Hintergründe - Abgründe ? (Allgemein)

Helmut Breunig, Donnerstag, 22.12.2005, 09:46 (vor 6719 Tagen) @ Schmetterling

Als Hinweise für einen Hintergrund der hier diskutierten Situation, den ich für beachtenswert halte, möchte ich die Summaries zweier Aufsätze in der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft einkopieren.
Ich greife damit einen Beitrag aus dem gigaherz-Forum auf.
http://forum.gigaherz.ch/read.php?f=1&i=7070&t=7069

Man denke auch an die Benzinbleidiskussion usw.
Die Generation, die Mobilfunk in der heutigen technischen Auslegung durch Angebot und Nutzung forciert, ist eine Folgegeneration derer, die chronisch von anderen, womöglich die mentalen und lebensorientierenden Instinktkapazitäten mindernden Intoxikationen betroffen waren. Wie könnten die kulturellen Grundlagen der politischen Prozesse durch chronische Intoxikationen bestimmt sein.
Die Frage ist daher, wie regenerieren sich durch Vergiftung betroffene Gesellschaften einer Kulturepoche.

Wie bei Blei, DDT und Hochfrequenz reagiert ja auch nicht jeder gleich auf Geld ;-)

1: Objektivierung von Erkrankungen in Folge von chronischen Intoxikationen
Tino Merz, Wolfgang Huber, Thilo M. Messerschmitt, Volker Remmers und Johannes Bohl
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/404_mer.html#editorial

Zusammenfassung
Häufig scheitert die Durchsetzung der Ansprüche chronisch Erkrankter in Zusammenhang mit chemischer Belastung aufgrund der Behauptung, die Symptome ließen sich nicht ob-jektivieren.
Dies ist eine Schutzbehauptung, die einer argumentativen Erörterung ausweicht. Dabei wird ein Missverständnis zwischen Juristen und Naturwissenschaftlern effektiv zu Lasten der Betroffenen genutzt.Leider beachten viele Umweltmediziner die anerkannten Definitionen der wichtigsten auf-tretenden Krankheitsbilder - Toxische Enzephalopathie (TE), toxische Polyneuropathie (TPNP), Chronisches Fatigue Syndrom (CFS), Multiple Chemische Sensitivität (MCS), Sick-Building-Syndrom (SBS), Fibromyalgie (FM) sowie andere systemische Entzündungen - nicht ausreichend, so dass der Schadensnachweis scheitern muss. Diese Schwach-stellen lassen sich durch Klarheit beheben: ausführliche Dokumentation, anerkannte Diag-nosekriterien und kurze laienverständliche - "nach Maßgabe der allgemeinen Lebenserfahrung" - Erläuterung.
Darüber hinaus sollte man die naturwissenschaftlichen Objektivierungsmöglichkeiten nutzen. Auch in Sachen wissenschaftlicher Aufklärung chronischer Chemikalienschäden ist heute das Verständnis besser als bei manch anderen chronischen Erkrankungen.

umwelt-medizin-gesellschaft 17 (4): 307-315
Korrespondenzautor: Dr. rer. nat. Tino Merz, Frankenstr. 12, 97292 Wüstenzell, E-Mail: Merz.sys_oeko@t-online.de

sowie


2. Zum Einfluß von Umweltchemikalien - insbesondere des Pestizids DDT -auf die prä- und frühpostnatale Gehirndifferenzierung sowie spätere Lernfähigkeiten und gesamtgesellschaftliche Qualitäten
Günter Dörner, Rainer H. Lehmann, Oliver Gewand und Rolf Lindner

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/404_doe.html
Zusammenfassung
Nachdem Korrelationen zwischen dem DDT-Gehalt in der Muttermilch und der späteren physischen, psychischen und vor allem auch mentalen Leistungsfähigkeit bekannt sind, wurde ergänzend überprüft, ob mehrere in den letzten Jahren von der empirischen Bildungsforschung erhobene Befunde hiermit im Einklang stehen.
Der Vergleich der entsprechenden Daten verschiedener Länder legt nahe, dass die Unterschiede der mentalen Leistungsfähigkeit mit den unterschiedlichen Konzentrationen von DDT in der Muttermilch sowie dem Vorhandensein von sehr großen Agrarflächen mit offenbar besonders hohem Einsatz von Umweltchemikalien im Zusammenhang stehen.
Weiterhin konnten signifikante Korrelationen zwischen dem DDT-Gehalt in der Muttermilch, der Größe der Agrarflächen und der späteren mentalen Kapazitäten, der Reproduktion, Überalterung, Haushaltsschulden, Arbeitslosenzahlen und Lebenserwartungen nachgewiesen werden. Je größer der DDT-Gehalt in der Muttermilch und die Agraranbauflächen, umso niedriger waren die mentalen Kapazitäten, die Reproduktion und die Lebenserwartung und umso höher waren die Überalterung, die Haushaltsdefizite und die Arbeitslosenzahlen in den acht alten, statistisch vergleichbaren Flächenländern der BRD.
Diese Befunde weisen darauf hin, dass eine prä- und frühpostnatale Optimierung der Umwelt nicht nur eine Primärprävention von gesundheitlichen, sondern auch von gesamtgesellschaftlichen Dauerschäden ermöglicht.

umwelt-medizin-gesellschaft 17 (4): 321-325
Korrespondenzanschrift: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Günter Dörner, Dr. rer.nat. Rolf Lindner, Universitätsklinikum der Humboldt-Universität zu Berlin (Charité), Institut für Experimentelle Endokrinologie, Schumannstraße 20/2, 10098 Berlin, e-mail: expendo@charite.de


Da entsteht die Frage, wie die Tatsache , dass in Schutzbehauptungen ausgeflüchtet wird, mit den Befunden über gesamtgesellschaftliche Dauerschäden in Zusammenhang steht.

Tags:
EHS, MCS, Umweltgifte, Psychische Krankheit, ES-Symptome, UMG, Umwelterkrankte, Huber, Schutzbehauptung


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