Bohrhammer-Wirkmodell: von Bfs für Hans-U. Jakob (Forschung)

H. Lamarr @, München, Samstag, 13.12.2014, 19:58 (vor 3415 Tagen) @ H. Lamarr

Mein Tipp: Hans-Ueli, denk' doch mal nach, wer mehr weiß, meidet dein Forum. Es macht doch keinen Sinn, bei Laien, Geschäftemachern und Profilneurotikern auf eine substanzielle Antwort zu hoffen, wenn doch selbst Wissenschaftler an diesem Punkt dribbeln müssen. Also, Hans-Ueli, wenn du wissen willst, ob die Semmeln frisch sind, fragst du doch auch nicht beim Metzger nach, wende dich deshalb mit deiner Frage vertrauensvoll an die ICNIRP, wenn überhaupt, dann kriegst du dort Antworten. Vorschlag: Ich fahre anlässlich der Feierlichkeiten zum BfS-Jubiläum in einer Stunde sowieso zu denen rüber nach Neuherberg, da frage ich mal für dich nach, ja?

Das Bohrhammer-Wirkmodell stieß beim BfS auf Begeisterung. Da hab' ich was für Sie sagte mein Gegenüber sichtlich erfreut und reichte mir folgende Links nach:

Stichwort Demodulationsmechanismus:
Untersuchungen zu Wirkungsmechanismen an Zellen unter Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern der Mobilfunktechnologie

Stichwort: Bohrhammer
Gepulste Felder – eine besondere Gefahr für die Gesundheit? (PDF, 159 Seiten, deutsch). In diesem 2009 in 2. Auflage von einer Berufsgenossenschaft und der FGF herausgegebenen Buch heißt es in der Einführung:

[...] Hierbei werden Assoziationen aufgestellt, die die Wirkung von Pulsen mit der Wirkungsweise eines Schlagbohrhammers vergleichen, der auch eine dicke Betonwand durchdringen kann. Mittels des Zitates: „Steter Tropfen höhlt den Stein" wird nahe gelegt, dass solche Signalformen besonders gefährlich seien.
Die Fragen aber lauten nun: „Ist diese Angst begründet?", „Sind Pulse bzw. gepulste Signale von unserem Körper überhaupt wahrnehmbar?", „Beeinflussen sie gar unsere Gesundheit?". Diese Thematik hat uns beschäftigt und dazu inspiriert, ein Buch zum Thema „Pulse/Pulsung bei elektromagnetischen Feldern im Hochfrequenzbereich" herauszugeben, in dem über neueste Forschungsergebnisse berichtet wird und Experten medizinischer, technischer und biologisch-physikalischer Fakultäten ihre Einschätzung und Stellungnahme abgeben. Und da die Zusammenhänge sehr komplex, die Materie vielfältig und die Antworten sehr wissenschaftlich sind, finden Sie am Ende dieser Publikation eine Schlussbetrachtung, die das Wesentliche noch einmal kurz und verständlich zusammenfasst.

Ein Beitrag dort vergleicht TV-Synchronimpulse des Fernsehens mit der Pulsung von GSM-Bursts und kommt zu dem Ergebnis, die Pulsflanken der TV-Synchronimpulse sind ca. 20-mal steiler (auf mobilfunkgegnerisch: bösartiger) als die Flanken eines typischen GSM-Bursts. Trotzdem wären 60 Jahre TV-Ausstrahlung an den Menschen spurlos vorüber gegangen, jedenfalls was biologische Nebenwirkungen anginge.

Ausführlich befasst sich Andrea T. Thalmann mit der Risikokommunikation zum Argument Schlagbohrhammer. Müssen Sie nicht Lesen, Herr Jakob, verstehen Sie ohnehin nicht.

Eher etwas für Herrn Jakob ist die Elektroporation mit starken gepulsten Feldern, dummerweise elektrischen und nicht elektromagnetischen. Wikipedia schreibt (Auszug):

Elektroporation ist eine Methode, Zellmembranen vorübergehend permeabel (durchlässig) zu machen, um so DNA in prokaryotische Zellen (Transformation) oder eukaryotische Zellen (Transfektion) einzuschleusen. Die Elektroporation wird häufig in der Molekularbiologie verwendet.

Genutzt wird Elektroporation in Forschung, Therapie und Pharmakologie - zum Wohle der Menschheit. Das medizinische "Fachblatt" Focus berichtet von Elektroporation als neue Krebstherapie. Und beim BfS meint man dazu unaufgeregt: Gut möglich, dass es wirksamer als PEMF ist.

Das, Herr Jakob, habe ich für Sie dem BfS herausgekitzelt. Es Ihnen auszuhändigen empfinde ich wie Perlen vor die Säue zu werfen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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