5G-Smartphones: Erste SAR-Nachmessungen in Frankreich (Technik)
Die französische Funknetzagentur (ANFR) hat die SAR-Testergebnisse von 46 Smartphones veröffentlicht, die zuletzt an Verkaufsstellen in Frankreich erworben wurden. Unter diesen Mobiltelefonen waren 13 5G-Modelle, von denen keines die zulässigen SAR-Werte überschritten hat (2 W/kg für Kopf und Rumpf sowie 4 W/kg für die Gliedmaßen). Von den übrigen 33 untersuchten Telefonen überschritten diesmal zwei die zulässigen Grenzwerte. Wie üblich, wurden die beiden Sünder mit automatisch aufgespielten Firmware-Updates inzwischen auf den Pfad der Tugend zurück geholt. Im Jahr 2021 will die ANFR auf insgesamt 140 getestete Smartphonemodelle kommen, darunter weitere 5G-Smartphones.
Der Durchschnittswert der an den regelkonformen Modellen gemessenen SAR in Kopf und Rumpf beträgt 0,979 W/kg, wobei die Werte zwischen 0,439 W/kg und 1,80 W/kg liegen. Die durchschnittliche SAR in den Gliedmaßen beträgt 2,263 W/kg, mit Werten zwischen 1,3 W/kg und 3,89 W/kg.
5G-Handyantennen erhöhen SAR nur minimal
Im Gegensatz zu früheren Funkstandards erfordert das aktuelle 5G im 3,5-GHz-Band, dass das Telefon zwei Netze gleichzeitig nutzt, das 4G-Netz und das 5G-Netz. Auch diese verknüpfte Betriebsart, die unter dem Begriff Non-Standalone (NSA) bekannt ist, konnte im neuen SAR-Messlabor der ANFR geprüft werden.
Diese ersten Prüfungen von 5G-Smartphones im Zuge der staatlichen Marktüberwachung zeigen, dass der zusätzliche Beitrag von 5G sehr gering ist und nur dann zum Tragen kommt, wenn die 4G- und 5G-Antennen im Telefon nebeneinander angeordnet sind. Trifft dies zu, wurden durchschnittliche Erhöhungen von 0,4 Prozent für die SAR des Rumpfes und 1,8 Prozent für die SAR der Gliedmaßen festgestellt.
Quelle: Publication des premiers contrôles de DAS de téléphones 5G commercialisés en France
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –