IARC-Workshop im Mai 2011: Teilnehmerliste (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 23.03.2011, 22:24 (vor 4805 Tagen) @ Doris

IARC Welcomes Industry to RF–Cancer Review

so lautet der neueste Beitrag auf Louis Slesins microwave Seite.

Und im Text gibt es auch einen Link auf die Teilnehmerliste zum o.g. Workshop.

Nanu, dreht sich die Welt jetzt andersrum und geht die Sonne im Westen auf? Warum ich frage? Weil das Datum in der Word-Datei auf 24. März lautet - das ist morgen - die USA liegen aber westlich von uns ;-). Anzunehmen, dass morgen, 24. März, die Liste auch auf der Website der IARC publiziert wird.

Spannend finde ich, dass auch Louis Slesin die Teilnahme an der Veranstaltung (als Beobachter) verwehrt wurde. Wir werden wohl nie erfahren, wem da alles die rote Karte gezeigt wurde, wenn die Betroffenen, so wie Lerchl und Slesin, es nicht selber preisgeben. Dass Industrievertreter als Beobachter an dem Treffen teilnehmen fand ich solange nicht schlimm, bis ich die Begründung der Ablehnung von Slesin las: "... the presence of journalists or reporters during IARC Monograph meetings could disrupt the atmosphere of free and frank discussion among scientists." Schon eigentümlich: Wenn Granden der Industrie mit drin sitzen würde ich viel eher annehmen, dass der ungezwungene Meinungsaustausch ins Stocken käme. Auch diese Absage klingt mMn nicht gerade überzeugend.

Stellt sich jetzt die Frage, ob und wie wir die Teilnehmerliste nun auf faire Weise zerpflücken sollen. Das ist schwieriger als ich dachte, denn nach aktuellem WHO-Reglement (seit 2007) ist ein Tabakforscher nicht rückwirkend bis zur Steinzeit schuldig, sondern unbedenklich, wenn er seit 3 Jahren nichts mehr mit den Tabaklern zu tun hatte. Früher (2000) war die WHO da noch anspruchsvoller und verlangte eine Dekontaminationsfrist von 4 Jahren. Auch dies ist für meinen Geschmack noch reichlich kurz. Was nach deutschem Recht alles so nach 3 oder 4 Jahren verjährt kann man sich <hier> ansehen; da hört z.B. die Haftung eines Insolvenzverwalters auf und Straftaten, die mit Haft unter einem Jahr bedroht sind, werden nicht mehr verfolgt.

Deutschland ist mit nur zwei Teilnehmern nicht stark vertreten, die USA entsenden gleich acht. Dass unter "Representatives of national and international health agencies" kein Vertreter aus Deutschland teilnimmt, finde ich irritierend, auch vom BfS konnte ich niemanden entdecken, von der SSK bekanntlich sowieso nicht. Irgendwie scheint mir Deutschland, obwohl das DMF doch eine Menge Wissen gebracht hat, unterrepräsentiert zu sein. Wollte da keiner hin, von Prof. Lerchl mal abgesehen, oder wurde da keiner eingeladen?

Beim ersten Überfliegen der Liste sind mir nur zwei Teilnehmer aufgefallen, die wir hier mit Tabak in Verbindung gebracht haben. Ob andere Sortierkriterien Sinn machen (pro, neutral, kontra) weiß ich nicht, ich könnt's auch nicht, dazu sind mir viel zu viele der Teilnehmer fremd. Mit Vijayalaxmi ist jedenfalls ein(e) Wissenschaftler(in) mit dabei, der (die) schon sehr früh Bedenken an den Ergebnissen "Reflex" angemeldet hat. Der die das Vijayalaxmi ist für mich eines der großen Rätsel, <dieser hier> isses mit Sicherheit nicht, bis vor ein paar Jahren dachte ich noch, dass in Publikationen der Vorname halt vergessen wurde, inzwischen gehe ich davon aus, Vijayalaxmi hat keinen Vornamen, ob Mann oder Frau, ich weiß es einfach nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
IARC, Vijayalaxmi


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