Bewusst herbei geführte Trugschlüsse sind die Metastasen der verdeckten Lobbyarbeit. Aus meiner Sicht hat sich der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk darauf spezialisiert, Fehler erst im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Beispiel: Diagnose-Funk berichtet über die EMF-Risikoeinstufung des Rückversicherers Swiss Re in einer Weise, dass Leser (irrtümlich) glauben müssen, Swiss Re sehe in Elektrosmog eines der größten Gesundheitsrisiken der Menschheit. Das gemeine daran: Den Urhebern provozierter Trugschlüsse ist nur schwer beizukommen, sie können sich scheinheilig immer auf die Position der Unschuld zurückziehen, von Unachtsamen lediglich falsch verstanden worden zu sein.
Ein Patentrezept gegen Trugschlüsse gibt es nicht. Doch diese Website gibt grundlegende Hinweise, wie wir Trugschlüssen auf die Schliche kommen können.
Beispiel eines provozierten Trugschlusses: Wenn ich schreibe, Peter Hensinger, Vorstand der sogenannten Verbraucherschutzorganistation Diagnose-Funk, sei zuletzt in der Psychiatrie gewesen, so werden Unbeteiligte wahrscheinlich annehmen, Hensinger wäre dort behandelt worden. Hensinger war tatsächlich in der Psychiatrie, eigenen Angaben zufolge arbeitete er dort jedoch (was auch immer) - und war nicht Patient. Die Idee zum provozierten Trugschluss steckt in dem (unglücklichen) Original-Wortlaut "Peter Hensinger M.A., Germanist und Pädagoge, arbeitete in der Psychiatrie." Unglücklich deshalb, weil Arbeit ein bekanntes therapeutisches Mittel ist (Arbeitstherapie).
Die schwammige Original-Formulierung ermöglicht diese für Hensinger unvorteilhafte Deutung. Üblicherweise werden schwammige Formulierungen verwendet, um etwas Negatives zu kaschieren. Wer als Arzt in der Psychiatrie arbeitet muss nichts Schönen, wer dort die Putzkolonne anführt schon eher.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Hensinger, Trugschluss, Verbraucherschutz, Psychiatrie, DF-Mitglied, Swiss Re, Fehler im Kopf