Franz Adlkofer tadelt Stiftung Warentest für deren 5G-Artikel (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.11.2019, 18:16 (vor 1662 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug von der Website der Stiftung (Stand: 27. August 2019)

Forschungs­erkennt­nisse geben kaum Anlass zur Sorge

Was ist dran an den Bedenken zu 5G – und allgemein zu Hand­ystrahlung? Dieser Frage ist die Stiftung Warentest als unabhängige Verbraucher­organisation nachgegangen. Wir ließen Aussagekraft und metho­dische Qualität der neuen Tier­studien von Toxikologen begut­achten. Außerdem haben wir insgesamt die Studien­lage zu Mobil­funk und Gesundheit gesichtet. Dann erörterten wir unsere Fragen und Einschät­zungen mit einer Experten­runde. Daran nahmen Wissenschaftler und Ärzte teil – auch kritische – sowie Behörden­vertreter. Fazit der Recherche: Die Forschungs­erkennt­nisse liefern kaum einen Grund zur Sorge. Wer vorbeugen will, kann selber einiges tun.

Es hat ein bisschen gedauert, aber am 29. Oktober 2019 war Ex-Tabaklobbyist und "Reflex"-Studienkoordinator Franz Adlkofer soweit, seine Kritik an dem Artikel der Warentester ins Netz zu stellen. Gewohnt wortreich meint Adlkofer, Der Check der gesundheitlichen Risiken der Handystrahlung durch die Stiftung Warentest hat mit den Fakten wenig zu tun.

Die flüchtige Durchsicht zeigte mir: Adlkofer bringt das von ihm gewohnte Sammelsurium von Fakten, persönlicher Meinung und Szenemythen. Wer als Wissenschaftler nicht so spurt, wie Adlkofer sich das wünscht (Martin Röösli, Susanna Lagorio, Minouk J. Schoemaker, Joachim Schüz und Maria Feychting), wird kurzerhand von ihm als "mobilfunkfreundlich" entwertet. Die fünf haben gemäß Adlkofer nur das Ziel verfolgt, mit einer missratenen Metastudie zu Hirntumoren - wofür es "eine Reihe von Hinweisen" gäbe, die alarmierenden Ergebnisse seines Gesinnungsfreundes Lennart Hardell zu entkräften. Im Eifer des Gefechts hat Adlkofer ganz vergessen zu erwähnen, dass er Hardells Forschung, deren jüngere Ergebnisse auf unheimliche Art und Weise schon festzustehen schienen bevor der Schwede überhaupt angefangen hatte, mit Spendenaufrufen unterstützte. Das ist ein lupenreiner Interessenkonflikt des bald 84-Jährigen.

Wer Adlkofers Text liest bekommt einen Eindruck davon, wieso es ihm gelang, gut 20 Jahre im Dienst des Verbandes der Cigarettenindustrie die Risiken des Passivrauchens erfolgreich zu verschleiern. Fachliche Laien mag der Ex-Tabaklobbyist und heutige Mobilfunkgegner mit seinen Ausführungen vielleicht noch beeindrucken, Fachleute ganz sicher nicht. Das weiß auch Adlkofer, denn mit seinen Wortmeldungen adressiert er ausnahmslos nur noch Laien, Auseinandersetzungen mit berufstätigen Wissenschaftlern der Bioelektromagnetik geht er tunlichst aus dem Weg. Stattdessen gibt er lieber Exklusiv-Interviews, selbst wenn ein solches von einem "Geopathologen", also einem Vertreter des Wünschelrutenmilieus, für kommerzielle Zwecke geführt wird.

Die Redakteure der Stiftung Warentest können ob der Kritik Adlkofers deshalb getrost kurz mit den Achseln zucken und sich Wichtigerem zuwenden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Zweifel, Entwertung, Schüz, Hardell, Rutengeher, Adlkofer, Ex-Tabaklobbyist, Stiftung Warentest, Röösli, Dinosaurier, Feychting, Polarisierung, Sonderbotschaft, Schlachtplan


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