"Muss man das Handy fürchten?" (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 03.01.2010, 15:44 (vor 5249 Tagen)

FGF verweist in seinem letzten Newsletter auf den Beitrag "Muss man das Handy fürchten" von Frédéric Dubois, der in dem aktuellen Magazin des Europäischen Forschungsraums erschienen ist.

Da dieser Beitrag nun von den diversen Kritikerseiten aufgenommen wurde und damit in der Schweiz sogar argumentiert wird als "Stand der Forschung Ende 2009/Anfang 2010" verweise ich nun doch auf diesen Beitrag und führe auf, warum er mir nicht so bedeutend erscheint, wie er dies für die anderen Kritiker ist.

1.) inhaltlich machte mich dieser Beitrag sofort stutzig, weil da einiges durcheinandergeworfen wurde. Um das jedoch zu erkennen muss man mit der Mobilfunkdebatte vertraut sein.

2.) Der Verfasser des Artikels ist Frédéric Dubois*

3.) Was ist das für ein Magazin
http://de.wikipedia.org/wiki/Research_eu

Warum es nicht so ist, wie es H. Jakob u.a. sehen, ist, dass dieses Magazin ohne bestimmten Rhytmus erscheint, und es im Jahr 2009 z.B. bisher nur 3 Ausgaben gab. Und die letzte Ausgabe und damit die aktuelleste ist vom Juli 2009 und darin erschien auch der Artikel. Somit entspricht es nicht dem Stand der Forschung Ende 2009/2010 und es sind auch nicht "erste erschreckende Interphone-Ergebnisse".

Da nicht bekannt ist, wann dieses Magazin erschien (warum erfährt man erst jetzt davon?) könnte ich mir vorstellen, dass es einen Zusammenhang mit diesem Hype hier sein könnte.

Fazit für mich: eine olle Kamelle, die entsprechend aufbereitet durch's Netz gejagt wird. Manchmal wäre ein bisschen mehr Strebertum durchaus angebracht ;-).

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research*eu, das Magazin des Europäischen Forschungsraums will zur Erweiterung der demokratischen Debatte zwischen Wissenschaft und Gesellschaft beitragen. Es wird, von unabhängigen Journalisten verfasst und analysiert und stellt Forschungsprojekte, Ergebnisse sowie Initiativen vor, deren Akteure, Frauen und Männer, zur Stärkung und Bündelung der wissenschaftlichen und technologischen Exzellenz Europas beitragen. research*eu wird - auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch – vom Referat Information und Kommunikation der GD Forschung der Europäischen Kommission herausgegeben.

Tags:
, Manipulation

HUJ et al.

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.01.2010, 16:35 (vor 5249 Tagen) @ Doris

Warum es nicht so ist, wie es H. Jakob u.a. sehen, ist, ...

Da mache ich es mir inzwischen einfacher: Wenn HUJ et al. Ufo-Alarm schlagen, dann weiß ich nach rund acht Jahren Erfahrung mit ihm und al., dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder nur ein Heißluftballon gestartet wurde. Ich kann mich an keinen einzigen Alarm der "Interphone–erste-erschreckende-Ergebnisse"-Klasse erinnern, der auch nur ansatzweise das Theater rechtfertigen konnte, das HUJ et al. darum entfachten. In aller Regel dramatisieren HUJ et al. ja nur mit ein paar selbst hinzugefügten Zeilen Meldungen, die sie irgendwo aufschnappen - dies erspart ihnen mühsames "Strebertum". Aber: Sowas stumpft einen ab, wenn man solches Zeugs immer wieder neu aufgetischt bekommt. HUJ et al. haben sich deshalb für mich als ernst zu nehmende Informationsquellen schon vor Jahren erledigt. Wenn ich was genau wissen will, besorge ich mir das direkt aus sauberen Quellen. Und deshalb beruhigen mich HUJ-et-al.-Alarme inzwischen mehr als dass sie mich beunruhigen können. Ihre Analyse der aktuellen Verdrehung bestätigt mir, dass ich mir diese - eigentlich unzulässig bequeme - Einschätzung weiterhin ohne großes Risiko leisten kann ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Warum ich mir die Mühe mache Falschaussagen zu widersprechen

Doris @, Sonntag, 03.01.2010, 17:44 (vor 5249 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Sonntag, 03.01.2010, 18:11

Da mache ich es mir inzwischen einfacher: Wenn HUJ et al. Ufo-Alarm schlagen, dann weiß ich nach rund acht Jahren Erfahrung mit ihm und al., dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder nur ein Heißluftballon gestartet wurde.

