Wer profitiert von der Angst (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 23.12.2021, 14:46 (vor 874 Tagen) @ e=mc2

Eine Arte Dok zeigt anschaulich, wer von der Impfangst profitiert. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber einiges kommt einem aus der Mobilfunkkontroverse doch sehr bekannt vor.

Es ist nicht zu fassen, Impfgegner huldigen mit Wakefield einem Betrüger. Für mich eine Schlüsselszene ist die mit der Amerikanerin, die Wakefield offensichtlich anbetet, ihn bittet sie zu umarmen, was er auch tut, und sie sich tief bewegt vom Acker macht. Erinnert mich an eine Szene vor dem "Berghof" als Hitler sich kurz unter wartende Anhänger begibt, eine Frau eine handvoll Kieselsteine, auf denen der "Führer" Sekunden zuvor stand, eilig in ein Marmeladenglas füllt und glückseelig mitnimmt. Mit Sachargumenten sind solche Leute nicht (mehr) zu erreichen und die Frage bleibt offen, wie sich die für die Verblendung verantwortlichen Strolche mit rechtsstaatlichen Mitteln wirksamer packen lassen. In totalitären Staaten würden die einfach weggesperrt.

Private Initiativen wie das IZgMF oder im konkreten Fall die Frauen, die in die Facebookgruppen von Impfgegnern eindringen, um Scharlatane aufzuspüren und ihnen das Handwerk zu legen, sind mMn ein Signal an staatliche Autoritäten, dem Missbrauch der Meinungsfreiheit mehr entgegen zu setzen als nur salonfähige "Aufklärung". Impf- und Mobilfunkgegner verursachen meiner Einschätzung nach Milliardenkosten, als noch schlimmer sehe ich, dass sie die Hilflosigkeit von Rechtsstaaten tagtäglich vor Augen führen, mit solchen Spaltpilzen souverän umzugehen.

Ein erster Schritt wäre mMn eine Bestandsaufnahme, welche finanziellen und sozialen Schäden sich den Quertreibern zuordnen lassen. Das Ergebnis würde helfen, den Handlungsbedarf zutreffend einschätzen und ggf. Gegenmaßnahmen richtig priorisieren zu können. Zum Beispiel eine Regulierung des Internets im dem Sinne, dass Hetzer dort einfacher und wirksamer zur Rechenschaft gezogen werden können. Ja, schon klar, das ist leicht gesagt, schwer getan und führt wahrscheinlich zu neuen heftigen Auseinandersetzungen, ist aber noch immer besser als Nichtstun und darauf zu hoffen, dass organisierte Quertreiber eine Zeiterscheinung sind und von allein wieder verschwinden.

Hugh. :-)

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Missbrauch, Spenden, Meinungsfreiheit, Wakefield, Spaltpilz


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