Mitstreiter im Elektrosmog-Report nicht zu lesen bekommen ...

Vielleicht nicht als Auszug aus dem IZMF-Newsletter.

Was jedoch die IZMF-Leser ebenfalls nicht zu lesen bekommen, ist das hier.

angesprochen hier:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44963

Ein beobachtete Anstieg der Inzidenzrate bei Tumoren im Schläfenlappen ist so gering, dass er, sollte er überhaupt auf Handys zurückzuführen sein, weniger als 1 zusätzlichen Fall pro 100'000 im Beobachtungszeitraum bedeutet.

Unabhängig davon, dass der beobachtete Zeitraum für die Zeit unterhalb 10 Jahren Nutzungsdauer gilt, würde 1 zusätzlicher Fall pro 100.000 (so hat es Leszczynski nicht dramatisiert sondern einfach nur berechnet) 45.000 weitere Gehirntumore weltweit bedeuten, die ggf. auf Handynutzung zurückzuführen wären.

Und hier habe ich diese Arbeit von Frank de Vocht bereits angesprochen.
Beobachtet wurde ein - zwar minimaler - Anstieg von Tumoren im Schläfenlappen, auch Temporallappen genannt. Aber um eben diese Tumore in diesem Bereich ging es auch bei den - zwar ebenfalls wenigen - aber ungeklärten Fällen in der Interphone Studie bei einer Nutzungsdauer von über 10 Jahren.

P.S. Wie "Gast" zu dem eingestellten Text kommt, erstaunt mich allerdings ebenfalls. Denn im besagten IZMF-Newsletter Nr. 84 vom März 2011 steht er mit dem Wortlaut nicht drin.

Hirntumorrate in England seit 1998 nahezu unverändert

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.03.2011, 14:55 (vor 4810 Tagen) @ Doris

Was die lieben Mitstreiter im Elektrosmog-Report nicht zu lesen bekommen ...

Vielleicht nicht als Auszug aus dem IZMF-Newsletter.

Erfahrungsgemäß eher gar nicht. Entwarnendes passt dort mMn nicht ins Konzept, wenn sich kein Aber finden lässt (etwa: finanziert von der Industrie).

Was jedoch die IZMF-Leser ebenfalls nicht zu lesen bekommen, ist das hier.

angesprochen hier:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44963

Womit die Existenzberechtigung des IZgMF-Forums zwischen IZMF und Elektrosmog-Report wieder einmal unter Beweis gestellt wurde.

Ein beobachtete Anstieg der Inzidenzrate bei Tumoren im Schläfenlappen ist so gering, dass er, sollte er überhaupt auf Handys zurückzuführen sein, weniger als 1 zusätzlichen Fall pro 100'000 im Beobachtungszeitraum bedeutet.

Unabhängig davon, dass der beobachtete Zeitraum für die Zeit unterhalb 10 Jahren Nutzungsdauer gilt, würde 1 zusätzlicher Fall pro 100.000 (so hat es Leszczynski nicht dramatisiert sondern einfach nur berechnet) 45.000 weitere Gehirntumore weltweit bedeuten, die ggf. auf Handynutzung zurückzuführen wären.

Ja, man kann sehr vieles berechnen. Das Risiko, als Handynutzer unter 100'000 anderen Handynutzern ausgerechnet der eine zu sein, der wegen des Handygebrauchs einen Hirntumor bekommt, mag Rauchern freilich geradezu himmlisch klein vorkommen. Vorausgesetzt, das Handy lässt sich überhaupt als Verursacher überführen. Ich finde die Vocht-Studie gehört ebenso wie Interphone mit in die Entscheidungsfindung dazu, ob nun von Handys ein Risiko ausgeht oder nicht. Das Finale dürfte dann in spätestens 30 Jahren "Cosmos" setzen. Und nehmen wir mal an, es stellt sich raus: Ja, wer über Jahre hinweg häufig mit dem Handy telefoniert hat einen Risikozuwachs von 1:100'000, einen Hirntumor zu erleiden. Was dann? Nicht dieser geringe Zuwachs, sondern eher die Sorge vor 45'000 potenziellen Schadenersatzklagen dürfte möglicherweise zu einer Einschaltmeldung am Handy-Display führen: Der Bundesgesundheitsminister warnt ... Dann noch der Softkey "Kapiert, ich will jetzt aber telefonieren" und ferddisch. Nach (dann vielleicht) 40 Jahren Mobilfunkdebatte ein dürres aber mMn realistisches Ergebnis abertausender Diskussionen. Oder was glauben Sie, was im Ernstfall passieren wird?

Und hier habe ich diese Arbeit von Frank de Vocht bereits angesprochen.

Dieses Posting hatte ich nicht mehr im Sinn.

Beobachtet wurde ein - zwar minimaler - Anstieg von Tumoren im Schläfenlappen, auch Temporallappen genannt.

Damit auch Techniker mal sehen, wovon hier die Rede ist folgendes Bild. Den Schäfenlappen hätte ich weiter vorn (links) und weiter oben vermutet, er ist aber dort, wo auch die Ohren und damit Handys inkl. ihrer Antenne sind.
[image]
Bild: http://www.epilepsie-infos.de/patienten/was_ist_epilepsie/im_fokus_das_gehirn.html

P.S. Wie "Gast" zu dem eingestellten Text kommt, erstaunt mich allerdings ebenfalls. Denn im besagten IZMF-Newsletter Nr. 84 vom März 2011 steht er mit dem Wortlaut nicht drin.

In diesem Fall bin ich der "Gast". Bekanntlich poste u.a. ich gerne als Gast, wenn ich Texte anderer einstelle. Der Text des IZMF war mir nach dem Rüberkopieren aber zu widersprüchlich (Vocht sehe ich z.B. nicht als US-Wissenschaftler), so dass ich das Posting letztlich anhand des Abstracts neu formuliert habe - noch immer eingeloggt als "Gast". Den Gedanken an ein Umlenken auf "spatenpauli" habe ich der Umstände wegen verworfen und erwartet, dass sich sowieso niemand an dem Posting stört. Da habe ich Ihre Aufmerksamkeit mal wieder unterschätzt.

[spatenpauli: editiert am 19.03.2011, 16:28 Uhr]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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