Gefälschte anekdotische Fallgeschichten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.04.2012, 00:10 (vor 4405 Tagen) @ Doris

Aber wie bedeutend ist das Ganze denn überhaupt?

Ihre Links zu den "anekdotischen Fallgeschichten" sind sehr informativ. Bei der Fallgeschichte von Frau W. im Tagungsband geht es mir jedoch eine Nuance um etwas anderes.

Wenn Frau W. sagt, sie hätte diese Fallgeschichte, die in dem Tagungsband in Ich-Forum und unter ihrem Namen geschrieben steht, nicht verfasst, dann handelt es sich um eine Fälschung - vorausgesetzt, die Schilderung von Frau W. ist zutreffend..

Damit, finde ich, hat Frau W. schlafende Hunde geweckt. Denn wenn z.B. Frau Dr. Waldmann-Selsam angeblich umera 2000 Elektrosmog-Fallgeschichten gesammelt hat, wer bürgt denn dafür, dass a) keine Fälschungen darunter sind oder b) der emsigen Frau Doktor damals keine erfundenen Fallgeschichten untergeschoben wurden? Wahrscheinlich bürgt niemand mehr dafür, denn das Risiko ist nach der Enthüllung von Frau W. nicht abschätzbar.

Im Fall von Frau W. mag es so gewesen sein, dass sich jemand ihren Vortrag auf der Tagung angehört und dann daraus den Text gestrickt hat, warum und wozu auch immer. Eigentlich nicht verwerflich, wäre der Text zur Prüfung und Freigabe an Frau W. gegangen. Isser aber nicht. Normalerweise werden solche Ghostwriter-Dienstleistungen nicht überfallartig, sondern nach vorheriger Absprache geleistet. Irgendwann später muss Eva W. den Text dann doch gesehen haben, eine Korrektur war da aber nicht (mehr) möglich.

Fazit: Wenn ungefälschte "anekdotische Fallgeschichten" schon eine nur extrem schwache Bedeutung haben, was mögen dann erst gefälschte für eine haben?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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