Schmerzforscher fälschte 21 Studien (Forschung)

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.04.2009, 14:24 (vor 5498 Tagen)

Ein führender Schmerzforscher manipulierte zahlreiche Studien. Ärzte weltweit behandelten Patienten jahrelang auf der Basis der gefälschten Ergebnisse.

Insgesamt 21 Studien umfasst die Giftliste, die das in San Francisco erscheinende Journal „Anesthesia & Analgesia“ nun als in wesentlichen Teilen „fabricated“ – fingiert – deklarieren musste. Sie erschienen zwischen 1996 und 2008. Hauptautor jeweils: „Reuben SS“. Und weltweit fragen sich Schmerzmediziner und Orthopäden, ob die Wahl der Arzneimittel, die sie verabreichten, davon geprägt – und vielleicht sogar zum Schaden von Patienten war.

Stutzig macht der Blick auf die Medikamente, die in den gefälschten Studien so gut wegkamen. Alle drei stehen im Angebot von Pfizer. Der weltgrößte Pharmakonzern habe „in den USA fünf unabhängige, von Forscherseite initiierte Studien finanziert, die von Dr. Reuben geleitet wurden“, beantwortet Pfizers Deutschland-Zentrale in Berlin eine FOCUS-Anfrage. Außerdem war Reuben einer der regelmäßig von Pfizer beschäftigten Gastreferenten, für geschätzte 5000 Dollar pro Vortrag.

Kompletter Beitrag: Medizinskandal - Mittel sucht Zweck

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Wissenschaftliches Fehlverhalten

Schmerzforscher fälschte 21 Studien

Robert, Samstag, 18.04.2009, 18:09 (vor 5498 Tagen) @ H. Lamarr

Was will uns Spatenpauli damit sagen?

Schmerzforscher fälschte 21 Studien

Doris @, Samstag, 18.04.2009, 19:15 (vor 5498 Tagen) @ Robert

Was will uns Spatenpauli damit sagen?

weiß ich nicht, was spatenpauli damit sagen will. Aber dieser Beitrag bestätigt doch nur das, was wir tagtäglich erleben, wenn wir Nachrichten schauen und Zeitungen lesen. Es wird betrogen und besch....en, jederzeit und überall.
Oder sehen Sie das nicht so?

Dieser Beitrag zu dem Fälschungsskandal ist auch interessant.

Insgesamt rauscht es nun auch hier im Blätterwald ;-)

Schmerzforscher fälschte 21 Studien

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.04.2009, 19:38 (vor 5498 Tagen) @ Doris

Was will uns Spatenpauli damit sagen?

Es wird betrogen und besch....en, jederzeit und überall.

Genau das wollte ich mit dem Posting sagen. Der Zusammenhang zu Mobilfunk mag nicht offensichtlich sein, er ist aber da. Denn Sendemastengegner wie Peter Hensinger oder Dr. Karl Richter bauen meiner Einschätzung nach auf eben solchen Vorfällen auf und versuchen dem Gespenst einer korrupten Wissenschaft im Sold der Mobilfunkindustrie konkrete Gestalt zu geben. Dem kann man sich dann nicht leicht entziehen, denn die Korruption in der Wissenschaft ist schließlich - Reuben zeigt es wieder einmal drastisch - real existent und unbestritten. Dass Reuben mit Mobilfunk nichts am Hut hat, kann Hensinger und Richter egal sein, sie können nämlich als Nutznießer solcher Skandale fest darauf bauen, dass Leser ihre Behauptungen, in der Mobilfunkforschung gehe es korrupt zu, beifällig benicken und beklatschen werden - auch wenn meiner Kenntnis nach kein einziger Fall von Forschungsbetrug im Zusammenhang mit der Mobilfunkforschung aufgedeckt wurde - zumindest keiner, bei dem die Mobilfunkindustrie dumm dastand. Dies kümmert Extrapolisten und Interpolationesen freilich wenig.

[Hinweis Admin: aus Rechtsgründen editiert am 28.07.10]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Schmerzforscher fälschte 21 Studien

Robert, Samstag, 18.04.2009, 20:24 (vor 5498 Tagen) @ H. Lamarr

Was will uns Spatenpauli damit sagen?

