Internetsurfen über WLAN-Funk könnte Herz beeinflussen (Allgemein)

Doris @, Freitag, 12.12.2008, 00:33 (vor 5632 Tagen)

Was ist an diesem Effekt eigentlich so schlimm? ▼

H. Lamarr @, München, Freitag, 12.12.2008, 15:35 (vor 5631 Tagen) @ Doris

dieser Artikel...;-)

Haben Sie mich also beim Fremdgehen in Flagranti erwischt ;-).

Danke, Doris, allerdings finde ich den Artikel nicht so interessant wie der Teilnehmer R.B. im hese-Forum. Denn die Behauptung, Funk wirke sich auf die Herzratenvariabilität aus, ist ja nun alles andere als neu, Konkretes dazu ist in dem Artikel jedoch Mangelware, dafür ist der Konjunktiv Massenware und die dort genannte Anzahl der Probanden kommt über die Anzahl sozialdemokratischer Bundeskanzler seit 1945 auch nicht hinaus. Da wüsste v. Klitzing bestimmt viel mehr zu berichten, er testet immerhin seit Jahren ES auf deren Herzratenvariabilität. Wie er das macht, weiß ich nicht, die Mainzer-Studie hat es jedenfalls auch gemacht und mal (ohne Befeldung) nachgeschaut, ob die Herzratenvariabilität von rund 130 selbstdiagnostizierten ES eine nennenswert andere ist als die von 100 Kontrollpersonen. Ergebnis: kein auffälliger Unterschied.

Zu allem Überfluss will mir auch nicht einleuchten, was an winzigen Änderungen der Herzschlagfrequenz unter Einwirkung von W-LAN (Pegel?) eigentlich so schlimm ist. Leider erklärt der Artikel mit keinem Wort, wieso solche Änderungen eine "massive gesundheitliche Beeinflussung" darstellen sollen. Das gibt mir Gelegenheit, die alte Geschichte mit der "blöden Kuh" endlich zu bereinigen: Also, wenn meine Frau nach einem heißen Bad im Eva-Kostüm zu mir ins Schlafzimmer kommt, dann ändert dies meine Herzschlagfrequenz derart, dass es kein EKG braucht und auch keine spezielle Software, um dies zu erkennen. Eine massive gesundheitliche Beeinflussung konnte ich dennoch nur im besten positiven Sinne registrieren.

Was ich sagen will: Verströmt die salzhaltige Meldung nicht ein bisschen stark den inzwischen vertrauten Kanalgeruch einer Dramatisierung mit leeren Rohren?

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=27113

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mainzer-Studie, Herzratenvariabilität

natürliche und unnatürliche Auslöser

Doris @, Freitag, 12.12.2008, 22:30 (vor 5631 Tagen) @ H. Lamarr

Das gibt mir Gelegenheit, die alte Geschichte mit der "blöden Kuh" endlich zu bereinigen: Also, wenn meine Frau nach einem heißen Bad im Eva-Kostüm zu mir ins Schlafzimmer kommt, dann ändert dies meine Herzschlagfrequenz derart, dass es kein EKG braucht und auch keine spezielle Software, um dies zu erkennen. Eine massive gesundheitliche Beeinflussung konnte ich dennoch nur im besten positiven Sinne registrieren.

WLAN Strahlung soll eine "künstliche" Strahlung sein. So steht es zumindest in diesem Bericht, der aktuell die Runde macht und wirkt sich vielleicht als unnatürlicher Auslöser negativer auf die Herzfrequenz aus, als der gewohnte Anblick Ihrer Frau im Evakostüm. ;-) Da Ihre Frau Sie wohl mehr am PC neben WLAN Router antrifft als im Schlafzimmer, sollte sie Sie nach dem heißen Bad vorsorglich nicht am PC abholen kommen, da hier ein Mix zwischen natürlich und unnatürlich entstehen kann, der Ihr Herz vielleicht ganz schön ins Stolpern bringt. Oder aber, sie soll sich was anziehen :wink:

Internetsurfen über WLAN-Funk könnte Herz beeinflussen

Kuddel, Samstag, 13.12.2008, 01:19 (vor 5631 Tagen) @ Doris

Ich zitiere mal:

„Ab dem Zeitpunkt, ab dem WLAN aktiviert war, sah man bei zwei deutliche Veränderungen, in einem Fall eine leichte Veränderung. Der Körper reagiert also offenbar mit einer Stressreaktion.

