Elf (noch immer) gegen Funk (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.06.2010, 13:22 (vor 5073 Tagen) @ H. Lamarr

Offen bleibt die Frage, wie lange denn die Petition der Elf mitgezeichnet werden kann. Mehr als ein "bis mindestens Ende März 2010" ist nicht zu bekommen. Im Klartext heißt dies: Wir sammeln, bis eine (unbezifferte) gewünschte Menge an Unterschriften erreicht ist - und wenn das bis zum Jüngsten Gericht dauert ;-).

Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann sammeln sie noch heute ...

Am 25. Juni 2010 ist auf der Sammelseite folgende Terminverlängerung nachzulesen: "Unterschriften werden mindestens bis Ende August 2010 gesammelt". Ob es sonderlich geschickt ist, den Termin ausgerechnet aufs Ende der Ferienzeit zu legen? Eher nicht, eine abermalige Verlängerung ist daher wahrscheinlich.

Nein, frohlockend ist das alles wirklich nicht. Allem Anschein nach haben die Initiatoren das Interesse der Bevölkerung an der schwach begründeten Petition erheblich überschätzt und müssen nun die Zeichnungsfrist strecken, um nicht im ganz kurzen Hemd dazustehen.

Auch die Liste der öffentlichen Unterstützer ist mit 108 Einträgen (Stand 15. Mai) alles andere als imposant. Ein Zahnarzt etwa fühlt sich bedroht, eine Geigenbauerin, ein Pflegefachmann und eine Gemeinderätin, alles Leute, die voraussichtlich noch nie im Leben Elektrische Feldstärke in Leistungsflussdichte umgerechnet haben. Aber gut, Angst haben darf schließlich jeder, wenn sie einem nur richtig eingejagt wird. Und daran arbeiten ja die Elf fleißig, sogar Hans-Ueli soll sich bewegt haben. Warum aber Erich Schöndorf, Prof. Dr, Professor für Umweltrecht, D-Bad Vilbel, in der Liste dort auftaucht, Zwerenz Sigi, Chef der Bürgerwelle Deutschland, D-Tirschenreuth dagen nicht, Walter Zweifel aus CH-Zürich wiederum schon - das sind die üblichen Mysterien aus der "lustigen Welt der Sendemastengegner".

Erinnert sich noch einer an die US-amerikanische Petition zur Stützung der BioInitiative? Ja, diese Petition gibt es noch immer, erwartungsgemäß ist sie allerdings nur noch ein Trümmerhaufen. Warum? Weil dort zuletzt in 14 Monaten nur 281 Stimmen abgegeben wurden, insgesamt kommt diese "weltweite" Petition nach 27 Monaten auf nur 2826 Stimmen. Zum Vergleich: Einst startete sie hoffnungsvoll mit 662 Stimmen - in nur einer Woche! Und was heißt das? Das heißt, dass der Rückhalt von Mobilfunkgegnern in der Bevölkerung schwach ist. Anfänglich hohe Teilnehmerzahlen resultieren aus der Mobilisierung der eigenen Leute, jeder in der Szene kennt die Rundmails, die einen zur Teilnahme bei x und y auffordern. Doch sobald dieses Potential ausgeschöpft ist, kommt nicht mehr viel nach. Kein Wunder, die Argumentation in solchen Petitionen ist ja auch alles andere als überzeugend, an diesem Manko kann selbst eine bessere Organisation (stärkeres Bewerben) nichts ändern.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Petition, Schöndorf, Funkstrahlung


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