Blind durch Handy-Strahlung? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 14.05.2010, 21:23 (vor 5114 Tagen)

Blind durch Handy-Strahlung?

Kreuzlingen – Bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung des Vereins IG strahlungsfreies Kreuzlingen informierten der Verein und Gastredner über die Gefahren der Mobilfunkstrahlung. - Josua Niederastroth

«Eines der letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft ist die Mobilfunkstrahlung und deren Gesundheitsrisiko», beginnt Stefan Zbornik, Präsident des Vereins IG strahlungsfreies Kreuzlingen die Informationsveranstaltung. Die Interessengemeinschaft besteht seit Oktober 2005 und setzt sich vor allem gegen den «Wildwuchs» von Handyantennen ein. Das sei dem parteipolitisch und konfessionell unabhängigen Verein bisher gelungen, so der Präsident. «Seit mehr als fünf Jahren wurde mit zahlreichen Einsprachen und Unterschriftensammlungen in Wohngebieten der Bau unnötiger Antennen verhindert», so Zbornik. Es laufen derzeit sechs weitere Baugesuche für Antennen in Kreuzlingen, gegen alle wurde Einsprache erhoben.

Der Landwirt Hans Sturzenegger, Referent zum Thema «Blind durch Handystrahlung», berichtete über seine Erfahrungen mit der Strahlung. Auf seinem Hof wurde im Jahr 1999 eine Handy-Antenne aufgestellt. Im Jahr 2000 sei dann das erste Kalb mit der Diagnose Grauer Star, also blind zur Welt gekommen. Für ihn bestand damals kein Zusammenhang mit Handystrahlung. Als in den darauffolgenden Jahren allerdings immer mehr Jungtiere mit dieser Krankheit auf die Welt kamen, suchte er nach einem Grund. Die Untersuchung auf den BVD Virus kam zu dem Ergebnis, dass die Tiere nicht daran erkrankt seien und somit ein anderer Auslöser für die Symptome verantwortlich sei.

Abbruch der Antenne

Nachdem die Antenne im Jahr 2006 abgebrochen wurde, kamen laut dem Landwirt nur noch vereinzelte Tiere mit schwachem Grauen Star auf die Welt.

Weiter zur kompletten Gruselgeschichte ...

Kommentar: Bei der Geschichte ecke ich bei zwei Kanten an. Die eine ist, dass Präsident Stefan Zbornik im Jahr 2010 eigentlich schlauer geworden sein und wissen müsste, dass er mit seiner Blockadehaltung der Bevölkerung in Kreuzlingen möglicherweise Schaden zufügt. Wie immer lautet der Einwand, dass bei Masten vor den Toren der Stadt, statt mitten drin, Handys stärker strahlen müssen und die Leute unnötig mit körpernaher Immission belastet werden, insbesondere Kinder. Warum Zbornik diesen simplen Sachverhalt ignoriert, ich weiß es nicht.

Die zweite Kante ist der Bauer Sturzenegger. Bei dem sprechen meine Alarmsensoren an. Warum? Ganz einfach: Seit 2006 hat der Mann keinerlei Anlass mehr, in der Öffentlichkeit aufzutreten, denn damals wurde der Mast abgebaut worauf es seinen Tieren angeblich prompt besser erging. Das kommt mir reichlich spanisch vor, dass Sturzenegger dennoch weiter die Öffentlichkeit sucht. Gut möglich, dass es ihm gut gefällt, im Mittelpunkt zu stehen. Seine Erwähnung von Dr. Hässig ist auch eher verzerrend, denn die Studie von Hässig hat keineswegs klare Erkenntnisse geliefert, ob schwache EMF bei ungeborenen Kälbern zur Erblindung führt. Mehr als ein Verdacht ist es noch immer nicht. Und wenn ich von Sturzeneggers Geldrollen im Blut lese, dann weiß ich ohnehin, woran ich bin: Hier ist mMn eine 1-Mann-Show am Werk, die mit allem argumentiert, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Sturzenegger, Linsentrübung, Geldrolleneffekt, Landwirt, Blockadehaltung, Zbornik, Laienprediger, Kreuzlingen, Unterschriftensammlung


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