Es wird betrogen und besch....en, jederzeit und überall.

Genau das wollte ich mit dem Posting sagen.

Ich halte es für bedenklich, einen gesamten Wissenschaftszweig oder gar "die Wissenschaft" unter Generalverdacht zu stellen. Fehltritte gibt es, keine Frage.

Die Leute haben viel zu verlieren. Keine Ahnung, was Reuben den Rest seines Lebens macht.
Professoren sind nach meiner Erfahrung sehr vorsichtig. In Deutschland eben Verbeamtete, denen die sichere Pension wichtig ist. Für die steht enorm viel auf dem Spiel und für ein paar zehntausend Euronen lassen die sich nicht kaufen.
Auch für die Postdocs wäre die Karriere beendet, wenn ihnen wissenschaftliches Fehlverhalten nachgewiesen würde.
Kurzum, eine ganze Society lässt sich meiner Meinung nach nicht kaufen.

Und wie Manipulationen aufgedeckt werden, sieht man doch schön am Fall Rüdiger.

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Wissenschaftliches Fehlverhalten

16 Klimaforscher unter Fälschungsverdacht

H. Lamarr @, München, Montag, 04.05.2009, 11:51 (vor 5482 Tagen) @ H. Lamarr

Forscher sollen Publikationen erfunden haben

Eigentlich untersuchen sie den Regenwald in Indonesien, nun stehen mehr als ein Dutzend Göttinger Forscher selbst vor einer Untersuchungskommission. Nach SPIEGEL-Informationen sollen sie beim Antrag auf Förderung geschwindelt haben - und manche Publikationen einfach erfunden.

Hamburg - 16 Wissenschaftler der Georg-August-Universität Göttingen müssen sich vor einer Untersuchungskommission der Hochschule wegen des Verdachts auf wissenschaftliches Fehlverhalten verantworten. Das bestätigte Uni-Präsident Kurt von Figura dem SPIEGEL. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Die Forscher sollen in einem Antrag auf Forschungsförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) falsche Angaben über Publikationen gemacht und teilweise Veröffentlichungen erfunden haben.

Vollständiger Artikel ...

Kommentar: Wieder ein Schwall Wasser auf die Mühlen derjenigen, die solche Fälle dazu verwenden, die Integrität aller am Mobilfunk forschenden Wissenschaftler infrage zu stellen. Auf diese Weise lassen sich entwarnende Studien kinderleicht auf Korruption im Wissenschaftsbetrieb zurückführen. Bringt dasselbe System alarmierende Studien hervor, ist von Korruptionsverdacht schlagartig keine Rede mehr. So einfach ist das bei manchen Leuten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Göttingen

16 Klimaforscher unter Fälschungsverdacht

Schmetterling @, Dienstag, 05.05.2009, 11:47 (vor 5481 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Wieder ein Schwall Wasser auf die Mühlen derjenigen, die solche Fälle dazu verwenden, die Integrität aller am Mobilfunk forschenden Wissenschaftler infrage zu stellen...


Ein Ergebnis kann man auch fälschen indem man unterlässt, eine zielgerichtete Untersuchung zu machen.

Bsp.: Vogelgrippe
Brisant (und ein typisches Beispiel für unsere heutige Medienlandschaft) finde ich (Zitat aus dem Bericht) :

"Meine Bitte nach einer umfassenden diagnostischen Abklärung wurde strikt abgelehnt, also keine gründliche pathologisch-anatomische Untersuchung, keine Futter-, Wasser-, Einstreuuntersuchung. Ich mußte mich viel mehr fragen lassen, ob ich studiert habe, um so ein Ansinnen an eine staatliche Einrichtung zu stellen!!! "

Welche Parallelen!

zum Bericht: http://www.wai.netzwerk-phoenix.net/index.php?option=com_content&view=article&id=59&Itemid=77

Auf der gleichen Webseite gibt es übrigens einen sehr aufschlussreichen Kommentar zur Schweinegrippe:
http://www.wai.netzwerk-phoenix.net/index.php?option=com_content&view=article&id=79&Itemid=95


der Schmetterling

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