Einflüsse auf individellen Ebene: 2 W/kg über sechs Nächte (Forschung)

Dr. Ratto, Mittwoch, 09.12.2015, 10:10 (vor 3084 Tagen) @ H. Lamarr

Insgesamt absolvierte die Arbeitsgruppe auf diese Weise 270 Probandennächte - was für ein immenser Aufwand!

Der Aufwand war noch größer, er hat sich aber gelohnt. Jeder musste vorab noch eine Probenacht zur Eingewöhnung absolvieren, also waren es 300 Nächte, für diejenigen die die Studie abgeschlossen haben. Es gab auch Ausfälle, Leute die nach der ersten Nacht keine Lust mehr hatten usw., da kamen noch einige Untersuchungsnächte dazu (alles dem Abschlussbericht zu entnehmen, s.u.). Es wurden auch 300 Tagestests durchgeführt, die Ergebnisse auf Gruppenebene sind an anderer Stelle Publiziert.

Das Ganze war eine alte (2003 - 2007) Untersuchung im Rahmen des DMF: "Untersuchungen an Probanden unter Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Mobiltelefonen". Die Auswertung des gesamten Kollektivs hat nichts Überwältigendes gebracht - einige Wenige Veränderungen die auch zufällig sein konnten. Die aus der Studie bisher hervorgegangenen Publikationen sind unter dem angegebene Link gelistet. Nach der Publikation von Sarah Loughran zur individuellen Variabilität bot es sich an, die Daten noch einmal individuell auszuwerten - es waren ja drei Messpunkte pro Person und Expositionssituation vorhanden. Siehe da, es hat etwas gebracht. Es sind Effekte da, die sauber beschrieben werden können, bis zu einem gewissen Grad kann die gesundheitliche Relevanz eingeordnet werden, und es gibt eine Hypothese zum Wirkmechanismus.

Es gab und gibt an der Charité weitere Studien mit identischem Studiendesign:
"Probandenstudie zur Untersuchung des Einflusses der für TETRA genutzten Signalcharakteristik auf kognitive Funktionen" Auf Gruppenebene kam ebenfalls nichts Überwältigendes raus, es ist zu hoffen dass die Forscher auch hier eine Individuelle Auswertung durchführen werden.

Dem Bericht des BfS zum Forschungsprogramm Strahlenschutz 2014 ist zu entnehmen (S. 142 - 144; 240 - 242), dass eine weitere Studie an älteren Frauen mit identischem Studiendesign bereits läuft und eine an älteren Männern geplant ist. Auch hier sind interessante Daten auf individueller Ebene zu erwarten.

Tags:
Handy, Schlaf, Schlafstörung, Studiendesign


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