8 bis 25 mW/m² im Kindergarten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 29.01.2008, 22:39 (vor 5950 Tagen)

Antenne kommt selten allein

Jena. (tlz/tb) Der Antennenwald auf dem Hochhaus Emil-Höllein-Platz sucht in Jena-Nord seinesgleichen. 13 Sendeanlagen sind auf dem Flachdach aneinandergereiht. Zumindest eine strahlt womöglich unvorteilhaft in die Landschaft aus, genau in den Garten des Montessori-Kindergartens "Munketal".

Stadträtin Jennifer Schubert (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) brachte das Thema zuletzt im Stadtrat zur Sprache, als die Stadtverwaltung über Mobilfunkanlagen im Stadtgebiet berichtete. Laut Schubert haben bereits im Jahr 2006 Messungen in dem Kindergarten stattgefunden, die Elektrosmog-Werte von 8 bzw. 25 Milliwatt pro Quadratmeter ergeben haben. Die Zahlen liegen zwar weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, für Deutschland (4,5; 5 bzw. 10 Watt pro Quadratmeter sind laut Bundesimmissionsschutz-Gesetz in dauerhaft benutzten Räumen zulässig).

Aber die im Kindergarten gemessen Werte überschreiten den Wert von 1 Milliwatt pro Quadratmeter, den zum Beispiel die Bundesärztekammer als Vorsorgewert fordert. Und sie sind deutlich höher als an den meisten anderen Punkten Jenas, an denen die Bundesnetzagentur Messungen durchgeführt hat.

Wie aus dem Kindergarten zu erfahren war, haben sich Eltern schon vor geraumer Zeit in der Sache gekümmert. Die Vermutung liegt nahe, dass für den im Munketal überraschend hohen Elektrosmog-Wert eine ungünstig ausgerichtete Einzelantenne der Grund sein könnte. Womöglich trifft deren Kernstrahl ausgerechnet den Kindergarten, der sich etwa 200 Meter Luftlinie vom Hochhaus entfernt am Hang befindet.

Weiter ...


Kommentar: Wenn hier korrekt gemessen wurde (keine Hochrechnung) und nicht etwa DECT-Spitzenwerte hier mit hineingemischt wurden, dann sind dies beängstigend hohe Belastungswerte, denen ich meine Kinder nicht aussetzen täte.

((Nachtrag 22.02.2009:
Bundesärztekammer, und Mobilfunk-Infrastruktur und Schutz der Bevölkerung aus Sicht von Regierung und Politik))

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Leistungsflussdichte, Politik, Bundesärztekammer, Kindergarten, Messwerte, Grünen, Werte, Immissionen

0,008 - 0,025 Watt

Zulunation, Mittwoch, 30.01.2008, 20:14 (vor 5949 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Wenn hier korrekt gemessen wurde (keine Hochrechnung) und nicht etwa DECT-Spitzenwerte hier mit hineingemischt wurden, dann sind dies beängstigend hohe Belastungswerte, denen ich meine Kinder nicht aussetzen täte.[/i]

Spatenpauli, meinen Sie das im ERNST? Da stand mW, nicht W/m2...

zulu

0,008 - 0,025 Watt

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 31.01.2008, 23:06 (vor 5948 Tagen) @ Zulunation

Kommentar: Wenn hier korrekt gemessen wurde (keine Hochrechnung) und nicht etwa DECT-Spitzenwerte hier mit hineingemischt wurden, dann sind dies beängstigend hohe Belastungswerte, denen ich meine Kinder nicht aussetzen täte.


Spatenpauli, meinen Sie das im ERNST? Da stand mW, nicht W/m2...

Ja klar meine ich das im Ernst. Von nach Gutdünken geforderten oder von persönlicher Gefahreneinstufung geprägten Grenzwertforderungen halte ich noch immer nichts, deshalb orientiere ich mich am alten Salzburger Vorsorgewert von 1 mW/m², der momentan durch die gleichlautende Forderung der "BioInitiative" ein Comeback erlebt. Weder damals in Salzburg noch heute bei den BioInitiativlern sind Spinner am Werk, sondern besonnene Wissenschaftler, wie ich dies aus der Teilnahme von Prof. Kundi schließe. Solange ich mich pudelwohl fühle wären mir 8 mW/m² oder mehr noch wurscht, aber dies gilt nur für mich, bei Kindern im Kindergartenalter (also ab 3 Jahren) hört für mich der Spaß bei spätestens 1 mW/m² auf.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

8 bis 25 mW/m² im Kindergarten

Raylauncher @, Donnerstag, 31.01.2008, 21:18 (vor 5948 Tagen) @ H. Lamarr

Laut Schubert haben bereits im Jahr 2006 Messungen in dem Kindergarten stattgefunden, die Elektrosmog-Werte von 8 bzw. 25 Milliwatt pro Quadratmeter ergeben haben. Die Zahlen liegen zwar weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, für Deutschland (4,5; 5 bzw. 10 Watt pro Quadratmeter sind laut Bundesimmissionsschutz-Gesetz in dauerhaft benutzten Räumen zulässig).