Sie wissen das. Für Sie sind diese Richtigstellungen auch nicht gedacht ;-) . (Konnte ich es jetzt so ausdrücken, dass Sie es nicht als Geringschätzung Ihrer Wertigkeit für mich sehen? :wink: )

Es wachsen immer noch BIs aus dem Boden und zwar noch solange, bis O2 sein Netz endgültig installiert hat und dann geht es weiter, denn es werden Standorte für den Behördenfunk TETRA gesucht und der Protest geht weiter (dazu habe ich erst vor wenigen TAgen was gelesen, was ich jetzt nicht gerade finde).
Nachtrag: 18.05: Hier ist der TETRA Bericht.

So, und diese BIs die gestalten - nicht alle - aber manche eine Website dazu. Und diese Websites werden gefüttert mit Material und zwar nicht mit dem, was hier diskutiert wird. Und ich hege ein klein wenig die Hoffnung, wenn ich mir die Mühe mache hier was zu schreiben, dass es für diejenigen ist, die beim Googeln vielleicht auch hier landen und dann in der einen oder anderen Sache eine Korrektur so mancher dramatisierten Berichte findet, die oft nur auf Verdrehungen und Behauptungen fußen. Wichtig ist, m.E. nicht ins Gegenteil zu verfallen und alles zu verharmlosen, weil man sich ärgert über die Paniker, genervt ist nach vielen Jahren unendlicher Mühe und Frust und gegen den offensichtlichen Stuss meint nicht anzukommen.

Und der Hintergrund meiner Gedankengänge ist eine aktuelle Sache bei uns vor Ort.

Funkmast sorgt für Proteste

Und flugs die darauf installierte Website mit all den allseits bekannten Bürgerwellen-News.

Bürgerwelle und dortige Interessengemeinschaft sind wohl auch verbandelt.

Und selbstverständlich ist auf dieser Website ja auch das "berühmte" Interview mit Dr. Mutter aufgeführt, welches in der hier am meisten gelesenen Tageszeitung abgedruckt war und aufgrund der Sendemastgeschichte sicherlich nochmals anders wahrgenommen wird, als ohne diese aktuelle Sache. Wissen Sie Laiz ist nicht München, im ländlichen Bereich werden Sendemasten anders gesehen und auch anders bekämpft als in Städten.

Und da es ja vor Weihnachten war, das Fest an dem die "Handy-Frage" regelmäßig bei den Familien auf den Tisch kommt, sorgte das Interview sicherlich nochmals für mehr Unruhe als zu "normalen" Zeiten. Die Botschaft die bei mir ankam, lautete, "meine Tochter will ein Handy, aber es gibt deswegen Streit, denn die Sache mit den Gehirntumoren soll ja jetzt wirklich Fakt sein, habe ich gelesen"

So, und wenn mir jetzt einer unterstellt, dass ich auch in der Richtung meine Denkweise geändert habe, dem möchte ich sagen. Ich finde diese Aussagen von Dr. Mutter verwerflich, weil.....

die Interphone-Studie wird nicht in dieser Deutlichkeit eine Aussage machen, wie es Dr. Mutter im Interview sagte. Die Leute werden verunsichert und sind irgendwann abgestumpft gegenüber solchen Meldungen und man kann sie mit echten Fakten irgendwann nicht mehr erreichen.

Wie sagte dieser Kinderarzt "wenn man immer wieder schreit "der Wolf ist da", dann hört keiner mehr hin, wenn er wirklich mal da ist.

Und solche Sachen sind es, die mich ankotzen...

Tags:
Fehler, TETRA, Richtigstellung, Klarstellung, Falschaussage

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