Also: Ein WLAN Sender, viele Kabel und weil die EKG Signale winzig klein sind, ein ein hochempfindliches Verstärkersystem mit mehr als 10.000 facher Verstärkung.

Was passiert mit einem "normalen" Verstärker (Kofferradio, Plattenspieler) , wenn man ihn in die Nähe gepulster HF-signale bringt (Handy,DECT,WLAN) ?

Er demoduliert und am Ausgang brummt es. Warum sollte das beim EKG Verstärker anders sein ?

Die echten Pulse vom EKG und die zusätzlich demodulierten WLAN Sendepulse könnten sich überlagern, ergibt in Summe eine höhere Pulsfrequenz.
Eine weitere Fehlerquelle ist dabei die Abtastrate des Digitalisieres, welcher "Geistersignale" durch Mischung produzieren kann.

„Selbst als es wieder abgeschaltet war, wirkte das Funksystem nach. „Es dauerte einige Minuten, bis der Stress, der während des aktiven WLAN erzeugt worden war, abgebaut war.“

Das spräche natürlich dafür, daß der Funk nicht mehr im Spiel ist, aber nun erinnern wir uns an folgenden Satz:

Über eine spezielle Software rechnete er dann die EKG-Messdaten in Herzfrequenzdaten um....

Bei dieser "speziellen Software" wird es sich um eine Fourier Transformation gehandelt haben. Das ist ein mathematischer Algorithmus. Die normale Herzrate beträgt ca 1 Schlag pro Sekunde, also 1Hz.
Wenn man über eine Fouriertransformation z.B. 1/100 Hz Frequenzabweichung auflösen möchte, so benötigt der Algorithmus Daten über mindestens 100 Sekunden, bis das erste Ergebnis aus dem Algorithmus herauspurzelt und auch 100 Sekunden nachdem die letzen Daten eingespeist wurden, purzeln noch Ergebnisse heraus...

Wurde diese Signalverarbeitungszeit (Verzögerung) von dem Diplomanden der Fach-Hochschule korrekt
berücksichtigt ?

Internetsurfen über WLAN-Funk könnte Herz beeinflussen

Schmetterling @, Samstag, 13.12.2008, 05:18 (vor 5631 Tagen) @ Kuddel

„Ab dem Zeitpunkt, ab dem WLAN aktiviert war, sah man bei zwei deutliche Veränderungen, in einem Fall eine leichte Veränderung. Der Körper reagiert also offenbar mit einer Stressreaktion.

Wäre ein "Messfehler" oder ein durch "Geräte hervorgerufener Fehler" die Ursache, hätten dann nicht bei allen Personen die Veränderungen gleich sein müssen?

Internetsurfen über WLAN-Funk könnte Herz beeinflussen

Kuddel, Samstag, 13.12.2008, 21:45 (vor 5630 Tagen) @ Schmetterling

Wäre ein "Messfehler" oder ein durch "Geräte hervorgerufener Fehler" die Ursache, hätten dann nicht bei allen Personen die Veränderungen gleich sein müssen?

Im Prinzip haben Sie Recht, aber:
Bedingung wäre, daß die Kabel (in welche die Störungen wie bei einer Antenne einkoppeln) bei allen 3 Probanden zu 100% identisch verlegt wurden.
Die Probanden haben vermutlich selbst schon unterschiedliche Abmessungen (Körpergröße, Körperbau), so daß die Elektroden schon von daher nicht gleich plaziert werden können. Außerdem ist wahrscheinlich auch die Grund-Herzfrequenz unterschiedlich.
Auch der Abstand zwischen WLAN Router und Probanden dürfte von Fall zu Fall etwas streuen.

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