Ich kann mir kaum vorstellen, wie Leistungsdichten von >8 mW/m² innerhalb eines Gebäudes von einem 200m entfernten Mobilfunkstandort auf einem Hochhaus hervorgerufen werden sollen. Egal, wie dessen Antennen ausgerichtet sind. Es liegt nahe, dass bei dieser "Messung" alles Mögliche mitgemessen worden sei.

Raylauncher

Tags:
Wohnung

8 bis 25 mW/m² im Kindergarten

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 31.01.2008, 22:52 (vor 5948 Tagen) @ Raylauncher

Ich kann mir kaum vorstellen, wie Leistungsdichten von >8 mW/m² innerhalb eines Gebäudes von einem 200m entfernten Mobilfunkstandort auf einem Hochhaus hervorgerufen werden sollen. Egal, wie dessen Antennen ausgerichtet sind. Es liegt nahe, dass bei dieser "Messung" alles Mögliche mitgemessen worden sei.

Im Originaltext heißt es: ... Zumindest eine strahlt womöglich unvorteilhaft in die Landschaft aus, genau in den Garten des Montessori-Kindergartens "Munketal".

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

8 bis 25 mW/m² im Kindergarten

underground, Freitag, 01.02.2008, 08:12 (vor 5948 Tagen) @ H. Lamarr

Im Originaltext heißt es: ... Zumindest eine strahlt womöglich unvorteilhaft in die Landschaft aus, genau in den Garten des Montessori-Kindergartens "Munketal".

Na, dass möchte ich doch mal sehen, wie die das dort herausbekommen haben wollen.
Wenn man sich die Standortdatenbank der BNetzA im Internet anschaut, ist dort nicht nur der hier angeprangerte Standort zu sehen, sondern wenigstens ein halbes Dutzend in der näheren Umgebung.

Frequenzselektiv wird dort wohl kaum gemessen worden sein.
Dazu fehlt es wahrscheinlich schon am Geld, um einen geeigneten, nach den Anforderungen der SSK messenden Techniker finden und bezahlen zu können.

Mein Fazit: Heiße Luft aus den Reihen der Grünen, die mal wieder auf sich aufmerksam machen wollen.
Frage: Sind dort demnächst Kommunalwahlen?

underground

8 bis 25 mW/m² im Kindergarten

helmut @, Nürnberg, Freitag, 01.02.2008, 10:30 (vor 5947 Tagen) @ Raylauncher

Ich kann mir kaum vorstellen, wie Leistungsdichten von >8 mW/m² innerhalb eines Gebäudes von einem 200m entfernten Mobilfunkstandort auf einem Hochhaus hervorgerufen werden sollen. Egal, wie dessen Antennen ausgerichtet sind. Es liegt nahe, dass bei dieser "Messung" alles Mögliche mitgemessen worden sei.

Laut Datenbank der Bundesnetzagentur wurde dies nichteinmal außerhalb des Kindergartengebäudes erreicht.
Dort beträgt die Gesamtsumme weniger als 3 mW/m² (Mobilfunk + Rundfunk usw) im Freigelände.

Aber wie wörtlich nimmt man: " ... in dem Kindergarten ... "

Ich denke zuerst "im Gebäude" aber es kann auch "im Garten" bedeuten.

Und die 25 mW/m² kann man evtl. damit erreichen, wenn man rechnerisch
alle Antennen mit maximaler Leistung und Kanalbestückung
genau in den Garten strahlen lässt.
-(Oder nahe am DECT im Kindergartengebäude misst)-


MfG
Helmut

Tags:
Messung, Messwerte

8 bis 25 mW/m² im Kindergarten

Paul, Freitag, 01.02.2008, 11:40 (vor 5947 Tagen) @ helmut

Frage an Helmut,
was wäre in so einem Fall vom Einsatz von Personendosimetern zu halten?

Tausendfach unter Grenzwert!

helmut @, Nürnberg, Freitag, 01.02.2008, 19:03 (vor 5947 Tagen) @ Paul

Frage an Helmut,
was wäre in so einem Fall vom Einsatz von Personendosimetern zu halten?


Nichts, Paul

wem und was bringen Personendosimeter in diesem Fall?

Die Grenzwerte liegen bei ca 10 W/m².

Man stellt vielleicht fest, daß die Kinder 1 oder vielleicht auch 10 mW/m² stundenlang "ertragen" müssen.

Das ist Tausendfach unterhalb des gesetzlich Zulässigen.

Ein Richter, der ja nach dem Gesetz und nicht nach Gefühl urteilen soll kann da das Verfahren nur zurückweisen.

Das ganze Problem liegt doch darin begründet, auch wenn es manche nicht einsehen wollen, daß die Grenzwerte vom Gesetzgeber dort angesiedelt sind. Vor dem Richter bringt es nichts, wenn in der Schweiz oder in Tibet etwas anderes gilt.

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum