Chris Portiers Fleck auf der weißen Weste (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 18.03.2021, 23:09 (vor 1177 Tagen) @ H. Lamarr

Überraschend kommt Portiers Befund nicht, er hat bereits seit geraumer Zeit eine kritische Haltung gegenüber EMF und Icnirp, 2017 war er im Zusammenhang mit Glyphosat in den Verdacht eines Interessenkonflikts geraten (Belege).

Die Frankfurter Allgemeine berichtete 2017 über die Hintergründe von Portiers Honorar in Höhe von rd. 160'000 $, das er von Anwaltskanzleien erhielt, die gegen den damalige Glyphosat-Produzenten Monsanto klagten.

Und die London Times wußte seinerzeit: Christopher Portier beriet die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), Teil der Weltgesundheitsorganisation, die im März 2015 zu dem Schluss kam, dass Glyphosat ein "wahrscheinliches Karzinogen für den Menschen" ist.

In einem Brief an die Europäische Kommission, in dem er sie auffordert, die IARC-Einstufung zu akzeptieren, hat er seine Verbindungen zu den Anwaltskanzleien nicht deklariert.

Unter den gegebenen Umständen wird es sich die IARC wahrscheinlich nicht leisten können, für eine in den kommenden zwei Jahren möglicherweise stattfindende Neubewertung des HF-EMF-Krebsrisikos Portier in die einzuberufende Arbeitsgruppe einzuladen. Anzunehmen ist, dass auch Portier damit rechnet und stellvertretend zu seiner persönlichen Teilnahme sein Gutachten vorsorglich in den Ring wirft, in dem um die Deutungshoheit über das EMF-Krebsrisiko erbittert gekämpft wird.

Hintergrund
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
IARC, Glyposat, Krebsforschung, Portier, Interessenskonflikt, Europäische Kommission


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