Meine Antwort auf "Schmetterlings" Einwände (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.08.2010, 11:25 (vor 5033 Tagen) @ Schmetterling

Testdesign
Wir starten irgendwo in Ihrem Wohnumfeld, mindestens 500 Meter weit weg von der UMTS-Antenne, die Ihnen angeblich das Leben so schwer macht. Das heißt, Sie befinden sich außerhalb der kritischen Zone und dürften daher keine Beschwerden verspüren.
Sie nehmen im Rollstuhl Platz, ich verbinde Ihnen mit dem Wollschal die Augen, lege Ihnen das Personendosimeter an und Sie stöpseln sich die Ohren zu. Dann geht's los.
Ich schiebe Sie mit dem Rollstuhl auf einer ihnen unbekannten Route sagen wir mal maximal zwei Stunden durch die Gegend, mal weit weg von der Antenne mal nah dran.
Sobald Sie Beschwerden fühlen drücken Sie am Personendosimeter die Markertaste, zusätzlich protokolliere ich den genauen Standort, wo dies passierte. Das gleiche machen wir, wenn die Beschwerden nachlassen.
Am Schluss, nach dem Test, tragen wir die relevanten Punkte in eine Karte ein und werten den Messwertspeicher des Personendosimeters aus.

Meine Anmerkung zu den Fehlerquellen, warum das aus meiner Sicht nicht funktionieren kann.
Spatenpauli, wie wollen Sie mit diesem "Studien"- Design folgenden Punkten gerecht werden:
Bei einem "starken" Feld dauert es nur sehr kurze Zeit (Sek.), bis eine Wirkung auf den Körper eintritt, dagegen evtl. 10 oder mehr Min. bis die Wirkung nachlässt/ weg ist.
Bei einem eher schwachen Feld dauert es hingegen mehrere Min. ehe die Wirkung eintritt, dafür geht die Wirkung evtl. innert weniger Sek. weg, wenn Sie diese "Feldumgebung" verlassen.

Also, wir sind uns doch weitgehend einig, dass kein EHS wie der andere reagiert, und deshalb so ein Test mit Bordmitteln ein Individualtest ist, zugeschnitten auf eine einzige Person. Ich mache also nichts anderes, als die Selbstauskünfte von EHS in ein Testdesign umzuformen. So habe ich das bei meinen Testvorschlägen für Uli Weiner und "Fee" gehalten und so habe ich es jetzt auch für Frau Weber gemacht. Ausgangspunkt war:

- Frau Webers Beschwerden verschwinden sofort, wenn sie sich von der BS entfernt .a)
- Frau Webers Beschwerden kommen flugs wieder, wenn sie sich der BS nähert. a)
a) Frau Webers Aussagen.

Gestützt werden diese Aussagen durch (mindestens) ein Interview mit Frau Weber, in dem sie z.B. behauptet, sie könne es spüren, wenn hinter ihr jemand mit dem Handy telefoniert. Wir können da gerne noch einmal das Netz nach Details dazu durchsuchen, ich jedenfalls gehe anhand der Angaben von Frau Weber davon aus, dass sie einer der "Sofortwahrnehmer" ist, der innerhalb kürzester Zeit reagiert. Wir hätten z.B. beim Einsetzen von Beschwerden sofort abdrehen können, damit sich Frau Weber nicht "auflädt" und die Sensibilität erhalten bleibt. Unabhängig davon wäre jedoch die erste Feldwahrnehmung auf jeden Fall von Sättigungseffekten unbeeinflusst.

Wie weit fahren Sie mit einem Rollstuhl in diesen Zeiten?
Die manchmal vorhandene, manchmal eben fast nicht vorhandene (je nach Feld) Wirkverzögerung verfälscht das Ergebnis bis zur Unbrauchbarkeit!

Ich habe den Eindruck, dass Sie hier Ihr Wahrnehmungsvermögen schildern, was mit dem von Frau Weber nicht übereinstimmt. Frau Weber hat NF nie erwähnt, spricht aber davon, dass, auf dem Weg zum Einkaufen, es Sie an bestimmten Stellen zwickt wegen EMF. Was soll daran falsch sein, diese Stellen im Blindversuch anzufahren? Sie unterschlagen völlig, dass ich Frau Weber ausdrücklich angeboten habe, das Testdesign ihren Wünschen gemäß anzupassen. Wenn Sie ein paar Stunden zu "Entladung" braucht, kein Problem, dann geht's eben nicht mit einer Fahrt, dann müssen wir mehrere machen.

Ich meine das Testangebot an Frau Weber ist sehr kulant, sie hat es dennoch ohne jeden Versuch einer Abklärung von Details rundweg abgelehnt. Später ist ihr dann anscheinend doch noch eine Begründung eingefallen, die sie bei Gigaherz gepostet hat. Demzufolge hat sie unter Feldeinwirkung Probleme geradeaus zu gehen, so als ob Sie ein Gläschen zuviel intus hätte. Und im Rollstuhl könne sie dies ja wohl schlecht demonstrieren.

Bemerkenswerter ist mMn, dass Frau Weber keinen der Einwände nennt, die Sie vorgebracht haben. Sie sorgt sich vielmehr ein bisschen, ich würde sie während unseres Experiments im nahen Flüsschen "Würm" samt Rollstuhl auf eine Floßfahrt schicken - ohne Floß ;-).

Zu Ihrer HF/NF-Frage möchte ich anmerken: Ein solcher Test mit Doppelbelfeldung würde z.B. bei Frau Weber (vermutlich) keinen Sinn haben, bei ihnen (vielleicht) schon. Ob so eine Doppelbefeldung von EHS schon mal gemacht wurde weiß ich momentan nicht, ich fände es jedenfalls durchaus sinnvoll. Andererseits ist das schrille Auftreten einiger EHS und das alberne Wichtigmachen einiger ihrer Interessenvertreter mMn nicht ganz unschuldig daran, dass sich die seriöse Wissenschaft beim Stichwort EHS erst mal vom ersten Gedanken "Spinner" mühsam lösen muss. Möglicherweise ist die Bereitschaft von (deutschen) Wissenschaftlern, sich mit EHS auseinanderzusetzen, daher reduziert. Wer hat schon noch das Bedürfnis, sich bei "ungenehmen" Ergebnissen nicht enden wollende wüste Beschimpfungen und Verdächtigungen, z.B. aus der Schweiz, gefallen zu lassen? Die "Jakobs" der Szene sind mMn auch deren Klotz am Bein, deretwegen seit Jahren nichts vorwärts geht, weil diese Leute nur in der Szene ernst genommen werden, draußen dagegen die Leute zu Recht fragen: Habt ihr Sie noch alle? (geklaut von "Ex-Mobilfunker", selig).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS-Test, Individualtest, Eigenleistung


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