Moskowitz vs. CDPH: viel Wind um wenig (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.12.2017, 14:06 (vor 2331 Tagen) @ Gast

Die staatliche Abteilung hat bereits im Jahr 2014 Leitlinien zu Mobilfunkstrahlungsrisiken entworfen, die jedoch nie veröffentlicht wurden. Die Agentur offenbarte diesen Dokumententwurf im März, nachdem sie einen Rechtsstreit mit dem UC Berkeley-Forscher Joel Moskowitz verloren hatte...

Diese behördlichen "Leitlinien" sind mMn weitaus weniger aufregend als das Theater, das um sie veranstaltet wird. Joel Moskowitz schildert auf seiner Website seine Sicht der Auseinandersetzung mit der Behörde (CDPH) und dort empfängt einen prompt die typische Dramatik organisierter Mobilfunkgegner. Typisch bedeutet: Mit Vorliebe werden aus Mücken Elefanten gemacht. Wie damals mit der berühmten Ecolog-Alarmstudie, von der es jahrelang hieß, die Deutsche Telekom hätte versucht, deren Veröffentlichung zu verhindern. So etwas Dramatisches ist pures Kraftfutter für eingefleischte Mobilfunkgegner. Es dauerte sieben Jahre, bis diese Behauptung als frei erfunden identifiziert wurde. Das Ecolog-Institut hatte zuvor öffentlich keinerlei Anstrengungen unternommen, der Falschmeldung durch eine Berichtigung das Wasser abzugraben. Bei Moskowitz ist der Fall augenscheinlich etwas Substanzieller, die Dramatik jedoch ist die gleiche geblieben.

Dass es auch eine ganz andere Sicht auf den Rechtsstreit Joel Moskowitz vs. CDPH gibt zeigt das American Council on Science and Health, das Moskowitz schlicht einen Scharlatan nennt. So plausibel und gut begründet sich deren Kritik auch liest, ein Blick hinter die Kulissen der ACSH macht deutlich, dass auch diesem "Rat" pauschal nicht zu trauen ist, denn sowohl Wikipedia als auch Sourcewatch entwerten ihn stark. Bleibt also nur der mühsame Weg, sich eine eigene begründete Meinung über Moskowitz vs. CDPH zu bilden statt bequem zu importieren, was einem gerade in den Kram passt.

Hintergrund
Joel M. Moskowitz im IZgMF-Forum

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Moskowitz, Sourcewatch, Whelan, ACSH


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