Trick 17: Teilnehmer "wuff" gegen Interphone (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 18.05.2010, 11:22 (vor 5109 Tagen) @ H. Lamarr

Ihr Lieblingsmobilfunkgegner "wuff" hat Sie zur Herald Tribune der Mobilfunkindustrie ernannt. Tatbestand: Weitergabe der (im Original inzwischen noch immer verdunsteten) MMF-Interpretation von Interphone. Womit sich - auch in Bezug auf das dortige "Beschwichtigungsposting" von Frau Buchs - der Kreis verblüffend schnell geschlossen hat und wir wieder beim Anfang angekommen sind.

Schon eigenartig, dass gute Nachrichten, und ich betrachte die momentane Interphone-Schlusswertung als positive Nachricht, so viel Enttäuschung und mühsam von den Wänden gekratzte Kritik auslöst. Muss wohl was dran sein, an der alten Journalistenregel: Only bad news are good news.

Wie "wuff" mein obiges Posting uminterpretiert, hier lässt es sich nachlesen. Studienkritiker W.K., so schreibt er dort, habe schon 2007 die "schweren Mängel" der Interphone-Studie beschrieben und wer jetzt, wie angeblich ich, Entwarnung rufe, der sei ein Schwindler. Was er nicht schreibt: "Schwindler" Spatenpauli hat schon mehr als 1 Jahr vor W.K. geschrieben, dass die Interphone-Studie wegen des veränderten Telefonierverhaltens der Handy-Nutzer 2016 wiederholt werden müsse, um mögliche Spätfolgen besser abzudecken. Für einen "Schwindler" eine seltsame Forderung. Das Problem bei "wuff" ist: Er glaubt sich im Besitz der absoluten Wahrheit, glaubt lückenlos informiert zu sein, was er nicht weiß, existiert für ihn nicht. Mit dieser Einstellung bugsiert er sich mMn in schöner Regelmäßigkeit selber in Sackgassen. Da war W.K. merklich glaubwürdiger.

Die Methode, mit der "wuff" Interphone abwerten möchte funktioniert nach einem bewährten einfachen Schema: Er erweckt den Eindruck, Dritte hätten die Interphone-Studie messerscharf analysiert und "schwere Mängel" entdeckt. Ein Musterbeispiel für diese Methode ist die vermeintliche Entdeckung der heimlichen Industrie-Mitfinanzierung des DMF (Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm) zu 50 Prozent. Tatsächlich gab es schon damals nichts zu entdecken, denn um die Finanzierung des DMF wurde nie ein Hehl gemacht, nur Unwissende konnten dort etwas entdecken, so wie Kindern die vier Grundrechenarten beigebracht werden. Wer sich nicht informieren ließ, sondern selbst informierte, konnte mühelos die Finanzierungsteilung des DMF nachlesen.

Auch bei Interphone funktioniert der Trick von "wuff" nur bei denjenigen, die nichts wissen, und deshalb alles glauben müssen. Tatsächlich gibt es auch bei Interphone deshalb keine "schweren Mängel" zu entdecken, weil die Mängel von der Interphone-Studiengruppe selbst längst erkannt worden sind und von ihr selbst auch offen angesprochen werden. Es ist eben keine große Kunst, im Nachhinein den Schlauen zu geben, der über eine im Jahr 2000 gestartete Studie, die damals von einladenden Flatrate-Tarifen nichts wissen konnte, den Stab bricht. Die mit Vorwürfen gespickte Kritik im Nachhinein ist "wuffs" große Passion, seine rückwärts gerichtete Kritik an der Kaul-Studie (BAuA) ist dafür ein weiteres anschauliches Beispiel. Beim Vorausschauen hat "wuff" dagegen so gut wie nichts zu bieten, alle meine Versuche, ihn zur konkreten Benennung eines seiner Einschätzung nach "richtigen" Studiendesigns zu bewegen, sind kläglich gescheitert, es fehlte den gequält wirkenden Antworten die Substanz.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Finanzierung, Interphone, Manipulation, Prahlhans, Studienkritiker, Trick


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